von Hassan Shingali

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Shingal

Shingal, eine Stadt welche in den Jahren des Osmanischen Reiches und nach dem Fall des Bathregimes ständig mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert war, hat immernoch im Hinblick auf die Infrastruktur und den Öffentlichen Dienst mit Problemen zu kämpfen. Dies liegt vor allem daran, dass es sich dabei weiterhin nach Art. 140 der irakischen Verfassung um ein umstrittenes Gebiet handelt.

Shingal genießt insgesamt seit dem Fall des Saddam-Regimes etwas mehr Ruhe. Was wohl vor allem der Kurdischen Regionalregierung und den dort stationierten Peshmerga-Einheiten geschuldet ist, dessen Präsenz den Ortsansässigen das Gefühl von Sicherheit vermittelt.

Dennoch klagen die Bürger Shingals über einen starken Mangel an einfachsten Strukturen. Etwa, dass wichtige Straßen nicht gepflastert sind, dass es keine Kanalisation gibt, die Straßen verdreckt sind und über Probleme mit der Stromversorgung. So seien zahlreiche wichtige Straßen nicht gepflastert, Schulgebäude bestehen weiterhin aus einfachsten Lehmziegeln und sind dringend renovierungsbedürftig.

Der Bürgermeister von Snony richtet sich an das verantwortlichen Ministerium mit der Anfrage, ob die Arbeiten an der Asphaltierung der Straße zwischen Shingal und Duhok nicht beschleunigt werden könne. Immerhin sei dies eine Frage der Sicherheit, da die Straße durch Rabia, einem überwiegend arabischen Gebiet, führt. Naif Saido, ein Bewohner Shingals, machte gegenüber Pyamner Radio deutlich, dass es allgemein üblich ist, dass in diesen Regionen Überraschungsangriffe auf Kurden durch Terroristen und Bewaffneten Einheiten stattfinden.

Die kurdische Regionalregierung hat einen Teil ihres Budgets für die Asphaltierung von Straßen vorgesehen, vor allem für die Straße welche von Snony nach Duhok führt. Momentan stehen die irakischen Parlamentswahlen an und die Menschen haben große Hoffnungen darin, dass die nominierten Kandidaten ihre Anfragen und Wünschen nachkommen könnten.

Hassan, ein weiterer Bewohner aus Shingal: “Jedes mal, wenn Wahlen anstehen, warten wir, dass diese Kandidaten unsere Forderungen und Bedürfnisse realisieren. Jedoch sieht es so aus, dass sie nach den Wahlen unsere Forderungen ignorieren. Mein Traum, welcher zugleich auch ein Traum aller Bürger Shingals ist, ist, dass der Artikel 140 der irakischen Verfassung endlich realisiert wird und wir unter der kurdischen Regionalregierung leben können.

Übersetzt aus „The Kurdish Globe Nr 434; 20. März 2014“  von Hassan Shingali