Chronik der Geschehnisse in Shingal

Eilmeldung

+++20:00 Uhr+++
Über 2.000 bewaffnete Êzîden zum Kampf auf dem Weg nach Shingal

Shingal (Irak) – Über 2.000 êzîdîsche Rekruten sind in den vergangenen Tagen militärisch ausgebildet worden und befinden sich auf dem Weg nach Shingal, um sich dort den Freiheitsbewegungen gegen den Terror des Islamischen Staat (IS) anzuschließen. Dies teilten interne êzîdîsche und staatliche Quellen der Regionalregierung Kurdistans êzîdîPress vor mehreren Tagen mit.

Bei den Rekruten handelt es sich vor allem um Flüchtlinge, die nach dem Sturm der IS-Terroristen nach Duhok flüchten mussten. In Trainingslagern der Volksverteidigungseinheit YPG und der PKK sind die vorwiegend jungen Männer ausgebildet und bewaffnet worden. Die Kämpfer werden sich der Verteidigungseinheit von Qasim Shesho in Sherfedin sowie der Widerstandseinheit Shingals (YBŞ) anschließen. Zudem sollen nun auch Peshmerga Einheiten und mit ihnen schwere Waffen der Peshmerga nach Shingal vordringen, um die vom IS weiterhin besetzten und bedrohten Gebiete zurückzuerobern.

Über 5.000 bewaffnete Êzîden kämpfen derzeit für die Befreiung ihrer Heimat Shingal.

+++12:00 Uhr+++
Heftige Kämpfe in Jidale ausgebrochen: IS-Terroristen verüben offenbar weitere Massaker

Jidale (Shingal/Irak) – Nachdem Terroristen des Islamischen Staat (IS) gestern in der êzîdîschen Gemeinde Jidale eine regionale Pilgerstätte zerstörten, entbrannten heftige Kämpfe mit kurdischen Verteidigungseinheiten der YPG und der YBŞ.

Terrorkommandos des IS haben gestern mit einer Großoffensive auf die Gemeinde begonnen: 8 Panzer, 15 gepanzerte Fahrzeuge sowie 70 weiteren bewaffnete Fahrzeuge seien nach Angaben von Hiwa Dilan, Journalist der kurdischen Nachrichtenagentur ANF, aufmarschiert, um die Gemeinde einzunehmen. Bis gegen 13:30 Uhr des heutigen Tages haben die kurdischen Verteidigungseinheiten den Widerstand aufrecht erhalten, 8 Terroristen getötet sowie zwei Fahrzeuge zerstören und ein gepanzertes Fahrzeug beschlagnahmen können.

Die kurdischen Verteidigungseinheiten mussten sich jedoch aufgrund der massiven militärischen Überlegenheit der Terroristen zurückziehen. Anschließend sollen die Terroristen mit Strafmaßnahmen gegen die örtliche Bevölkerung begonnen und in rund zehn Dörfern Massaker verübt haben. Die Häuser steckten die Terroristen weiteren Angaben zufolge in Brand.

Die êzîdîsche Gemeinde Jidale befindet sich südlich des Gebirges und wenige Kilometer westlich der Stadt Shingal. In dem Dorf kämpfen vor allem Verwandte des legendären êzîdîschen Stammesführers Hemoye Shero, der 1915 während des Völkermordes an den Armeniern über 20.000 Christen in Shingal aufnahm und sie vor weiteren Massakern verteidigte.

+++07:30 Uhr+++
12 Elitesoldaten russischer Spezialeinheiten zum Kampf gegen IS nach Shingal

Shingal (Irak) – Unter den Personen aus Russland, die zur Verteidigung der Êzîden gegen die Terroristen des Islamischen Staat (IS) nach Shingal gereist sind, befinden sich auch 12 ehemalige êzîdîsche Elitesoldaten. Aus Sicherheitsgründen hielten die Soldaten ihre Identität bis zu ihrer Ankunft in Shingal geheim.

Ausgebildet wurden die Soldaten in geheimdienstlichen und militärischen Elitetruppen Russlands, wie einer der Soldaten Kämpfern vor Ort mitteilte. Die Soldaten werden sich den Verteidigungseinheiten anschließen und mit ihrer jahrelangen Erfahrung die militärische Schlagkraft der Êzîden gegen die IS-Terroristen stärken.

In Russland leben schätzungsweise rund 75.000 Êzîden, viele arbeiten als Berufssoldaten als auch im Militär- und Inlandsgeheimdienst Russlands. Das Êzîdentum ist in Russland staatlich als Religionsgemeinschaft anerkannt. Die êzîdîsche Lobby in Russland gilt innerhalb der êzîdîschen Gesellschaft weltweit als die einflussreichste. Mehrere Êzîden sind zudem als Abgeordnete im russischen Parlament, der Duma, vertreten.

Aufgrund von Verfolgungen sind viele Êzîden aus ihrer Heimat Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in die ehemaligen Staaten der Sowjetunion geflohen. In Russland mobilisieren Êzîden derzeit Politiker und Geschäftsmänner, um die Flüchtlinge mit Spenden zu unterstützen.

24. Aug. 2014

 

+++17:30 Uhr+++
PKK und YBŞ Angriff: 22 IS-Terroristen in Shingal getötet

Shingal (Irak) – Bei schweren Kämpfen in Shingal haben HPG (PKK) Einheiten und Kämpfer der êzîdîschen Widerstandseinheit Shingal (YBŞ) 22 IS-Terroristen getötet. Der Nachrichtenagentur Firatnews zufolge griffen die kurdischen Streitkräfte einen Konvoi der IS-Terroristen an und töteten bei dem Gefecht 18 Extremisten.

Auch nahe des Dorfs Jidalê gab es Kämpfe, bei denen êzîdîsche Kämpfer der YBŞ 4 IS-Terroristen töten konnten. Die Kämpfe in Jidalê sind nach der Zerstörung einer Heiligenstätte der Êzîden durch IS-Terroristen entfacht. Über Opfer auf kurdischer Seite ist nichts bekannt.

Die vereinigten Streitkräfte der HPG und YBŞ haben zudem ihre Angriffe auf die IS-Terroristen in Shingal verstärkt, weshalb mit weiteren schweren Gefechten zurechnen ist.

+++14:15 Uhr+++
IS-Terroristen zerstören Heiligtum Sheikh Mend in Shingal

Jidalê (Irak) – Terroristen des IS haben in Jidalê ein Heiligtum zu Ehren von Sheikh Mend zerstört. Dies berichten übereinstimmend Nachrichtenagenturen sowie Êzîden aus der Region. Der Ort Jidalê befindet sich westlich der Stadt Shingal und wird derzeit heftig umkämpft. Familienangehörige des legendären Hamoyê Shero leisten dort Widerstand gegen die IS-Terroristen.

Das Heiligtum zu Ehren von Sheikh Fexredin in Sikaniye, wenige Kilometer westlich von Jidale, soll ebenfalls von der Zerstörung durch die Terroristen bedroht sein.

24. Aug. 2014

 

+++21:00 Uhr+++
Êzîden aus Russland schließen sich Verteidigungseinheiten in Shingal an

Moskau (ÊzîdîPress Russland) – Mehrere Êzîden aus Russland haben sich aufgrund der anhaltenden Bedrohungslage in Shingal den êzîdîschen Verteidigungseinheiten angeschlossen, wie die êzîdîPress Russland Redaktion aus internen Kreisen in Erfahrung bringen konnten. Namen sowie Zahl der Êzîden werden aus Sicherheitsgründen geheimgehalten.

Shingal ist weiterhin zum Großteil unter der Kontrolle der Terroristen des Islamischen Staats (IS), nachdem diese die Region am 3. August überrannt hatten. Zwei êzîdîsche Verteidigungseinheiten haben sich neben den kurdischen Streitkräften zur Befreiung und Verteidigung der Region formiert. Zum einen die Verteidigungseinheit unter der Führung von Qasim Shesho, zum anderen die Widerstandseinheit Shingal (YBŞ), die von der YPG initiiert wurde.

In Russland lebten im Jahr 2012 nach staatlichen Angaben rund 65.000 Êzîden. Die Zahl dürfte mit der Emigration der Êzîden aus Armenien nach Russland auf über 70.000 gestiegen sein. Das Êzîdentum ist in Russland offiziell als Religionsgemeinschaft anerkannt. Im russischen Parlament, der Duma, sind mehrere êzîdîsche Abgeordnete vertreten.

+++17:00 Uhr+++
Schwere Waffen für êzîdîsche Kämpfer: 3 IS Panzerfahrzeuge zerstört, Insassen getötet

Shingal (Irak) – Êzîdîsche Kämpfer der Verteidigungseinheit Qasim Shesho haben drei gepanzerte Fahrzeuge der Terroristen des Islamischen Staats (IS) in Shingal zerstört und die Insassen getötet. Zudem konnten sie eine große Menge an Waffen und Munition beschlagnahmen, so die Nachrichtenagentur Shaafaq News unter Berufung auf Kämpfer der Einheit.

Bisher waren die IS-Terroristen mit ihren hochmodernen Waffen und gepanzerten Fahrzeugen während der Kämpfe überlegen. Die mit den Peshmerga Truppen zur Verteidigungseinheit gelangten panzerbrechenden Waffen haben dieses Ungleichgewicht aufgehoben, sodass die Êzîden sich nun effektiv verteidigen können.

US-Drohnen und Kampfjets haben mehrere IS-Stellungen in unmittelbarer Nähe des Shingal Gebirges angegriffen und zerstört, so Kämpfer der Verteidigungseinheit.

+++15:10 Uhr+++
Situation weiterhin katastrophal: über 430.000 Êzîden auf der Flucht

Duhok (Kurdistan) – Die Zahl der êzîdîschen Flüchtlinge wird vom Zentralrat der Yeziden (ZYD) mit über 430.000 im Irak, Syrien und in der Türkei angegeben. Eine Delegation bestehend aus dem Zentralrat der Yeziden, der Kurdischen Ärtzte aus Deutschland und êzîdîschen Intellektuellen aus Kurdistan inspiziert derzeit die Flüchtlingslager.

Telim Tolan, Vorsitzender des ZYD, reiste nachdem er sich über die Flüchtlingssituation in der Türkei informierte in den Irak, wo er von einer “humanitären Katastrophe” spricht. Tolan reist im Auftrag der Task Force der êzîdîschen Vereine, Verbände und Organisationen aus Deutschland, um vor Ort die Situation der Flüchtlinge zu begutachten. Die angelaufenen humanitären Hilfen seien erst zu rund 10% der Flüchtlinge gelangt, so die Task Force in ihrer letzten Pressemitteilung. Auch die Einwohner Kurdistans, die sich vielen Berichten zufolge mit vollem Einsatz für die Flüchtlinge einsetzen, können die enorme Masse an Flüchtlingen nur geringfügig auffangen. Denn neben den Eziden sind auch Zehntausende Christen, Turkmenen, Shabak, Mandäer, Yarsan und auch von dem IS verfolgte Sunniten auf der Flucht. Zudem befinden sich weitere Zehntausend Menschen aus Syrien in Kurdistan, die vor dem anhaltenden Krieg in Syrien geflüchtet sind.

Wegen der schweren traumatischen Erlebnissen vieler Flüchtlinge, ist es den Ärzten zufolge nicht auszuschließen, dass diese Situation Massensuizide hervorrufen kann. Tausende Flüchtlingen droht der Tod selbst in den Flüchtlingslagern, rund 20 Menschen sind einem Bericht der ARD zufolge alleine in einem kleinen Flüchtlingslager nahe Zakho verendet.

Weit über die Hälfte der êzîdîschen Population im Irak befinden sich seit dem Angriff der Terroristen des Islamischen Staat (IS) damit auf der Flucht. Alleine in der Grenzregion Zakho befinden sich über 120.000 Flüchtlinge, die versuchen die Grenze zur Türkei zu passieren.

êzîdîPress, 23. Aug. 2014

+++14:30 Uhr+++
Dorf Solakh in Shingal befreit: 14 IS-Terroristen getötet

Shingal (Irak) – Kurdischen Streitkräften der HPG (PKK) und der êzîdîschen Widerstandseinheit Shingal (YBŞ) haben gestern das Dorf Solakh im Westen von Shingal befreit. Bei dem Gefecht wurden 14 IS-Terroristen getötet, ein Kämpfer der YBŞ namens Ezdin Ibrahim Bishar starb im Laufe der Kämpfe. Es ist der erste Verlust für die YBŞ Einheit seit ihrer Ausrufung. Dies berichtet die NachrichtenagenturFiratnews.

Die Widerstandseinheit Shingal wurde von der kurdischen Volksverteidigungseinheit YPG wenige Tage nach dem Ansturm der IS-Terroristen auf Shingal gegründet und besteht hauptsächlich aus êzîdîschen Kämpfern.

êzîdîPress, 23. Aug. 2014

+++01:55 Uhr+++
Seit über 60 Tagen haben Terroristen des IS die Stadt Amerli umzingelt, in der nun rund 20.000 schiitischen Turkmenen der Tod droht. Über 50 ältere Menschen sind aufgrund fehlender Wasserversorgung bereits verstorben, viele Kinder verdurstet, berichtet Dr. Albayati gegenüber der BBC.

