Pêşmerga Soldaten in Til Benat, nach dem ersten Angriff vom 30. Juni
Pêşmerga Soldaten in Til Benat, nach dem ersten Angriff vom 30. Juni

Shingal (Irak) – Erneut haben Extremisten der Terrorgruppe Islamischer Staat Irak und Syrien (ISIS) das hauptsächlich von Êzîden bewohnte Dorf Til Benat an der Außengrenze von Shingal mit Mörsergranaten angegriffen. Die kurdische Pêşmerga Armee, die seit dem letzen Angriff in Til Benat Stellung bezogen hat, beantwortete die Angriffe der ISIS mit schwerem Artilleriefeuer. Dies meldete die kurdische Nachrichtenagentur Rûdaw. Die Angreifer konnten erneut zum Rückzug gedrängt werden.

Einschlagstelle einer Mörsergranate in Til Benat vom 30. Juni
Einschlagstelle einer Mörsergranate in Til Benat vom 30. Juni

Die ersten Angriffe auf das Dorf Til Benat begannen am 30. Juni als Folge der ISIS Offensive in Shingal. Als Hauptsiedlungsgebiet der Êzîden und strategisch wichtige Grenzregion zu Syrien, gilt Shingal als besonders gefährdet. Die Islamisten haben ihre Angriffe daher intensiviert. Einerseits zur Einnahme wichtiger Zufahrtsstraßen, um ihre Versorgungslinie nach Syrien zu erhalten bzw. auszuweiten, andererseits um den Nachschub der Pêşmerga Armee zu verhindern. So kommt es vor allem in der Grenzstadt Rabia im Norden Shingals immer wieder zu Anschlägen auf Pêşmerga Einheiten.

In Shingal sind mehrere tausend Pêşmerga zur Sicherheit der êzîdîschen Bevölkerung stationiert worden, nachdem die ISIS ihre Angriffe auf irakische und von Kurden dominierte Regionen im Irak am 09. Juni begann.

Mit der Ausrufung des ´Kalifates´, dass sich über weite Teile Syriens und des Iraks erstreckt, hat sich die ISIS in Islamischer Staat (IS) umbenannt.

êzîdîPress, 05.07.2014