Shingal (Irak) – Nach den vermehrten Angriffen radikal-islamistischer Gruppierungen auf Êzîden in Shingal, hat der kurdische Ministerpräsident der Autonomen Region Kurdistan Neçirvan Barzanî angekündigt, eine 600 Mann starke Peshmerga Einheit in Shingal stationieren zu wollen. Damit soll den Morddrohungen der Terroristen gegen die Êzîden entgegengewirkt werden. Dies meldete heute die Agentur Rûdaw. Demnach soll in Shingal nun eine Kaserne der Peshmerga errichtet werden.
Nachdem sechs Êzîden binnen einer Woche ermordet worden sind und über 4.000 Êzîden aus Furcht vor weiteren Übergriffen aus der Region Rabia flüchteten, hat sich eine êzîdîsche Delegation unter der Führung der êzîdîschen Juristin und Mitglied des irakischen Parlaments Viyan Dexîl mit dem kurdischen Ministerpräsidenten über die Situation in Shingal unterhalten.
Die Regierung Kurdistans reagiert damit auf die Forderung vieler Êzîden, die sich zuvor im Stich gelassen gesehen hatten. Die Region Shingal ist umstrittenes Gebiet, und wird sowohl von der kurdischen Autonomieregierung als auch vom irakischen Staat beansprucht. Über den Status der Region soll die Bevölkerung in einem Referendum selbst entscheiden. Der entsprechende Art. 140 wurde jedoch aus politischen Gründen bis heute nicht ratifiziert.
êzîdîPress, 11.05.2014