„Es ist eine humanitäre Katastrophe. Zwanzigtausend Menschen kämpfen in Amerli mit dem Tod. Einige der Kinder bekommen nur alle drei Tage eine Mahlzeit. Ich kann die Situation nicht beschreiben, ich weiß nicht, was ich sagen soll“

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23. Aug. 2014

+++21:00 Uhr+++
IS-Terroristen haben in den beiden Städten Bashiq und Bahzan alle Heiligtümer der Êzîden zerstört. Dabei solle es sich um mind. drei Pilgerstätten handeln.

+++13:00 Uhr+++
IS-Terroristen haben die Schreine zu Ehren der êzîdîschen Heiligen Sheikh Hasan und Sheikh Shems in Bashiqa zerstört. Vergangene Nacht bzw. heute Morgen seien die Schreine teilweise mit Sprengstoff zerstört worden, teilen übereinstimmend mehrere Augenzeugen und Journalisten mit.

Bashiqa liegt im Sheikhan Gebiet, das zur Region Kurdistan gehört.

+++12:30 Uhr+++
IS-Terroristen haben eine Pilgerstätte der Kaka´i im Dorf Tola Hamdi im Nordirak vollständig zerstört. Viele Menschen befinden sich nun auf der Flucht, weil sie mit weiteren Angriffen rechnen.

Der Angriff soll vergangenen Mitternacht stattgefunden haben. Einem Vertreter der Kaka´i zufolge war die Pilgerstätte rund 700 Jahre alt und für alle Kaka´i von besonderer Bedeutung.

+++01:20 Uhr+++
Angriff auf Pilgerstätte Sherfedin: Êzîdîsche Verteidigungseinheit tötet 24 IS-Terroristen

Shingal (Irak) – Bei Gefechten nahe der êzîdîschen Pilgerstätte Sherfedîn in Shingal, hat die êzîdîsche Verteidigungseinheit unter der Führung von Qasim Shesho 24 IS-Terroristen getötet. Die IS-Terroristen griffen die Einheiten nahe der Pilgerstätte an, konnten jedoch zurückgeschlagen werden. Dies berichteten Kämpfer der Verteidigungseinheit.

Seit dem Ansturm der Terroristen auf die Region Shingal versuchen IS-Terrorkommandos die bedeutende Pilgerstätte der Êzîden zu zerstören. Êzîdîschen Verteidigungseinheiten ist es jedoch mit Hilfe kurdischer Streitkräfte gelungen, die Angriffe immer wieder abzuwehren und die Terroristen zum Rückzug zu zwingen.

22. Aug. 2014

+++16:00 Uhr+++
Große IS-Terroreinheit aus Syrien auf dem Weg nach Shingal – Shesho: „Wir werden sie gebührend empfangen“

Shingal (Irak) – Nachdem der Vormarsch der  Terroristen des Islamischen Staat (IS) im Irak durch die massive Bombardierung von US-Streitkräften, irakischer Luftwaffe und Bodeneinheiten der kurdischer Peshmerga Armee größtenteils gestoppt wurde, droht nun offenbar ein weiterer Ansturm der Terroristen auf die Region Shingal. Im Nordirak konnte zudem der wichtige Mosul-Damm zurückerobert und viele Terroristen getötet werden. Es sind die ersten großen Niederlagen der IS-Terroristen seit Wochen. Eine Großoffensive soll nun anscheinend diese Rückschläge rächen.

In einem Telefongespräch mit dem Kommandanten der êzîdîschen Verteidigungseinheit Qasim Shesho teilte dieser êzîdîPress mit, dass große Truppen der Terroristen sich von Syrien aus auf dem Weg nach Shingal befinden. Um große Verluste durch Luftschläge zu vermeiden, sollen die Terrorkommandos desIS sich in viele kleine Einheiten aufgeteilt haben und sich der Region Shingal nähern. Es wird befürchtet, dass man die kurdischen Verteidigungseinheiten in Shingal umzingeln möchte.

Seit Tagen appelliert Kommandant Qasim Shesho an die kurdische Regierung, dass panzerbrechende Waffen zur Verteidigung und Rückeroberung Shingals benötigt werden. Bisher lieferte vor allem die kurdische Volksverteidigungseinheit YPG Waffen an die êzîdîschen Truppen und unterstützten sie mit einem Kontingent an Kämpfer, so auch HPG Kämpfer.

Eine schwer bewaffnete Peshmerga Einheiten sei bereits zur Verteidigungseinheit in Shingal zugestoßen, so Shesho. In einem Gespräch mit Mansour Barzanî, Sohn des Präsidenten Mesûd Barzanî und Peshmerga Kommandant, habe dieser ihm mitgeteilt, dass sich weitere  Peshmerga Verbände auf dem Weg nach Shingal befinden, um die Präsenz in der Region zu stärken. Zudem sollen auch die dringend benötigten panzerbrechenden Waffen und schweres Artilleriegerät zusammen mit der Peshmerga Armee zur êzîdîschen Verteidigungseinheit gelangen. Zuvor wurden bisher leichte Waffen und Munition geliefert.

Zur anrückenden IS-Terroreinheit äußerte sich Shesho optimistisch: “Wir werden sie gebührend empfangen”, sagte er.

+++12:00 Uhr+++
Dorf Heyal in Shingal befreit

Shingal (Irak) – Der êzîdîschen Widerstandseinheit Shingals (YBŞ) sowie den kurdischen Volksverteidigungseinheiten der YPG und HPG (PKK) is es gelungen Terroristen des Islamischen Staat (IS) aus dem Dorf Heyal in Shingal zurückzudrängen. Dies teilte die Pressestelle der YPG am Donnerstagmorgen mit.  Das Dorf befindet sich nun unter der vollen Kontrolle der kurdischen Streitkräfte.

Vergangene Nacht brachen schwere Gefechte in dem Dorf aus, woraufhin es zu stundenlangen Kämpfen zwischen den kurdischen Einheiten und den IS-Terroristen kam. Im Laufe der Kampfhandlungen zerstörten die kurdischen Kräfte ein gepanzertes Fahrzeug der Terroristen, die daraufhin aus dem Dorf flüchteten.

21. Aug. 2014

+++20:00 Uhr+++
Pilgerstätte in Babire zerstört – 35 IS-Terroristen getötet

Babire (Kurdistan) – In der êzîdîschen Gemeinde Babire haben Terroristen des Islamischen Staat (IS)die regionale Pilgerstätte Shaqsebat zerstört. Die Gemeinde Babire besteht aus fünf Dörfern und befindet sich nördlich der assyrisch geprägten Stadt Tel Keyf nahe Mosul.

Mit dem Ansturm auf die Region Shingal am 3. August begannen die Terroristen zeitgleich Regionen in Südkurdistan (Autonome Region Kurdistan) östlich der Mosul-Talsperre anzugreifen. Wenige Tage nach den ersten Angriffen flüchteten die Bewohner, woraufhin die IS-Terroristen die Kontrolle über die Gemeinde übernommen hatten.

Am 17. August gelang es der kurdischen Peshmerga Armee mit der Hilfe us-amerikanischer und irakischer Luftschläge die Gebiete schließlich zurückzuerobern. Êzîdîsche Bewohner von Babire und Augenzeugen berichten von alleine etwa 35 getöteten IS-Terroristen in der Gemeinde.

+++13:55 Uhr+++
Massengräber in Shingal: Frauen und Kinder lebendig begraben – “Ich höre sie noch schreien”

Shingal (Irak) – Es sind Schilderungen von Überlebenden und Augenzeugen, wie sie selbst in den schlimmsten Horrorfilmen nicht vorkommen. Beschreibungen eines Völkermordes: Hunderte Menschen werden zusammengetrieben, in Massengräbern geworfen und begraben, darunter Frauen und Kinder bei lebendigem Leib. Lebendig begraben von Terroristen des sogenannten Islamischen Staates(IS).

Als die Terrorkommandos des IS am 03. August in die Region Shingal einfallen, umzingeln sie Dörfer und treiben die Bewohner zusammen. Die Terroristen beginnen Gräben auszuheben: “Wir verstanden nicht, was sie da tun. Dann begannen sie damit die Menschen in Gräben zu werfen, bei lebendigem Leib”, beschreibt der êzîdîsche Augenzeuge Ali (46) gegenüber Journalisten der DailyMail.

“Kurz darauf hörten wir Schüsse. Ich kann diese Szenen nicht vergessen. Frauen und Kinder, die nach Hilfe geschrien haben. Wir mussten davonlaufen, um unser Leben zu retten. Wir konnten nichts für sie tun.”

“Ich höre noch immer ihre Schreie”

“Sie haben Frauen und Kinder begraben. Sie waren am leben. Ich höre noch immer ihre Schreie. Sie versuchten ihre Köpfe emporzustrecken, um nach Luft zu schnappen”, so der Augenzeuge Dawud Hassan (26) aus Shingal.

“Die Hände einer Frau haben sie am Heck eines PKWs festgebunden, ihre Beine am Heck eines weiteren und sie in Stücke gerissen. Haben sie jemals so etwas gesehen? Das alles nur, weil sie keine Muslima war und nicht konvertieren wollte. Wir haben es gerade noch so geschafft”, beschreibt der êzîdîsche Student Hassan (22).

Hunderte Kinder sind in den Bergen verdurstest, verhungert oder erstickt | ÊP

Die Überlebenden konnten dank dem Feuerschutz der kurdischen Volksverteidigungseinheiten der YPG und HPG (PKK) aus Syrien flüchten und sind von ihren Erlebnissen schwer traumatisiert. Viele der Flüchtlinge möchten nicht mehr zurückkehren, die Erde ihrer Heimat sei mit dem Blut ihrer Angehörigen getränkt, ihre Häuser zerstört, ihre Zukunft geraubt.

Immer wieder beschreiben Flüchtlinge êzîdîPress Korrespondenten übereinstimmend von ihren Erlebnisse und davon, wie sie Augenzeugen derartiger Massentötungen waren. In vielen Fällen mussten sie mitansehen, wie ihre eigenen Angehörigen vor ihren Augen enthauptet worden sind. Erst gestern enthaupteten die Terroristen des IS den us-amerikanischen Fotojournalisten James Wright Foley vor laufender Kamera. Den abgetrennten Kopf legte man auf seinen Rücken und stellte die Bilder ins Internet.

“Wir sind fertig mit diesem Land!”, sagt ein êzîdîscher Dorfbewohner, der nach dem Massaker in die Türkei geflüchtet ist.

+++00:00 Uhr+++
IS-Terroristen haben den us-amerikanischen Fotojournalisten James Wright Foley enthauptet und ein Ende der US-Intervention im Irak gefordert. Erst heute drohte der IS mit Anschlägen auf us-amerikanische Ziele und hat nun sein erstes Opfer gefunden.

20. Aug. 2014

+++15:00 Uhr+++
IS-Terroristen drohen USA: “Wir werden euch alle in Blut ertränken”

Shingal (Irak) – Nachdem die USA mit gezielten Luftschlägen im Irak den Vormarsch der TerrorgruppeIslamischer Staat (IS) zum Stocken gebracht haben, drohen die Terroristen den USA nun mit Anschlägen. In der IS-Videobotschaft heißt es an die USA gerichtet, dass man “euch alle in Blut ertränken wird”. Über Propagandakanäle der IS wurde das Video verbreitet, weshalb es als authentisch betrachtet wird. Konkrete Hinweise auf Anschläge soll es bislang nicht geben, so Vertreter des US-Geheimdienstes. Der Völkermord an den Êzîden im Irak drängte die USA zur Intervention, die nun den Zorn der Terroristen abermals auf sich ziehen.

Die Drohbotschaft steht vor allem im Zusammenhang mit den Bombardements der US-Luftwaffe auf Stellungen des IS im Norden des Iraks, wo sie bislang den Mosul-Damm kontrollierten. Durch Dutzende Luftschläge von US-Drohnen und Kampfjets ist es der kurdischen Peshmerga Armee gelungen, zumindest einen Großteil des strategisch wichtigen Dammes zurückzuerobern. Zudem sind mehrere Ortschaften östlich des Mosul-Damms befreit worden, unter anderem die êzîdîschen Städte Bashiq und Bahzan.

Anders als die Terrororganisaton Al-Qaida, die global operierte und sich auf einem Rachefeldzug vor allem gegen die USA verstand, agiert der Islamische Staat bisher regional und strebt ein Kalifat im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika an.

Der seit Monaten anhaltenden Vormarsch des IS ist damit erstmals zum Stocken geraten, nachdem die Terroristen vor zwei Monate die Stadt Mosul praktisch überrannt hatten. Am 02. August begannen die Terroristen mit dem Sturm auf das traditionelle Siedlungsgebiet der Êzîden Shingal im Nordwesten des Iraks. Tausende Êzîden sind von Extremisten des IS seit dem hingerichtet worden, über 300.000 flohen aus der Region. Viele suchten am nahe gelegene Shingal-Gebirge Schutz, wo viel tagelange ohne ausreichend Wasser und Nahrung verstarben. Weitere Tausend Frauen und Kinder sind vom IS verschleppt worden und werden teilweise als Sexklaven gehalten, verkauft und missbraucht. Der Vorfall sorgte international dazu, dass sich nun auch der Westen mit dem IS-Terrorproblem auseinandersetzt.

Rund 200 êzîdîsche Frauen und Mädchen sind in den vom IS kontrollierten Norden Syriens verschleppt worden, wo sie mit Hilfe der ansässigen arabischen Stämme verkauft oder mit Terroristen und arabischen Stammesangehörigen zwangsverheiratet werden.

