Eilmeldung
Akrê. In der kurdischen Stadt Akrê ist es heute in einem Flüchtlingslager zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen muslimischen Anwohnern und êzîdîschen Flüchtlingen gekommen. Ersten Angaben zufolge eskalierte ein Streit zwischen Mitgliedern des kurdischen Harky-Stammes und den êzîdîschen Flüchtlingen. Stammesmitglieder der Harky attackierten mit Stöcken und unbestätigten Berichten zufolge mit Eisenstangen die êzîdîschen Flüchtlinge in Mamilyan.

Berichte, die von einem getöteten Êzîden sprechen, können bisher nicht bestätigt werden. Zwei Êzîden wurden jedoch schwer verletzt und werden derzeit im örtlichen Krankenhaus behandelt. Ihre gesundheitliche Situation sei kritisch, wie ein ÊP-Korrespondent in Duhok berichtet. Weitere Flüchtlinge erlitten leichte Verletzungen. Peshmerga und Sicherheitskräfte der kurdischen Autonomieregierung haben das Lager vollständig abgesperrt. Den Êzîden ist es derzeit aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, das Lager zu verlassen.

Der Grund des Streits ist bisher unklar. Die angespannte Lage ist unübersichtlich. Behauptungen, wonach die Êzîden gegen den Bau einer Moschee in dem Flüchtlingslager protestierten, können derzeit nicht bestätigt werden. Weder die örtlichen Polizei noch andere Behörden haben sich bisher zu dem Vorfall geäußert. Der kurdische Harky Stamm gehört zu den größten Stämmen in Kurdistan. Weitere Einzelheiten werden in den kommenden Stunden erwartet.

© ÊzîdîPress, 23. September 2015