Shingal (Nordirak) – In der hauptsächlich von Êzîden bewohnten Region Shingal im Nordirak kommt es vermehrt zu Gefechten zwischen der kurdischen Pêşmerga Armee und Terroristen der Islamischer Staat Irak und Syrien (ISIS). Bei einem Gefecht am Mittwochnachmittag des 11. Juni konnte die Pêşmerga fünf Terroristen töten und rund 20 gepanzerte Fahrzeuge der Terroristen beschlagnahmen. Dies gab der Pêşmerga General Abdulrahman Korinî in einer Erklärung bekannt. Auf Seiten der Pêşmerga wurden einige Soldaten verletzt, jedoch nicht lebensbedrohlich.
Die ISIS Terroristen haben vor wenigen Tagen die zweitgrößte Stadt Mosul binnen weniger Tage fast vollständig eingenommen, nachdem sich die irakische Armee zurückgezogen hat. Eine Intervention der Kurdischen Autonomieregierung in Mosul scheint nicht in Sicht, ihre Militäraktionen konzentrieren sich derzeit alleine auf den Schutz der kurdischen Bevölkerung in der Region. Mehrere tausende Flüchtlinge, Araber wie Kurden und andere Minderheiten, suchen indes Schutz in der kurdischen Provinz Duhok.
Mosul liegt nur wenige Kilometer von den êzîdîschen Ballungsgebieten Shingal und Sheikhan entfernt. Die Versorgungslinie der ISIS von Mosul zur syrischen Grenze durchläuft direkt êzîdîsche Gebiete in Shingal. Die ISIS versucht das in Mosul und andernorts erbeutete Militärmaterial der irakischen Armee über die Grenze nach Syrien zu bringen, um sie dort gegen die syrische Armee und die Kurden im Norden Syriens einzusetzen. Die Pêşmerga hat daher die Grenzstadt Rabia mit rund 5.000 Pêşmerga unter ihre Kontrolle gebracht, weitere 2.000 Pêşmerga Soldaten bewachen die Straße von Shingal nach Duhok. Rund 6.000 weitere Pêşmerga sollen nach Angaben des kurdischen Präsidenten Mesûd Barzanî an den Grenzen zu Shingal als Task Force bereitstehen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
êzîdîPress, 12.06.2014