êzîdîPress, 19. Aug. 2014

+++1:50 Uhr+++
Terrorgruppe IS verkauft êzîdîsche Frauen und Mädchen in Syrien

Shingal (Irak/Kurdistan) – Die arabische Nachrichtenagentur Aranews berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass êzîdîsche Frauen und Mädchen von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Nordosten Syrien, in der Region Al-Heseke, zum Verkauf angeboten werden. Rund 200 Frauen und Mädchen werden nach ihrer Entführung aus Shingal in der Ortschaft Tall Hamis und Umgebung festgehalten, so Augenzeugen.

Unter den 200 entführten Êzîdînnen befinden sich viele minderjährige Mädchen, die für mehrere tausend Euros den Kaufwilligen angeboten werden. Arabische Clans sollen dem Augenzeugen Raman Joseph zufolge den Terroristen des IS sowohl bei der Unterbringung als auch beim Verkauf behilflich sein.

Nachdem die Terroristen am 2./3. August die hauptsächlich von Êzîden bewohnte Region Shingal im Nordirak angegriffen und überrannt haben, sind mehrere Tausend êzîdîsche Frauen entführt worden. Diese werden auf Sklavenmärkten in Syrien und Mosul verkauft, viele der Frauen berichteten bei Kontakt mit ihren Angehörigen von brutalen Vergewaltigungen und Misshandlungen.

Auch Haushaltswaren, die die Terroristen in Shingal geplündert haben, werden auf Märkten in syrischen Städten und Dörfern verkauft.

19. Aug. 2014

+++17:30 Uhr+++
Qasim Shesho Einheit weiterhin ohne Nachschub

In einem Telefonat mit Angehörigen von Qasim Shesho, die sich mehrmals täglich ihm austauschen, wurde êzîdîPress mitgeteilt, dass nach wie vor keine Hilfsgüter zu der Verteidigungseinheit gelangt sind.

Qasim Shesho fordert direkte Versorgungswege, benötigt werden vor allem Hilfsgüter für die Menschen vor Ort als auch Waffen für die Kämpfer. Seit zwei Wochen verteidigt die Einheit erfolgreich die zentrale Pilgerstätte Sherfedîn in Shingal. Rund 50 YPG Kämpfer unterstützen die Einheit.

Mehrfach hat die Einheit êzîdîsche Flüchtlinge gerettet und bedarf für weitere Hilfs- und Verteidigungsmaßnahmen dringend an Nachschub. Hilfsgüter seien nur einmal in der Nähe abgeworfen worden, jedoch seien rund 80% der Wasserflaschen beim Abwurf gebrochen und ausgelaufen.

Für eine weitere erfolgreiche Verteidigung der Pilgerstätte sowie der Region ruft Qasim Shesho dazu auf, dass auch Waffenlieferungen an die Peshmerga über direkte Wege zu den êzîdîschen Verteidigungseinheiten gelangen müssen.

+++4:00 Uhr+++
“Bis zu 3.000 êzîdîsche Frauen und Kinder vom IS entführt”

Shingal (Irak/Kurdistan) – Die britische Tageszeitung Daily Mail gibt die Zahl der bisher entführten êzîdîschen Frauen und Kinder in der Region Shingal mit bis zu 3.000 an, die seit Beginn des Völkermordes vor zwei Wochen Opfer der Terroristen des Islamischen Staat (IS) wurden. Unter Berücksichtigung aller uns vorliegender Vorfälle, dürfte die Zahl jedoch weitaus höher sein.

Die Frauen und Kinder werde nach Augenzeugenberichten, die êzîdîPress vorliegen, zu Hunderten in mehreren Ortschaften in und teilweise außerhalb der Region Shingal festgehalten, darunter viele minderjährige Mädchen. Verwandte der Opfer konnten immer wieder telefonischen Kontakt mit ihren weiblichen Angehörigen aufnehmen, die von brutalen Vergewaltigungen und Misshandlungen berichten. Sie flehten nach Luftschlägen der irakischen oder US-Luftwaffe, um von ihrem Leid erlöst zu werden.

Dutzende Frauen, die von den IS-Terroristen entführt und vergewaltigt worden sind, haben nach ihrer Freilassung bzw. Befreiung Selbstmord begangen. Viele  Frauen und Kinder sind zum vom ISkontrollierten Militärflughafen nach Tel Afar verschleppt worden. Busse und LKWs voller Frauen, Mädchen und Kinder sind nach Augenzeugen von den Terroristen fortgebracht worden. Dem Roten Halbmond im Irak zufolge werden viele der Frauen und Mädchen auf Sklavenmärkte in Mosul verkauft. Der Guardian berichtet, dass sie teilweise für wenige Euros als Sexsklavinnen verkauft werden.

Alleine aus dem Dorf Kucho sollen die Terroristen nach Angaben von Augenzeugen und Überlebendenrund 1.000 Frauen und Kinder verschleppt haben. Am 16. und 17. August verübten IS Terroristen im dem Dorf ein Massaker und töteten über 400 Männer.

Die êzîdîsche Politikerin und Juristin Viyan Dekhil (PDK) wies darauf hin, dass ca. 600 Frauen in Gefängnissen in der Region Ninawa festgehalten werden. Von weiteren 300 entführten Frauen, Kindern und Männer spricht der Politiker Kheri Shingali. Sie berichteten ihm, dass man sie zeitweise nach Syrien und anschließend zurück in den Irak gebracht hätte. Sie werden misshandelt und aufgefordert, zum Islam zu konvertieren. Nach dem Blutbad von Kucho wird nun ein weiteres Massaker befürchtet.

êzîdîPress, 18. Aug. 2014

18. Aug. 2014

+++20:10 Uhr+++
Offensive in Shingal: Dorf Bari befreit – 37 IS-Terroristen getötet

Bari (Shingal) – Das êzîdîsche Dorf Bari im Süden Shingals ist von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) befreit worden. Die vereinten kurdischen Streitkräfte* haben während ihrer Offensive in Shingal mehrere Dörfer im Westen sowie im Osten befreit und den IS zurückgedrängt.

Während den Kämpfen in den Dörfern Bari, Kizilkent, Gupal und Kara sind bislang 37 IS-Terroristen getötet und viele Fahrzeuge zerstört worden. Zudem konnte eine große Menge an Waffen beschlagnahmt werden, wie der Reporter Kovan Direj vor Ort berichtet. In den Bergen von Shingal sollen sich noch rund 2.000 Flüchtlinge befinden, die nun zur Pilgerstätte Sherfedîn gebracht und mit Hilfsgüter aus Rojava/Syrien versorgt werden sollen.

Drei Überlebende des Massakers von Kucho, die sich bei den kurdischen Streitkräften aufhalten, berichten, dass rund 600 Männer vom IS hingerichtet worden sein sollen. Die Frauen wurden hauptsächlich nach Tel Afer verschleppt. Bislang ist man von rund 400 Opfer ausgegangen. Eine offizielle Bestätigung erfolgte bisher für 400 Opfer des Massakers.

êzîdîPress, 17. Aug. 2014

*Peshmerga, YPG, HPG, YBŞ und Qasim Shesho Einheit 

+++18:20 Uhr+++
Êzîdîsche Widerstandseinheit tötet 6 IS-Terroristen im Norden Shingals

Kizilkent (Shingal) – Bei Gefechten mit Terroristen des Islamischen Staat (IS) haben Kämpfer der Widerstandseinheit Shingal (kurd. YBŞ) sechs Terroristen getötet. Zuvor hatten die Terroristen abermals den von den Verteidigungskräften geschaffenen Fluchtkorridor für Flüchtlinge im Shingal-Gebirge angegriffen. Am Mittag griffen die Terroristen der kurdischen Nachrichtenagentur ANF zufolge im nördlichen Bereich des Gebirges den Korridor mit schwerer Artillerie an. Die Kämpfe im Dorf Kizilkent dauern fort.

Nachdem die Mehrheit der Flüchtlinge gerettet werden konnte, haben die vereinigten kurdischen Streitkräfte mit einer Bodenoffensive in Shingal zur Rückeroberung der Gebiete begonnen.

Die YBŞ wurde kurz nach dem Einmarsch der YPG-Kräfte in Shingal gegründet und hat sich der Verteidigung Shingals gegen die IS-Terroristen verpflichtet. Neben der Verteidigungseinheit von Qasim Shesho, bildet die YBŞ den zweiten großen Verbund an êzîdîschen Widerstandseinheiten.

Bei Gefechten im Dorf Gupal sind am Sonntagnachmittag 24 IS-Terroristen getötet worden.

êzîdîPress, 17. Aug. 2014

+++18:00 Uhr+++
Gupal (Shingal) – Bei schweren Gefechten am Sonntagmittag nahe des Dorfes Gupal in Shingal, haben êzîdîsche Verteidigungseinheiten im Laufe der Kampfhandlungen 24 IS-Terroristen getötet, auf êzîdîscher Seite starben drei Kämpfer. Die Verteidigungseinheiten der Êzîden ließen mitteilen,  dass man erst ruhen werde, wenn “gesamt Shingal von den Terroristen befreit” ist, so ein Kämpfer der Verteidigungseinheit gegenüber der  irakischen Nachrichtenagentur Alsumaria.

Das Dorf Gupal liegt in unmittelbarer Nähe des Shingal-Gebirges, wo seit Beginn des Völkermordes an den Êzîden Zehntausende Flüchtlinge Schutz gesucht hatten suchten. Mit Fluchtkorridoren im südlichen und im nördlichen Teil des Gebirges ist es gelungen, nahezu alle Flüchtlinge zu evakuieren.

Die vereinigten kurdischen Streitkräfte haben nun mit einer Bodenoffensive zur Rückeroberung der Region begonnen. Unterdessen gelingt es kurdischen Pershmerga Einheiten mit Hilfe von US-Luftangriffen im Norden des Iraks, die IS-Terroristen östlich der bedeutenden Mosul-Talsperre immer weiter zurückzudrängen. Mehrere Dörfer, darunter die êzîdîsch geprägten Städte wie Bashiq und Bahzan, sind bereits befreit worden.

êzîdîPress, 17.08.2014

+++17:00 Uhr+++
Dutzende junge Êzîden schließen sich der Widerstandseinheit Shingal an

Sheikh Ilyas, ein êzîdîscher Würdenträger, berichtet von immer mehr jungen Êzîden, die von der Volksverteidigungseinheit YPG in Syrien bewaffnet werden und sich anschließend der Widerstandseinheit Shingals (YBŞ) anschließen. Alleine gestern haben sich 55 weitere junge Männer der YBŞ angeschlossen.

Die YBŞ wurde kurz nach dem Einmarsch der YPG-Kräfte in Shingal gegründet und hat sich der Verteidigung Shingals gegen die IS-Terroristen verpflichtet. Neben der Verteidigungseinheit von Qasim Shesho bildet die YBŞ den zweiten großen Verbund an êzîdîschen Widerstandseinheiten.

+++09:30 Uhr+++
Tel Isqof und Gemeinde Babire befreit

Mit massiver US-Luftunterstützung ist es der Peshmerga Armee gelungen, mehrere Ortschaften östlich der Mosul-Talsperre zurückzuerobern. Dem U.S. Central Command zufolge haben sowohl US-Drohnen als auch Kampfjets bei neun Angriffen mehrere Stellungen der IS-Terroristen zerstört. Die Angriffe erfolgten neben der Mosul-Talsperre auch nahe des kurdischen Regierungssitz in Erbil.

Die êzîdîsche Gemeinde Babire mit seinen fünf umliegenden Dörfern ist im Zuge der Luftangriffe und der Bodenoffensive der Peshmerga vom IS befreit worden. Auch die von den Terroristen eingenommen hauptsächlich von Êzîden bewohnte Stadt Bashiqa konnte zurückerobert werden. Die regionalen Heiligtümer in Babire sollen nach Angaben unserer Korrespondenten vollständig von den Terroristen zerstört worden sein. Die Gemeindemitglieder flohen bereits vor über einer Woche aus ihren Dörfern.

Peshmerga Kommandeure kündigte weitere Bodenoffensiven in Zumar und Shingal an.

+++03:30 Uhr+++
Über 1.000 Frauen und Kinder aus Kucho verschleppt 

Dem politischen Berater Dr. Mirza Dinnayi zufolge sind über 1.000 Frauen und Kinder aus dem Dorf Kucho verschleppt worden, nachdem das Dorf von IS-Terroristen gestürmt und die Männer hingerichtet worden sind. Dies erklärte er in einem Interview mit dem Sender 4News. Die Zahl der Opfer gibt Dr. Mirza Dinnayi unter Berufung auf lokale Quellen mit 350 Männer an, die vom Terrorkommando des IS exekutiert worden sind. Das Dorf Kucho wurde vor rund einer Woche umzingelt und den Bewohner ein Ultimatum gestellt. Sie sollten sich zwischen dem Tod und der Konvertierung zum Islam entscheiden. Im Dorf lebten rund 200 Familien.

Auf das bevorstehende Massaker habe er mehrfach die US-Streitkräfte hingewiesen und sie um Luftschläge gebeten, um den Massenmord zu verhindern. Nach uns vorliegenden Informationen erklärten sich PKK-Einheiten bereit das Dorf zu stürmen, jedoch unter der Warnung vor zivilen Opfer. Hierfür hätten jedoch zuvor Luftschläge erfolgen müssen, sodass der Weg zum rund 25km vom Gebirge entfernte Dorf Kucho frei wäre, die jedoch ausblieben.

Die Frauen und Kinder seien nach Baa´j im Süden von Shingal und nach Tel Afar verschleppt worden. Mit Bussen haben die Terroristen Frauen und Kinder fortgeführt, so nicht êzîdîsche Nachbarn zu lokalen Beamten. Mehrere Tausend êzîdîsche Frauen und Kinder befinden sich in der Gewalt der IS-Terroristen

17. Aug. 2014

+++20:45 Uhr+++
Fewaz (22), êzîdîscher Flüchtling: „Die Terrorgruppe ließ die Männer im Dorf in Reihe aufstellen, dann schossen sie alle nieder, ich überlebte unter den Leichen.“
Quelle

+++19:35 Uhr+++
312 weitere Êzîden in Kucho hingerichtet

Führende Beamte in Shingal haben der Nachrichtenagentur SkyNews berichtet, dass in dem êzîdîschen Dorf Kucho heute weitere 312 êzîdîsche Männer durch den IS hingerichtet worden sind. Bereits gestern wurden über 100 Männer in Kucho hingerichtet, als sie sich weigerten zum Islam zu konvertieren.

ÊzîdîPress Korrespondenten wiesen uns bereits gestern darauf hin, dass weit mehr als der 80 Männer hingerichtet worden waren. Im Dorf Kucho befanden sich rund 1.200 Êzîden, Frauen und Kinder sind mit Bussen verschleppt, die Männer hingerichtet worden.

+++16:05 Uhr+++
Schwere Kämpfe nahe der Pilgerstätte Sherfedîn

Erneut ist es an der Pilgerstätte Sherfedîn in Shingal zu schweren Gefechten zwischen der êzîdîschen Verteidigungseinheit Qasim Shesho und Terrorkommandos des IS gekommen. Der Angriffe des IS konnte abgewehrt werden, dabei sollen zwei IS-Terroristen getötet worden sein. Seit Wochen versuchen Terroristen des IS die Pilgerstätte einzunehmen und zu zerstören. Das massive Aufgebot an êzîdîschen Verteidigunseinheiten konnte bisweilen jeden Angriff abwehren.

Gestern berichtete uns ein Kämpfer der Qasim Shesho Einheit, dass an der Pilgerstätte Sherfedîn bisher kein Nachschub bzw. Hilfsgüter angekommen sind. Lediglich YPG Einheiten eilen den Êzîden dort immer wieder zu Hilfe und versorgen sie mit dem Nötigsten. Luftschläge des US-Militärs oder der irakischen Luftwaffe seien notwendig, um die Terroristen aus dem Gebiet zu vertreiben.

+++09:00 Uhr+++
UN-Resolution: „Kampfansage“ gegen Terrorgruppe IS

In einer längst überfälligen Resolution hat sich der UN Sicherheitsrat einstimmig auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat (IS)“ im Irak und Syrien geeinigt. Der britische UN-Botschafter Mark Lyall Grant sprach von einer „Kampfansange“ an die Terrorgruppe IS.

Danach wurden umgehend Kontensperrungen und Reiseverbote gegen sechs bekannte Unterstützer des IS verhängt. Die Botschaft der UN-Resolution, so NRD Korrespondent Georg Schwarte, laute damit vor allem die Austrocknung von Finanzwegen, dem Abschneiden von Rekrutierungswegen und Drohungen an alle weiteren Unterstützer des IS mit massiven Sanktionen.

Der syrische UN-Botschafter begrüßte die Resolution und sah darin eine Bestätigung des Kampfes des syrischen Regimes gegen die Terroristen im eigenen Land. Die Strategie des syrischen Machthabers Assad, den IS solange gewähren zu lassen und zu protegieren bis sie so mächtig geworden ist, als dass er sie als diplomatisches Druckmittel gegen den Westen ausspielen kann ist damit aufgegangen.

Für Tausende getötete Christen, Turkmenen, Assyrer, Schiiten, Eziden, Sunniten, Shabak, Mandäer und anderen ethnischen und religiösen Gruppen in Syrien und Irak kommt die Resolution zu spät. Dass dem „Islamische Staat“ und seinem steinzeitlichen Terror mit der Resolution kein Ende gesetzt werden kann ist sicher. Ein militärisches Durchgreifen in einer ohnehin äußerst instabilen Region wäre zur Bekämpfung und Ausrottung des Terrors notwendig.

+++06:20 Uhr+++
US-Drohnen zerstörten am Freitag IS-Stellungen südlich von Shingal, nachdem die Terroristen kurdische Verteidigungskräfte angegriffen hatten. Das U.S. Central Command bestätigte die Zerstörung von zwei gepanzerten Fahrzeugen der IS-Terroristen.

Weitere Luftschläge gegen den IS in Shingal werden bei Notwendigkeit erfolgen, so Präsident Obama in seiner letzten Pressemitteilung. Auch griffen US-Drohnen den IS nahe der Mosuler-Talsperre an, um die Belagerung durch die Terroristen aufzusprengen.

Unterdessen erklären sich immer mehr europäische Staaten bereit, die Kurden in ihrem Kampf gegen den IS mit der Lieferung von Waffen zu unterstützen. Die USA haben bereits mit der weiteren Bewaffnung der kurdischen Streitkräfte begonnen.

+++03:45 Uhr+++
Flüchtling gegenüber êzîdîPress:

„Einige Dörfer südlich der Stadt Shingal sind von den IS-Terroristen teilweise verlassen worden, weil die Leichen dort seit 12 Tagen in der Hitze liegen und stark verwest sind. Der Geruch sei kaum zu ertragen. So z.B. im Dorf Siba Sheik Khidir und Til Azer.“

16. Aug. 2014

+++19:50 Uhr+++
Etwa 200 Männer in Kojo bereits hingerichtet

Arabische Bewohner von Kojo berichten außerdem, dass man die Frauen und Kinder mit Bussen verschleppt hat. Es wird mit weiteren Massakern an Êzîden gerechnet.

+++19:40 Uhr+++
Globalpost im Gespräch mit êzîdîschen Flüchtlingen:

„Sie schossen auf uns, als wir versuchten aus unseren Häusern zu flüchten. Es war das totale Chaos“, sagt Khalaf.

„Wir haben meine kleine Alifa und meinen Sohn Imad auf der Flucht verloren. Ich weiß nicht wo sie sind, ich weiß nicht, ob wir sie jemals wiedersehen“, sagt er unter dem Versuch, seine Tränen aufzuhalten.

„Wir hatten kein Auto, wir mussten auf den Berg in Shingal laufen, nur mit der Kleidung die wir trugen. Viele Menschen waren um uns herum, die auch auf der Flucht waren.“

„Die YPG öffnete eine Front gegen die IS von der syrischen Seite der Grenze aus und verlor acht Kämpfer bei dem Versuch, uns Êzîden eine Fluchtroute abzusichern.“

Seine Frau Khona musste ihre blinde Mutter zurücklassen. „Sie konnte nicht flüchten“, sagt sie,

„Ich bin nun zwar an einem sicheren Ort, aber ich hab meine Seele auf der Flucht verloren. An jeden, bitte helft uns.“

+++16:40 Uhr+++
208 versklavte Frauen in Baaj bitten um Erlösung durch Luftschläge

Kheri Shingali, êzîdîscher Politiker und Kämpfer der Qasim Shesho Einheit in Shingal, berichtet von verzweifelten Hilferufe versklavter Frauen. Etwa 208 Frauen sind in einer Schule in Baaj von IS-Terroristen gefangen und versklavt worden. Die Frauen berichten von brutalen Vergewaltigungen und Misshandlungen. Sie bitten darum, die Schule aus der Luft zu bombardieren, damit sie von ihrem Leid erlöst werden.

+++15:50 Uhr+++
Massaker in Kojo (Kocher)

Terroristen des IS haben im Dorf Kojo mit einer Massenhinrichtung der Êzîden begonnen. Angaben êzîdîscher Würdenträgern zufolgen sollen 80 Êzîden hingerichtet worden sein, nachdem sie sich weigerten zum Islam zu konvertieren. Weitere Opfer sind zu erwarten.

Frauen und Kinder der rund 200 Familien aus Kojo sollen nach Til Afer verschleppt worden sein.

+++14:25 Uhr+++
IS-Terrorkommandos stürmen umzingeltes Dorf Til Kocher (Kojo) – Auch Gefangene aus Shingal ins Dorf gebracht – Mobiltelefone abgenommen

Wie wir soeben erfahren haben, sind zusätzliche IS-Terrorkommandos mit mehreren Fahrzeugen in das dritte, noch von der Zwangskonvertierung bedrohte, Dorf Til Kocher eingedrungen.

In Shingal gefangen genommene Êzîden wurden ebenfalls in das Dorf verschleppt. Es wird vermutet, dass nun eine Massenexekution bzw. Massenkonvertierung stattfinden soll. Das Ultimatum lief gestern bereits aus, zuvor setzte sich der benachbarte arabische Stamm für die Êzîden ein.

Dorfbewohner bestätigten uns dies telefonisch und berichteten auch, dass man nun damit beginne, die Mobiltelefone der Êzîden einzusammeln. Ein weiterer telefonischer Kontakt ist damit nicht mehr möglich.

+++04:55 Uhr+++
Êzîdîsche Heiligtümer in Babire zerstört

Dem êzîdîschen Schriftsteller und Aktivisten Dawid Mirad Xetarî zufolge haben Terroristen des IS Heiligtümer nahe der êzîdîschen Gemeinde Babire zerstört. Am 7. August flüchteten die Gemeindebewohner aus ihren Dörfern, nachdem die IS-Terroristen immer näher rückten.

Die Gemeinde Babire liegt nördlich der Stadt Til Kef, die ebenfalls von den Terroristen kontrolliert wird.

+++02:40 Uhr+++
Zu frühe Entwarnung?

Entgegen der Behauptung der UN, auf dem Berg in Shingal sollen sich nur noch rund 1.000 Êzîden befinden, sollen weiterhin rund 10.000 Menschen auf dem Gebirge gefangen sein. Ein Panorama-Reporter konnte direkt mit einem êzîdîschen Flüchtlinge auf den Bergen telefonieren, der von weiterhin 10.000 Flüchtlingen spricht, die von den Hilfskräften bisher nicht entdeckt worden seien.

+++00:00 Uhr:
Ultimatum abgelaufen: Arabischer Stamm schützt umzingeltes êzîdîsches Dorf

Drei êzîdîsche Dörfer wurden von IS-Terroristen in der Region Shingal überfallen und den Dorfbewohnern ein Ultimatum gestellt: sie sollten sich zwischen der Konvertierung zum Islam oder dem Tod entscheiden.

Zwei Dörfern gelang im Schutz der Dunkelheit vor wenigen Tagen die Flucht, das dritte Dorf hingegen wurde von IS-Terroristen belagert und das Ultimatum erneut bekräftigt. In der Dorfschule ließen sich die Terroristen nieder. Ein befreundeter arabischer Stamm des êzîdîschen Dorfes setzte sich für die Dorfbewohner ein, sodass das Ultimatum bis zum gestrigen Mittwoch verlängert wurde.

Auch nach Ablauf des Ultimatums stellte sich der arabische Stamm erneut gegen die IS-Terroristen und schützte die Êzîden vor der Tötung. Die IS-Terroristen sind auf die Hilfe der sunnitisch-arabischen Stämme angewiesen, weswegen sie sich dem Wunsch des arabischen Stammes beugen. Ein freies Geleit, so wie von den Êzîden gewünscht, ist nicht möglich, da mobile Terrorgruppen der IS die Flüchtlinge angreifen könnten.

So sind die Dorfbewohner nun auf den weiteren Schutz ihrer arabischen Nachbarn angewiesen, die sich den IS-Terroristen entgegenstellen. Wie lange die IS-Terroristen sich dem Druck des arabischen Stammes beugen bleibt offen.

15. Aug. 2014

+++23:00 Uhr+++
Der bisherige Ministerpräsident des Iraks Nuri Al-Maliki ist offiziell zurückgetreten. Damit kann mit der Bildung einer neuen Regierung begonnen werden, von der viele sich ein effektiveres Vorgehen gegen den IS-Terror erhoffen.

+++22:00 Uhr+++
M. Barzanî: „Jene Peshmerga Kommandeure, die ihre Arbeit, die Zivilisten in Shingal zu schützen, vernachlässigt haben, werden suspendiert und zur Rechenschaft gezogen.“

Bereits gestern hatte Barzanî den Kommandeur der 17. Abteilung der Pêşmerga in Shingal, Serbest Bapiri, suspendiert.

+++14:30 Uhr+++
Êzîdîsche Mutter gegenüber dem Sender RûdawTV: „Drei meiner Töchter wurden entführt, vergewaltigt und begingen dann Selbstmord.“

+++14:00 Uhr+++
Unser Korrespondent berichtet uns, dass ein êzîdîscher Kämpfer, der sich der YPG angeschlossen hatte, im Gebirge von Shingal Selbstmord begangen hat, nachdem er die vielen Leichen von kleinen Kindern sehen musste.

+++13:30 Uhr+++
UN: Noch rund 1.000 Flüchtlinge auf den Bergen

Die UN Mission im Irak (UNAMI) teilt in einer Erklärung mit, dass sich derzeit noch 1.000 der ursprünglich 80.000 Flüchtlinge auf dem Gebirge in Shingal befinden. Der Aufenthaltsort dieser letzten Flüchtlinge wurde den Hilfskräfte übermittelt. Durch Luftschläge der USA und Angriffen der vereinigten kurdischen Streitkräfte, konnte auch im Norden des Gebirges ein Fluchtkorridor freigemacht werden, sodass viele der bis gestern noch 30.000 Flüchtlinge dem Tod im Gebirge entfliehen konnten.

Die geretteten Flüchtlinge seien „extremst erschöpft“, so UNAMI.

+++10:50 Uhr++
Siebter Jahrestag des Terroranschlags in Shingal, bei dem 796 Êzîden getötet und weitere 1.500 verletzt worden sind. 

+++10:20 Uhr+++
Nach nächtlicher Rettungsaktion: noch einige hundert Familien im Shingal Gebirge

Dem US-Militär und den vereinigten kurdischen Streitkräften ist es gelungen, die Belagerung des Shingal Gebirges durch die IS-Terroristen zu durchbrechen – mit roher Gewalt zwang man die IS-Terroristen an mehreren Orten zur Flucht, sodass neue Fluchtwege für die Flüchtlinge im Shingal Gebirge eröffnet wurden. Nach noch nicht bestätigten Angaben sei der Großteil der Flüchtlinge gerettet worden.

An schwer zugänglichen Bereichen des Gebirges harren nach unseren Informationen jedoch noch hunderte Familien aus. Es handelt sich dabei vor allem um drei Gebiete, die derzeit der US-Botschaft mitgeteilt werden.

In der Nacht trafen Spezialeinheiten des US-Militärs im Gebirge ein, um die Situation zu sondieren und Hilfsaktionen zu koordinieren.

+++04:30 Uhr+++
US-Spezialkräfte und Spezialeinheiten der britischen SAS im Gebirge von Shingal eingetroffen

Eine Rettung der rund 30.000 noch auf den Bergen befindlichen Flüchtlingen scheint immer wahrscheinlicher. Im Schutz der heutigen Nacht landete eine US-Spezialeinheit von rund 20 Mann Stärke, bestehend aus US-Marines und einer US-Spezialeinheit, auf dem Gebirge in Shingal, um die Situation zu begutachten und mögliche Evakuierungsmaßnahmen zu konzipieren.

Auch britische Spezialeinheiten der SAS sind im Irak eingetroffen. Helikopter der SAS sollen dem britischen Premier Cameron zufolge eine Evakuierung der im Gebirge gefangenen Flüchtlinge aus der Luft ermöglichen.

US-Präsident Obama kündigte zudem an, dass Bodeneinheiten nur zum Zwecke der Evakuierung der Flüchtlinge in Frage kämen, diese sich jedoch an keinen Kampfhandlungen beteiligen werden. US-Bodentruppen werden einem hochrangigen US-Beamten dann eingesetzt werden, wenn vor allem die Militärberater vor Ort dies für die Rettung der Flüchtlinge für nötig befinden.

US-Drohnen hatten bereits gestern einen Konvoi der IS-Islamisten nahe Shingal ausgeschaltet. Weitere Luftschläge sollen zur Sicherstellung der Hilfsgüterlieferungen und zum Schutz des Fluchtkorridores über Land nach Syrien erfolgen, so Obama. Acht britische Tornado-Bomber befinden sich ebenfalls in Stellung, um Luftschläge gegen die IS-Terroristen auszuführen. Britische Transporthubschrauber vom Typ Chinhook sollen bei einer möglichen Evakuierung der Flüchtlinge mitwirken. US-Drohnen und Kampfjets der britischen Luftwaffe sollen weiterhin mögliche Landeplätze für die Transporthubschrauber auskundschaften. Militärexperten gehen jedoch davon aus, dass eine Evakuierung aufgrund des unebenen Gebirges und dem Fehlen von Landeplätzen zu riskant sei.

Die Hauptaufgabe sei jedoch zunächst die Versorgung der Flüchtlinge im Gebirge, um sie vor dem Tod zu bewahren, so Premier Cameron gegenüber dem Telegraph. Auch kündigte Cameron an, dass man eine internationale Mission vorbereite, um die Êzîden zu retten.

Den Einschätzungen der US-Spezialkräfte zufolge wird eine erweiterte Evakuierungsmission der Flüchtlinge aufgrund der immer besseren Versorgungslage unwahrscheinlicher. Dies liegt neben den Hilfsgüterlieferungen vor allem auch daran, dass dank dem von der kurdischen Volksverteidigungseinheit YPG geschaffenen Fluchtkorridors bereits Zehntausende Flüchtlinge aus dem Gebirge gerettet werden konnten.

Mit der Lieferung von Militärgerät verschiedenster Länder an die kurdische Regierung wird auch eine Rückeroberung der Region Shingal immer wahrscheinlicher. Bislang klagen auch die êzîdîschen Verteidigungseinheiten von Qasim Shesho über fehlenden Nachschub, nachdem es gestern nahe der zentralen Pilgerstätte in Shingal Sherfedîn zu schweren Gefechten mit den IS-Terroristen kam.

Unterdessen berichten gerettete Flüchtlinge in Syrien und Kurdistan von immer mehr Massakern, bei denen sie Augenzeugen waren. Auch nach Evakuierung und Rettung der letzten Flüchtlinge in Shingal stellt sich die Frage, wie und von wem die Masse der Flüchtlinge versorgt werden soll.

14. Aug. 2014

+++20:00 Uhr+++
Das irakische Verteidigungsministerium meldet vor wenigen Minuten, dass die irakische Luftwaffe bei vier Angriffe gegen Stellungen des IS in Shingal rund 70 Terroristen getötet hat.

Unter den getöteten Terroristen soll sich auch der hochrangige IS-Terrorfürst Ahmed Mohammed Roshan befinden.

+++19:50 Uhr+++
Morgen jährt sich der feige Terroranschlag auf Êzîden von 2007 in Shingal – Bilanz: 800 Tote, über 1.500 Verletzte, tausende zerstörte Familien.

Am 14. August 2007 hatten Terroristen der Al-Qaida mit mehreren Fahrzeuge, vollbeladen mit Sprengstoff, die zwei êzîdîschen Dörfer in Shingal, Siba Sheikh Khidir und Qatahniya, vollkommen zerstört. Es war nach dem 11. September der zweittödlichste Terroranschlag der Geschichte.

Kaum ist das Massaker verarbeitet, trauern die Êzîden wieder – um Tausende Tote. Und wieder waren beide Dörfer des jetzigen Völkermords an den Êzîden Ausgangspunkt, als am 3. August diesen Jahres die ersten Kämpfe mit den IS-Terroristen in jenen Dörfern ausgetragen und verloren worden sind.

Vom Massaker 2007 sagte der US-amerikanische Generalmajor und Kommandant des US-Militärs im Irak Benjamin Mixon: „Dies ist ein Akt der ethnischen Säuberung, und wenn man so will, nahezu ein Genozid“.

+++14:50 Uhr+++
Verantwortlicher Pêşmerga Kommandant in Shingal Serbest Bapîrî suspendiert

Am 3. August ziehen sich die Pêşmerga Soldaten überraschend aus der Region Shingal zurück und flüchten, ohne die Zivilbevölkerung zuvor zu evakuieren oder zu warnen. Terroristen des IS stürmen ohne wirklichen Widerstand die Städte und Dörfer der Êzîden. Es kommt zu dem bis heute andauernden Völkermordes an den Êzîden. Über 200.000 Êzîden waren gezwungen zu flüchten, Tausende wurden sofort massakriert, Zehntausende auf die Berge getrieben, wo Tausende verhungert und verdurstet sind. Noch immer befinden sich rund 30.000 Flüchtlinge im Gebirge von Shingal.

Nun hat der heftig in Kritik geratene Präsident der Autonomen Region Kurdistan, Mesûd Barzani, erste Konsequenzen gezogen und den verantwortlichen Pêşmerga Kommandanten Serbest Bapîrî der 17. Abteilung suspendiert. Ihm folgt nun der Kommandant Said Bedeli.

Weitere Verantwortliche sollen ihres Amtes enthoben werden, so Barzanî in seiner Mitteilung. Êzîdîsche Vertreter wie Qasim Shesho hatten bereits bei einer Nichtbestrafung angedroht, die Verantwortlichen selbst zur Rechenschaft ziehen zu wollen.

Qasim Sehsho veröffentlichte zudem eine Liste mit Namen, die für den Völkermord an den Êzîden direkte Verantwortung tragen. Die Hauptschuld sehen viele Êzîden dennoch bei dem Präsidenten Südkurdistans Mesûd Barzanî und seiner PDK Partei.

+++14:20 Uhr+++
Êzîdîscher Überlebender aus dem Dorf Til Benat:

„Wir haben uns gewährt, gegen sie gekämpft. Als wir keine Munition mehr hatten, stürmten die Terroristen unser Dorf, wir mussten vortreten. Männer, Frauen, Kinder, Alte. Sie begannen alle zu töten, auf jeden zu schießen. Es war ein Massaker, meine ganze Großfamilie ist getötet worden, mein ganzer Stamm. Fast 300 Menschen sind hingerichtet worden, mich haben mehrere Kugeln getroffen, ich überlebte aber, weil ich mich unter den Leichen versteckte. Solange, bis die Terroristen weiter gezogen sind, zum nächsten Dorf.“

13. Aug. 2014

+++21:55 Uhr+++
êzîdîPress Korrrespondent: Rund 6.000 Flüchtlinge in Duhok angekommen

Rund 6.000 Flüchtlinge konnten vom Berg in Shingal evakuiert und in die kurdische Stadt Duhok geflogen werden. Viele der Flüchtlinge waren völlig entkräftet und wurden umgehend versorgt. Nach Angaben von YPG Kämpfer konnten rund weitere 8.000 Êzîden über den errichteten Fluchtkorridor nach Syrien gebracht werden. Vom Gebirge Shingal bis zur syrischen Grenze sind es rund 20km, den viele der entkräfteten Flüchtlinge kaum begehen können und deswegen von der Qasim Shesho Verteidigungseinheit mit Fahrzeugen zur Grenze befördert worden sind.

Noch immer befinden sich rund 30.000 Flüchtlinge auf den Bergen, deren Rettung immer wieder durch den Beschuss von IS-Terroristen auf den Fluchtkorridor und der errichteten Luftbrücke verhindert wird. Drohnen-Angriffe der US-amerikanischen Luftwaffe haben heute wiedermal Stellungen der IS-Terroristen angegriffen und die Angreifer ausgeschaltet.

+++20:35 Uhr+++
US-Drohne bombardiert IS-Stellung in Shingal

Eine US-Drohe hat erneut IS-Stellungen in Shingal bombardiert, nachdem die Terroristen den Fluchtkorridor und kurdische Verteidigungseinheiten mit Mörsergranaten angegriffen hatten, wie die U.S. Central Command mitteilt.

US-Präsident Barack Obama hatte zuvor angekündigt, dass US-Streitkräfte alles zum Schutz der Flüchtlinge und deren sicheren Fluchtmöglichkeit unternehmen werden. Sowohl US-Drohnen als auch Kampfjets seien für den Fall von Angriffen der IS-Terroristen in Shingal bereit sofort einzugreifen.

+++20:30 Uhr+++
Helikopter Absturz: auch Dr. Mirza Dinnayi unter Besatzung

Bei dem Helikopter Absturz, bei dem der Pilot sowie ein êzîdîscher Flüchtling verstarben, war neben Viyan Dekhil und Yadigar Fazil Miran auch der êzîdîsche Politiker Dr. Mirza Dinnayî unter der Besatzung. Er überlebte den Absturz ebenfalls mit leichten Verletzungen.

+++18:50 Uhr+++
IS-Terroristen greifen offenbar nun auch die religiöse Minderheit der Kaka’i nahe Kerkuk an.
Informationen zu den Kaka´i

+++18:40 Uhr+++
Völkermord an den Êzîdî 2014

Der Begriff des Völkermords (Genozid) wird in der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (UN-Resolution 260) definiert. Völkermord ist danach „eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören:

a) das Töten von Angehörigen der Gruppe

b) das Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden bei Angehörigen der Gruppe

c) die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise psychische Zerstörung der Gruppe abzielen

d) die Anordung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung

e) die gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe“

Die Êzîdî sind eine religiöse Gruppe. Der „Islamische Staat (IS)“ beabsichtigt in seinem beanspruchten Territorium alle Êzîdî zu töten und zwar als Zwischenziel zur Errichtung eines Kalifat-Staates. Die brutale Vorgehensweise gegenüber den Êzîden begründen sie unter anderem durch das Fehlen einer heiligen Schrift, welches die Êzîden als absolute „Ungläubige“ (arab. Hârbī) im Sinne der Rechtsauslegung des Korans klassifiziert und Angehörige dieser Glaubensgemeinschaft sich daher zwischen dem Tod und der Zwangskonvertierung zu entscheiden haben. Durch die Taten des „IS“ haben bereits Tausende Êzîdî durch die direkten und indirekten Folgen der Verfolgung ihr Leben verloren. Damit sind bereits Handlungen der Abs. a), b), c) und e) begangen in der Absicht, das angestrebte Hauptziel zu erreichen.

Rechtlich ist somit schon jetzt der Tatbestand des Völkermordes verwirklicht. Sowohl nach der Völkerrechts-Konvention als auch nach dem deutschen Völkerstrafgesetzbuch.

Der Völkermord ist der „Inbegriff des Verbrechens“, das „Verbrechen der Verbrechen“ (so der Internationale Strafgerichtshof für Ruanda). In der Vergangenheit sind mehrfach Völkermorde an den Êzîden versucht worden, Êzîden benennen diese Versuche als „Ferman“ (Vernichtungsbefehl i.d.S.). Auch beim Völkermord an den Armenien durch die Osmanen im Jahr 1915/1916 waren Êzîden Opfer des Vernichtungsversuches.

+++18:05 Uhr+++
ÊzîdîPress Korrespondent: „Viyan Dekhil nur leicht verletzt, keine Lebensgefahr auch für die weiteren Verletzten des Absturzes.“

+++17:50 Uhr+++
Helikopterabsturz: Pilot verstorben, 22 Verletzte

Bei dem Helikopterabsturz auf dem Gebirge in Shingal ist nach Angaben von Rûdaw (Kurmancî) der Pilot beim Absturz verstorben, 22 weitere Personen sind verletzt worden, darunter sowohl die Abgeordnete Viyan Dekhil als auch Yadigar Fazil Miran. Wie schwer die Verletzungen sind, können wir derzeit nicht sagen.

Offenbar hat der Pilot die Kontrolle über den Helikopter verloren. Es handelte sich bei der Rettungsaktion um einen Helikopter der irakischen Luftwaffe, der zur Versorgung der Êzîden auf den Bergen unterwegs war.

+++17:25 Uhr+++
Irak-Konflikt – Sigmar Gabriel zur Situation der Flüchtlinge im Nordirak am 12.08.2014

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=ciApjOuEAAY&list=UUwyiPnNlT8UABRmGmU0T9jg[/youtube]

+++17:20 Uhr+++
Helikopter bei Rettungsaktion auf den Bergen in Shingal abgestürzt: Viyan Dekhil unter Besatzung

Wie wir soeben erfahren haben, ist während einer Rettungsaktion auf den Bergen von Shingal ein Helikopter abgestürzt. Unter der Besatzung befindet sich auch Viyan Dekhil, eine êzîdîsche Abgeordnete und Juristin.

Nach derzeitigen Informationen ist der Pilot des Helikopters gestorben, weitere Dutzend Menschen sollen verletzt sein. Über die Ursache des Absturzes ist bislang nichts bekannt.

+++14:35 Uhr+++
Großbritannien entsendet nun offiziell Tornado-Kampfjets, um die Hilfsgüterlieferungen über die errichtete Luftbrücke zum Shingal Gebirge abzusichern.
Quelle

+++14:30 Uhr+++
HPG/PKK Einheit sichert Heiligtum der Êzîden Lalish

Dem kurdischen Fernsehsender RonahîTV zufolge ist eine Einheit der HPG (PKK) in Lalish eingetroffen, dem zentralen Heiligtum der Êzîden, um dort erweiterter Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Unser Korrespondent in Duhok bestätigen das Eintreffen von über 70 HPG Kämpfer im Lalish Tal.

Ob die erweiterten Sicherheitsvorkehrungen mit den Festnahmen von IS-Terroristen in Sheikhan und den Kämpfen in der Stadt Bahzan zusammenhängen oder ob die HPG Einheiten aus reiner Prävention handeln, ist nicht bekannt. Möglich erscheint auch, dass die HPG Kämpfer das Lalish-Tal als Rückzugsort nutzen, nachdem sie erfolgreich in Mekhmur gekämpft haben. Êzîdîsche Vertreter hatten jedoch schon im Vorfeld den Wunsch geäußert, dass verstärkte Sicherheitsvorkehrungen in der Tal-Einfahrt von Lalish getroffen werden.

Die HPG (PKK) Einheiten gelten als erfahrene und effektive Kämpfer, die selbst mit kleinen Einheiten schlagkräftig zuschlagen und feindliche Angriffe abwehren können.

+++13:40 Uhr+++
Viyan Dekhil: „600 êzîdîsche Mädchen und Frauen im Gefängnissen in Ninawa gefangen gehalten.“

Die êzîdîsche Parlamentsabgeordnete und Juristin Viyan Dekhil (PDK) erklärte in einer Mitteilung, dass nach ihr vorliegenden Informationen rund 600 Mädchen und Frauen in Gefängnissen von Ninawa festgehalten werden. Terroristen des IS haben bei ihrem Sturm auf die Region in Shingal Schätzungen zufolge über Tausend êzîdîsche Frauen und Mädchen entführt und verschleppt. Ebenso Tausende Christinnen aus Mosul und anderen christlichen Hochburgen. Bei den Gefängnissen soll es sich unter anderem um das Gefägnis Badush handeln, dass die Terroristen bei der Eroberung Mosuls vor rund zwei Monaten eingenommen hatten. Über das Schicksal der Frauen sei bislang nichts bekannt.

In Telefonaten mit Angehörigen flehten entführten Frauen ihre Angehörigen an, für Luftschläge gegen die IS-Terroristen zu sorgen, da man „lieber sterben würde, als vergewaltigt zu werden“.

Êzîdîsche Flüchtlinge aus Shingal berichten immer wieder übereinstimmend, wie Terroristen des IS ganze LKWs voller Frauen und Mädchen verschleppt und Richtung Tel Afar gebracht haben.

Berichten des Roten Halbmondes im Irak zufolge, werden die Frauen auch auf Sklavenmärkten in Mosul verkauft. Viele sollen bereits nach Syrien verschleppt worden sein.

+++08:50 Uhr+++
Obama: „Unsere Kampfjets sind in Shingal bereit, um die Terroristen zu bombardieren“

In einer Presseerklärung erklärte US-Präsident Barack Obama aufgrund der anhaltenden Bedrohungslage der Flüchtlinge auf dem Berg in Shingal, dass US Kampfjets in der Gegend aktiv sind, um weitere Stellungen der IS-Terroristen zu bombardieren. Zuvor kündigte Präsident Obama bereits an, weitere Maßnahmen zur Befreiung der Flüchtlinge einzuleiten.

Terroristen des IS gefährden nach wie vor die Luftbrücke, die von westlichen und einheimischen Streitkräften geschaffen worden ist, um die Tausenden Flüchtlinge auf dem Gebirge versorgen zu können. Mehrere Transportlieferungen sind gestern nicht erfolgt, weil Terroristen immer wieder Teilstrecken der Luftbrücke zurückerobern konnten.

Luftangriffe auf Stellungen der IS-Terroristen in den vergangen Tage hatten die Schaffung einer Luftbrücke sowie eines Fluchtkorridors ermöglicht. Die Terroristen haben die Flüchtlinge auf dem Gebirge umzingelt, sodass eine Versorgung über den Landweg nicht möglich war bzw. weiterhin ist.

Dem österreichischen EU-Abgeordneten Michel Reimon zufolge, der sich in Kurdistan bzw. im Irak befindet, sind weiterhin Tausende der Flüchtlinge vom Tode bedroht, sollten diese in den nächsten Stunden nicht mit Wasser und Nahrung versorgt werden.

+++06:10 Uhr+++
Time Magazine, 11. Aug. 2014

„Es fällt mir schwer zu sprechen, nach drei Tagen ohne Wasser,“ keucht der Mann durch die Leitung. „Wir haben nichts – kein Essen, kein Wasser, keinen Platz zum Schlafen. Wir essen Bäume und ihre Blätter. Weder die [kurdische] Peshmerga, noch die irakische Armee ist gekommen, auch ist keine humanitäre Hilfe angekommen. Hier sind Tausende von Menschen. Ich weiß, dass zuletzt mindestens 100 Menschen gestorben sind, darunter viele Kinder.“

+++05:55 Uhr+++
300 Kinder sterben nach Verzehr von Blättern

Ein Augenzeuge und Flüchtling berichtete der Nachrichtenagentur Shaafaq News, dass rund 300 Kinder auf dem Berg in Shingal alleine durch den Verzehr von Blättern der umliegenden Bäume und Sträucher verstarben. Nachdem die Kinder vor Hunger Blätter verzehrten, seien viele von ihnen daran erstickt, so der Augenzeuge. Innerhalb von zwei Tagen, vom 6. bis 8. August, seien so rund 300 Kinder verstorben.

+++03:30 Uhr+++
„Sagt ihnen, sie sollen die IS-Terroristen mit Luftschlägen töten, wir sterben lieber als vergewaltigt zu werden.“

Wir hatten in den letzten Tagen mehrfach auf Vergewaltigungen und Entführungen êzîdîscher Mädchen und Frauen hingewiesen, von Telefonaten verzweifelter Angehöriger. Ein Telefongespräch wurde aufgezeichnet und Reportern der US-amerikanischen ABC vorgelegt.

Es sind verzweifelte Hilferufe unschuldiger Frauen, die sich nach dem Tod sehnen, weil sie von den IS-Terroristen vergewaltigt werden. Berichten von Flüchtlingen und Augenzeugen zufolge sind über Tausend Frauen und Mädchen entführt worden, nachdem IS-Terroristen die Region Shingal angegriffen hatten. Teilweise sind diese zum vom IS kontrollierten Militärflughafen in Tel Afar verschleppt und von dort aus in unbekannte Regionen geflogen worden. Weitere sollen sich dem Hilfswerk Roter Halbmond im Irak zufolge in Mosul aufhalten, wo sie als Sklavinnen verkauft werden. Schon aus dem syrischen Bürgerkrieg sind derartige Berichte bekannt.

+++03:20 Uhr+++
Schläferzellen der IS-Terroristen in Sheikhan aufgedeckt

In den vergangen Tagen haben Pêşmerga Sondereinheiten mehrere Schläferzellen der IS-Terroristen im Sheikhan Gebiet aufgedeckt und die Terroristen verhaftet. In den Häusern fand man sowohl die IS-Terrorflagge als auch Waffen. Teilweise wurden Nachbarn êzîdîscher und christlicher Dorf- und Stadtbewohner verhaftet und als Schläfer der IS-Terroristen entlarvt. Uns liegen Berichte von Pêşmerga Einheiten vor, wonach mehrere Dutzend solcher Zellen tief im Gebiet der Êzîden und Christen aufgespürt worden sind.

Ein Angehöriger der Pêşmerga Antiterroreinheit berichtete êzîdîPress, dass selbst die Pêşmerga über die Anzahl dieser Zellen „überrascht und schockiert“ ist. Nachdem die ersten Schläferzellen aufgedeckt worden sind, folgten nachdem man die IS-Terroristen verhörte viele weitere. Viele der Schläfer sind kurdischer Abstammung.

Dörfer und kleinere Städte in Sheikhan wurde zuvor von Terroristen des IS bedroht und teilweise angegriffen. Die Menschen flüchteten gen Norden.

+++01:55 Uhr+++
Britische Tornado-Kampfjets sollen Rettungsaktionen absichern

Wie SkyNews berichtet, plant die britische Regierung offenbar den Einsatz von RAF Tornado-Kampfjets zur Sicherung der Hilfsgüterlieferungen. Aus Großbritannien sind große Menge an Hilfsgütern in den Irak transportiert worden, die nun wohl auch von britischen Kampfjets abgesichert werden sollen. Trotz der Luftbrücke gelingt es den IS-Terroristen immer wieder, Teilbereiche der Strecke einzunehmen und damit die Lieferungen auf die Berge von Shingal zu gefährden.

Außerdem suche die britische Regierung nun neben der amerikanische über Wege, die kurdischen Kräfte auszurüsten.

+++01:50 Uhr+++
Viele Flüchtlinge für Flucht zu schwach – Evakuierung erforderlich

Wer noch genug Kraft hatte, konnte den Fluchtkorridor nach Rojava/Syrien nutzen, um vom Berg in Shingal zu entkommen. Viele sind aber derart entkräftet, dass sie den beschwerlichen Fußmarsch nicht begehen können und warten deshalb auf Helikopter, die sie evakuieren. Diese Rettungsaktionen sind im Gange, werden aber oft aufgrund fehlenden Treibstoffes relativ früh eingestellt. Viele der Flüchtlinge, die noch immer auf dem Berg verharren, sind durch den Abwurf von Hilfsgütern mit dem Nötigsten versorgt worden.

Berichte der geretteten Flüchtlinge offenbaren immer neue Gräueltaten der IS-Terroristen. Von Massenmorden, Enthauptungen und der Tötung von Kindern wird übereinstimmend berichtet – und das aus fast jedem Dorf, aus denen die Êzîden in Shingal flüchten mussten.

Über die Zahl der Opfer dieser ethnischen Säuberung durch die IS-Terroristen können wir keine gesicherten Auskünfte geben. Mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich aber behaupten, dass durch die direkten und die indirekten Folgen der ethnische Säuberung ein zweistelliger Tausendbetrag an Opfer zu beklagen sein wird.

12. Aug. 2014

+++20:00 Uhr+++
Viyan Dexîl im Gespräch mit Vertretern der Europäischen Union

Die êzîdîsche Abgeordnete und Juristin Viyan Dexil (PDK) hat sich gestern in der irakischen Hauptstadt Bagdad mit Vertretern der Europäischen Union beraten, um langfristige Lösungen für die aktuelle Krise auszuhandeln. Frau Dexîl hat den EU-Vertretern vor allem zwei wesentliche Lösungsvorschläge nahe gelegt.

1. Aufnahme von Flüchtlingen in Staaten der EU und der Gewährung von Asyl

2. Einen internationalen Schutzraum für die Flüchtlinge, der im speziellen von der UN errichtet werden müsse.

Die Vorschläge wurden Viyan Dexil zufolge von den Vertretern der EU positiv aufgenommen, die versprachen sie an die EU Führung weiterzuleiten.

+++14:50 Uhr+++
Wie sieht die Lage der Flüchtlinge auf den Bergen aus?

Seit der Öffnung eines Rettungskorridors durch YPG/PKK Kräfte und der Rettung per Helikopter der kurdischen Regierung konnten bislang rund 40.000 Menschen flüchten bzw. evakuiert werden. Für den beschwerlichen Fußmarsch waren viele der Flüchtlinge jedoch zu schwach, weswegen sich noch rund 40.000 Êzîden auf den Bergen befinden.

Dank der vermehrten Hilfsgüterlieferungen von allen sich beteiligten Ländern, hat sich die Versorgungslage massiv gebessert, so der Zentralrat der Yeziden in Deutschland. Es häufen sich jedoch Augenzeugenberichte über Massaker, Enthauptungen, Entführungen, Vergewaltigungen und Versklavungen der Êzîden. Tausende Leichen sollen noch immer die Straßen von Shingal und den Berg Shingals säumen .

Die Rettungaktionen dauern fort, große Mengen an Hilfsgüterlieferung gelangen zu immer mehr Menschen.

+++00:35 Uhr+++
Ultimatum mit Hilfe arabischer Stämme bis Mittwoch verlängert

Eines der drei bedrohten Dörfer befindet sich noch immer in akuter Gefahr. Über die momentane Situation haben wir mit der êzîdîschen Journalistin Narîn Shamo gesprochen.

Eines der drei Dörfer in Shingal ist nach wie vor vom Konvertierungszwang des IS bedroht. Während die Bewohner aus zwei Dörfern flüchten konnten, befinden sich die Bewohner des dritten Dorfes noch in der Gewalt des IS. Diese sollen sich zwischen der Annahme des Islam und dem Tod entscheiden.

Die Flucht konnten die Bewohner nicht ergreifen, weil sich IS-Terroristen in der Dorfschule niedergelassen und das Dorf umzingelt haben. Das von den IS-Terroristen gesetzte Ultimatum ist gestern abgelaufen. Benachbarte arabische Stämme, die zugleich ´Kirivs´(Paten) der Êzîden des Dorfes sind, haben sich jedoch eingeschaltet und konnten das Ultimatum bis auf Mittwoch verlängern. Der arabische Stamm versucht derzeit freies Geleit für die Êzîden aus dem Dorf zu ermöglichen. Ob die IS-Terroristen sich diesem Wunsch beugen, darf bezweifelt werden.

11. Aug. 2014

+++21:00 Uhr+++
Die EU beschreibt die Situation im Irak als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“

+++19:25 Uhr+++
Die Deutsche Bundesregierung hat das Budget für die humanitäre Hilfe im Irak auf 4,4 Millionen Euro aufgestockt.

+++17:05 Uhr+++
Der französische Außenminister Laurent Fabius befindet sich derzeit im Irak und diskutiert mit Hazim Tahsîn Beg, Viyan Dexil (PDK), Sheikh Kheto, Qewal Bahzed und weiteren Vertreten der êzîdîschen Gemeinschaft über mögliche Lösungswege aus der aktuellen Krise.

Über die Ergebnisse werden wir in Kürze berichten.

+++16:25 Uhr++
Qasim Shesho Einheit befreit 50 Frauen und Mädchen aus dem Gebirge

Der êzîdîschen Verteidigungseinheit von Qasim Shesho ist es gelungen, zu rund 50 Frauen und Mädchen durchzudringen, die an einer gefährlichen Stelle des Gebirges von Shingal gefangen waren. Die Frauen und Mädchen wurden von Kämpfer der Verteidigungseinheit nach Rojava (Westkurdistan-Syrien) gebracht, wo sie derzeit versorgt werden.

+++15:50 Uhr+++
1.500 Êzîden droht weiterhin Exekution durch IS-Terroristen

Wie die êzîdîsche Aktivistin Narîn Shamo und UNICEF Botschafterin im Irak berichtet, beläuft sich die Zahl der êzîdîschen Dorfbewohner, denen keine Flucht möglich war, auf 1.500 Êzîden. Diese seien in akuter Lebensgefahr. Das Ultimatum der IS-Terrorbanden läuft heute aus, sie könnten ihre Drohung damit jederzeit in die Tat umsetzen.

+++15:30 Uhr+++
Wir konnten mit einem der Flüchtlinge aus den drei bedrohten Dörfern sprechen:

„Bewohner des Dorfes ***, das von den IS-Terroristen bedroht wurde, gelang heute Nacht die Flucht. Doch die Bewohner von *** sind noch immer in ihrem Dorf gefangen, es droht ein Massaker an ihnen. Das Ultimatum der IS-Terroristen läuft heute ab, die Menschen brauchen dringend Hilfe, sonst werden 300 êzîdîsche Familien massakriert!“.

Telefongespräch vom 10. Aug. 2014, 15:20 Uhr (MEZ).

+++15:00 Uhr+++
Massengrab von 500 Êzîden entdeckt, Kinder und Frauen lebendig begraben

Der irakischen Minister für Menschenrechte Mohammed Shia al-Sudani berichtet Reuters und Sky News gegenüber, dass die IS-Terroristen 500 Êzîden getötet haben, von denen einige lebendig begraben wurden, darunter Frauen und Kinder. Rund 300 weitere êzîdîsche Frauen sollen ebenfalls entführt worden sein.

„Wir haben starke Beweise von Flüchtlingen und jenen, die in Shingal dem Tod entkommen sind sowie Bilder des Tatortes, wie IS-Terroristen nach Einnahme der Stadt ein Massaker an 500 Êzîden verübt haben“, berichtet al-Sudani gegenüber Sky News und fügte hinzu, dass „einige der Opfer, darunter Kinder und Frauen bei lebendigem Leib in Massengräber in und um Shingal begraben worden sind“.

Ähnliche Berichte hatten wir in der Vergangenheit ebenfalls erhalten, auf die wir mehrfach hingewiesen hatten. Alleine im Dorf Ginia Miherkan entdeckten êzîdîsche Flüchtlinge 53 Leichen, weitere 30 in unmittelbarer Nähe des Dorfes. Weitere Massaker wurden uns aus Til Benat, Til Aziz sowie aus Duhola und weiteren Dörfern und Städten gemeldet.

+++14:30 Uhr+++
Zwei der drei umzingelten und von den IS-Terroristen bedrohten Dörfer konnten wegen anhaltenden Gefechten die Flucht ergreifen. Das dritte Dorf, das wir derzeit aufgrund der Gefahrenlage nicht benennen wollen, ist noch immer in Gefahr.

Drei Dörfern mit rund 300 êzîdîschen Familien wurde gestern mit dem Tod gedroht, sollen diese nicht zum Islam konvertieren. Das Ultimatum der IS-Terroristen lief heute ab, wurden jedoch in Kämpfe verwickelt, sodass Bewohner zweier Dörfer flüchten konnten.

+++13:45 Uhr+++
Ein êzîdîscher Flüchtling berichtet êzîdîPress soeben telefonisch, dass heute wieder Tausende Flüchtlinge auf den Bergen gerettet werden konnten.

Während der Rettungsaktion fliegen Kampfjets über das Gebirge, um die Rettungsaktionen und vor allem die Transportflugzeuge vor dem Beschuss der IS-Terroristen abzusichern. Die Rettungsaktionen dauern fort.

+++04:00 Uhr+++
US-Präsident Barack Obama und der britische Premierminister David Cameron versprachen eine Zusammenarbeit, um den „Genozid“ an 300 êzîdîschen Familien zu verhindern. Dies berichtet die britische Ausgabe des Telegraph. Terroristen haben gestern 300 êzîdîsche Familien in den Dörfern Hatimiya, Tel Kucho und Tel Qasab umzingelt, als sie versuchten vor den IS-Terroristen zu flüchten. Die Terroristen setzten den Familien ein Ultimatum, das im Laufe des 10. August ausläuft. Bis dahin müssen sich die Familien zwischen der Annahme des Islams oder dem Tod entscheiden. Insgesamt sind rund 1.500 bis 2.000 Êzîden unmittelbar von der Drohung betroffen und in akuter Lebensgefahr.

Die arabischsprachige Nachrichtenagentur Shaafaq berichtete von 4.000 Familien, wobei es sich dem Anschein nach jedoch um ein Missverständnis der Agentur handelt.

+++02:15 Uhr+++
Das US-Verteidigungsministerium (U.S. Department of Defense DOD) erklärte vor rund einer Stunde in einer Mitteilung, dass erfolgreich mehrere Ziele der IS-Terroristen in Shingal ausgeschaltet worden sind:

„US-Militär führte Luftangriffe auf ISIS Terroristen im Irak durch

Das US-Militär hat heute seine Angriffe gegen die ISIS Terroristen im Irak fortgesetzt. Vier erfolgreiche Luftangriffe zur Verteidigung der Eziden in Shingal gegen ISIS Terroristen. die die Eziden willkürlich angreifen, wurden durchgeführt,.

Um 11:20 Uhr US-amerikanischer Zeit hat eine Kombination aus US-Kampfjets und Drohnen gegen eines von zwei gepanzerten ISIS Fahrzeugen (APC) zugeschlagen, die auf ezidische Zivilisten in der nähe Shingals schossen und haben das gepanzerte Fahrzeug zerstört. Nach dem Treffer verfolgten die US-Streitkräfte die Bewegung des zweiten APC in der Nähe und entdecken anschließend zwei weitere APCs sowie ein weiteres bewaffnetes Fahrzeug.

Um 11:40 Uhr US-amerikanischer Zeit, haben die US-Kampfjets die zwei weiteren APC und das bewaffnete Fahrzeug ausgeschaltet. Alles deutet darauf hin, dass die Angriffe erfolgreich waren und die beabsichtigen Ziele zerstört sind.

Gegen 13:00 Uhr US-amerikanischer Zeit, lokalisierten US-Kampfjets einen weiteren APCs in der Nähe der Shingal Region. Alles deutet darauf hin, dass der Angriff erfolgreich war und das Ziel zerstört ist.“

10. Aug. 20104

+++19:15 Uhr+++
Massaker an 4.000 Familien befürchtet

Die Zahl der Dorfbewohner, denen von den IS-Terroristen ein Ulitmatum gesetzt worden ist, umfasst laut Shaafaq-News rund 4.000 Familien. Terroristen des IS drohten, die Dorfbewohner zu töten, wenn sie nicht zum Islam konvertieren sollten. Die drei Dörfer Hatimiya, Tel Kucho und Tel Qasab, ca. 24 km südlich der Stadt Shingal, sind von den IS-Terroristen umzingelt worden. Das Ultimatum soll im Laufe des kommenden Tages ablaufen. Die Terroristen lehnten dem Journalisten Ali Shingalî zufolge ab, die Menschen flüchten zu lassen.

Nachtrag: Spiegel Online spricht von 300 Familien, jedoch ohne Angaben, wo sich die Dörfer befinden und ob es sich um die Dörfer in Shingal handelt. Ähnliche Drohungen gab es nämlich auch in der Sheikhan Region. Shaafaq News sowie der Journalist Alî Shingalî gelten aber als seriöse Quellen, weswegen wir weder die Zahl von Spiegel Online noch die von Shaafaq verifizieren können.

Wir bemühen uns um Aufklärung.

+++19:05 Uhr+++
Nicht lange gefackelt: Luftschläge gegen Terroristen nahe Pilgerstätte Sherfedîn

Die erhofften und angeforderten Luftschläge gegen die IS-Terroristen nahe der Pilgerstätte Sherfedîn sind soeben erfolgt. Die êzîdîschen Verteidigungseinheiten von Qasim Şeşo haben – wiedermal – die Piligerstätte somit erfolgreich verteidigen können.

+++19:00 Uhr+++
IS-Terroristen setzen êzîdîschen Dorfbewohnern Ultimatum

IS-Terrorkommandos haben den êzîdîschen Dorfbewohnern von Hatimiya, Tel Kucho und Tel Qasab in Shingal ein Ultimatum gesetzt. Die Dorfbewohner sollen sich zwischen der Annahme des Islams und dem Tod entscheiden, so das Ultimatum der Terroristen.

+++18:50 Uhr+++
„Sie werden die Frauen entführen, Kinder töten“

Wir konnten soeben mit einem Kämpfer der êzîdîschen Verteidigungseinheit von Qasim Shesho sprechen, der uns von heftigen Kämpfen in der Nähe der zentralen Piligerstätte in Shingal Sherfedîn berichtete:

„Wir befinden uns in heftigen Kämpfen mit den vorrückenden IS-Terroristen. Sie kämpfen mit schweren Waffen gegen uns. In unserer Nähe leben Tausende Frauen und Kinder. Wenn uns die Luftwaffe nicht hilft, werden sie unsere Verteidigung durchbrechen, die Frauen entführen, Kinder töten. Unsere Munition ist fast aufgebraucht!“.

+++15:50 Uhr+++
Êzîdîscher Flüchtling auf RûdawTV: „Alleine aus den Dörfern Zorava und Herdan sind über 100 êzîdîsche Frauen entführt worden. Dutzende wurden enthauptet“

+++15:00 Uhr+++
Ein Flüchtling, der sich derzeit an der Pilgerstätte Sherfedîn in Shingal aufhält, berichtet êzîdîPress:

„Viele Familien aus den Bergen von Shingal wurden gerettet und in sichere Gebiete nach Kurdistan transportiert. Die Rettungsaktionen dauern fort. In Shemal herrscht derzeit relative Ruhe. Unser Ziel ist es, die Überlebenden Frauen und Kinder sowie Alte und Kranke zu retten. Die Männer werden zunächst auf den Bergen bleiben“.

+++13:55 Uhr+++
DRINGEND 

Wie wir soeben erfahren haben, finden derzeit im Sheikhan Gebiet schwere Gefechte statt, IS-Terroristen greifen die Region an. Die Terroristen stehen damit nur noch wenige Kilometer vor dem zentralen Heiligtum der Êzîden Lalish. Wir versuchen unsere Korrespondenten zu erreichen und mehr in Erfahrung zu bringen.

+++12:05 Uhr+++
Irakische Luftwaffe verteilt Hilfsgüter an die Flüchtlinge im Gebirge von Shingal.

+++12:00 Uhr+++
Polat Can, YPG Kommandant: „In der Umgebung von Shingal ziehen die IS-Terroristen mit Bildern und Fahnen von Apo umehr, um die Êzîden zu täuschen und anzulocken.“

+++10:00 Uhr+++
Dr. Mîrza Dinnayî, ehemaliger politischer Berater des irakischen Staatspräsidenten: „Es ist ein Genozid. Mehr als 80.000 Flüchtlinge sind noch auf den Bergen und ohne Wasser und Essen, tausende Leichen liegen auf den Straßen und in den Tälern des Gebirges. 2000 Mädchen und Frauen sind bereits entführt worden. 200.000 Flüchtlinge kamen in den ersten Tagen von Sinjar nach Duhok an. Ohne internationale Rettungsaktionen werden wir 50.000 Opfer haben“

Dr. Mîrza Dinnayî befindet sich derzeit in Shingal und nimmt sowohl an Rettungsaktionen als auch an Koordinierung derselben teil.

+++00:30 Uhr+++
Immer mehr Hilfsgüter erreichen die êzîdîschen Flüchtlinge auf den Bergen von Shingal. Die USA haben ihre humanitäre Hilfe ausgeweitet und vor wenigen Stunden erneut große Mengen an Hilfsgütern zu den Flüchtlingen transportiert.

Bild: Twitter Account des amerikanischen Verteidigungsministerium zeigt Bilder der Hilfsgüter, die über Shingal abgeworfen werden.

9. August 2014

+++22:50 Uhr+++
Italienische Außenministerin signalisiert militärische und humanitäre Hilfe für Südkurdistan und Eziden

Die italienische Außenministerin Federica Mogherinisignalisierte die Bereitschaft der italienischen Regierung, Südkurdistan und das kurdische Militär sowohl militärisch als auch mit Beratern im Kampf gegen die IS-Terroristen unterstützen zu wollen. Zudem sei man bereit, humanitäre Hilfe für die verfolgten Eziden zu leisten. Dies gab sie in einem Telefonat mit dem Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan Mesûd Barzanî am heutigen Abend bekannt.

+++22:35 Uhr+++
Der erste Vorsitzende des Hauses der Êzîden in Georgien und Menschenrechtsaktivist Agît Mirzoev ist in Georgien aufgrund der humanitären Katastrophenlage der Êzîden im Irak mit amerikanischen Diplomaten vor Ort zusammengekommen. Herr Mirzoev beschrieb die aktuelle Lage in Shingal und die Verbrechen, die an den Eziden begangen werden. Außerdem wies er die Diplomaten darauf hin, dass die Türkei dieGrenze geschlossen hat, sodass Flüchtlinge aus dem Irak nicht in sicherere Gebiete einreisen können.

Herr Agît Mirzoev ist in Georgien ein bedeutender Menschenrechtsaktivist. Auf Einladung der nepalesischen Regierung, wirkte er als Experte auf dem Gebiet der Menschenrechte an der Ausarbeitung der Landesverfassung mit. Zudem ist er Vorsitzender des Analytischen Zentrums für multiethnische Zusammenarbeit und Konsultation.

+++19:38 Uhr+++
Gespräche des Vorsitzenden des Zentralrats der Yeziden Telim Tolan mit der US Amerikanischen Botschaft, Thomas Rosen-Molina (Vertreter der politischen Abteilung).

+++19:30 Uhr+++
Axel Storm, ZDF Korrespondent: „Die Situation der Flüchtlinge ist wirklich eine Katastrophe“.

+++19:25 Uhr+++
Rund 11.000 Êzîden sind von Pêşmerga, YPG, PKK Einheiten aus den Bergen befreit worden und werden nun nach Duhok transportiert! Ein weiterer Rûdaw Reporter, der sich nun in den Bergen von Shingal befindet, beschreibt die Situation der Eziden dort als „Weltuntergang“.

+++19:00 Uhr+++
Dr. Babille, UNICEF (Irak): „Wir haben es hier nicht nur mit einem schwierigen Notfall zutun, nicht nur mit einer Katastrophe sondern mit einer schweren Situation durch eine Terrororganisation, die Geiseln nimmt, Zivilisten und diese Zivilisten exekutiert. Es ist nicht notwendig, die Opfer zu zählen, sondern ein Gebot der Menschlichkeit ihnen zu helfen, eben das was UNICEF tut. Wir bieten Untersützung und Hilfe an, sobald wir nur können. Aber die Menschen sterben nicht (nur) wegen des Konfliktes, sie sterben wegen fehlender Versorgung mit Wasser und Nahrung. Die Hauptaufgabe der Vereinten Nationen zusammen mit der kurdischen Regierung ist es, einen Völkermord an der ezidischen Gesellschaft zu verhindern.“

+++18:30 Uhr+++
Die kurdische Nachrichtenagentur Rûdaw meldet massive Bombardements der amerikanischen Luftwaffe in Shingal gegen Stellungen der IS-Terroristen.

+++15:30 Uhr+++
Tausende êzîdîsche Flüchtlinge nach Syrien und in die Türkei geflüchtet

Nachdem es auch in der Sheikhan Region gestern zu einer Massenflucht kam, begaben sich viele Flüchtlinge zur syrischen und türkischen Grenze, um sie zu überqueren und dort Schutz vor Übergriffen des IS-Terrors zu suchen. Laut Rûdaw sind alleine in der syrischen Stadt Derk rund 15.000 Êzîden eingetroffen. Weitere Tausend in der Türkei, die sich teilweise in verlassenen êzîdîschen Dörfern niederlassen. Vielen wird jedoch der Übertritt verwehrt.

+++15:00 Uhr+++
Ein IS-Terrorfürst ruft im Internet seine Barbarenbande dazu auf, die Stadt Mosul aufgrund der massiven Angriffe kurdischer, irakischer und amerikanischer Streitkräfte nicht zu verlassen. Der Anfang vom Ende des IS?

+++14:50 Uhr+++
Irakische Medien berichten von schweren Luftangriffen der irakischen Luftwaffe in der êzîdîschen Stadt Khanasor, im Norden Shingals. Bei dem Angriff auf Stellungen der IS-Terroristen sind rund 45 Terroristen getötet worden.

+++14:40 Uhr+++
Die Deutsche Bundesregierung stellt 2,9 Millionen Euro an Soforthilfen für die betroffenen Flüchtlinge (Eziden und Christen) zur Verfügung. Außenminister Frank-Walter Steinmeier findet zudem klare Worte zur aktuellen Situation im Irak.

+++14:20 Uhr+++
Wir wollen daran erinnern, dass sich derzeit wieder Hundertausende Christen im Irak auf der Flucht befinden. Gestern griffen die IS-Terroristen christliche Hochburgen im Norden des Iraks, vor allem die Stadt Qaraqosh an, woraufhin Zehntausende Christen ebenfalls flüchten mussten.

+++14:00 Uhr+++
Die vereinigten Streitkräfte Kurdistans (Pêşmerga,YPG, PKK, HPG, YBŞ, MFS, QŞE) haben in den vergangen 24h in Shingal rund 24 IS-Terroristen getötet, einen Panzer und drei APCs zerstört. Weitere Offensiven sind im Gange.

+++05:20 Uhr+++
Übersetzung der Presseerklärung des US-Präsidenten Barack Obama bezüglich der humanitären Katastrophe, mit denen die Êzîden im Irak konfrontiert sind:

„Auf Wunsch der irakischen Regierung haben wir mit Operationen begonnen, um irakischen Zivilisten zu helfen, die auf den Bergen gestrandet sind. Seit die ISIS in den Irak einmarschiert ist, führt sie eine rücksichtslose Kampagne gegen unschuldige Iraker. Und diese Terroristen gehen auf besonders barbarische Art und Weise gegen religiöse Minderheiten vor, einschließlich Christen und Eziden, eine kleine und alte Glaubensgemeinschaft. Tausende wurden vertrieben, erschreckende Berichte beschreiben wie ISIS Terroristen Familien gefangen genommen, Massenhinrichtungen begangen und ezidische Frauen versklavt haben. In den letzten Tagen sind ezidische Männer, Frauen und Kinder der Region Shingal um ihr Leben geflüchtet. Tausende, möglicherweise Zehntausende verstecken sich hoch in den Bergen mit dem wenigen, was sie in ihren Beuteln hatten. Sie sind ohne Nahrung, ohne Wasser. Die Menschen hungern und Kinder sterben, weil sie verdursten. Unterdessen haben ISIS Kräfte mit der systematischen Vernichtung der gesamten ezidischen Bevölkerung begonnen, was einen Völkermord darstellt. Diese unschuldigen Familien stehen vor einer schrecklichen Wahl: von den Bergen zu steigen und abgeschlachtet zu werden oder in den Bergen zu bleiben und langsam zu verdursten und zu verhungern.

Ich habe bereits erklärt, wieso die USA nicht immer und überall in der Welt intervenieren können. Deshalb lassen Sie mich klarstellen, weshalb wir hier handeln müssen und zwar unmittelbar: Wenn wir mit einer solchen Situation wie auf den Bergen konfrontiert sind, wo unschuldige Menschen ein schreckliches Ausmaß an Gewalt bevorsteht, und wenn wir ein Mandat zur Hilfe haben, in diesem Fall die Anfrage der irakischen Regierung, und wir somit die einzigartige Möglichkeit haben ein Massaker zu verhindern, dann glaube ich können die Vereinigten Staaten von Amerika nicht die Augen verschließen. Wir können handeln, sorgfältig und verantwortungsvoll um einen potenziellen Völkermord zu verhindern. Das ist es, was wir auf den Bergen tun. Daher bieten wir, wenn nötig, Unterstützung der irakischen Kräfte bei gezielten Luftangriffen, um die Belagerung im Shingal Gebirge zu durchbrechen und die gefangenen Zivilisten zu schützen. Daher haben amerikanische Flugzeuge mit der Durchführung humanitärer Hilfe aus der Luft, zur Versorgung dieser verzweifelten Männer, Frauen und Kinder mit Wasser und Nahrung begonnen, damit diese überleben können.

Anfang dieser Woche schrie eine Irakische Abgeordnete in die Welt und sagte „niemand kommt, um zu helfen!“. Nun, heute kommt Amerika um zu helfen. Wir haben uns mit anderen Staaten und den Vereinten Nation beraten, um diese zur Bewältigung dieser humanitären Krise aufzurufen.“

+++04:00 Uhr+++
US-Präsident Barack Obama hat vor wenigen Minuten in einer Pressekonferenz offiziell bestätigt, dass eine US-Luftunterstützung zur Sicherung der Hilfsgüterlieferungen an die Flüchtlinge in Shingal stattfindet bzw. weiterhin stattfinden wird. Die Pressekonferenz wurde live auf NBC übertragen.

+++02:10 Uhr+++
Rund 45 êzîdîsche Frauen stürzen aus Verzweiflung von den Klippen

Was sich derzeit auf den Bergen von Shingal abspielt ist kaum in Worte zu fassen. Rund 45 êzîdîsche Frauen haben sich nach Angaben eines êzîdîschen Lehrers aus Bahzan, der direkten telefonischen Kontakt mit den Flüchtlingen auf den Bergen hat, aus Verzweiflung von den Klippen gestürzt. Die Frauen erfuhren zuvor, dass viele ihrer Angehörigen auf den Bergen gestorben, von den IS-Terroristen getötet, vergewaltigt oder verschleppt worden sind.

Weiterhin melden êzîdîPress Korrespondenten aus anderen Teilen des Gebirges, dass weiterhin viele Menschen kurz vor dem Tod stehen, da sie fast vollkommen dehydriert und ausgehungert sind.

Der êzîdîsche Reporter des kurdischen Senders RûdawTV berichtete von drei Menschen, die gestern aufgrund des Mangels an Wasser und Nahrung in dem Teil des Gebirges gestorben sind, in dem er sich selbst befindet. Unter Tränen berichtete Îsa, dass kaum Essen und Wasser vorhanden ist. Er selbst hungere mit den Flüchtlingen, nachdem er sich freiwillig in das Gebirge begab, um über die Lage der Flüchtlinge zu berichten. Trotz der Hilfsgüter, die das unwegsame Gebirge erreichen, sind noch nicht alle Flüchtlinge versorgt und bangen um ihr eigenes oder das Leben ihrer Angehörigen.

8. Aug. 20104

+++22:25 Uhr+++
Êzîdîsche Familien gegenüber êzîdîPress: „Sie verkaufen unsere Frauen in Mosul!“

Nachdem Hunderte êzîdîsche Frauen von Terroristen des IS entführt und verschleppt worden sind, versuchten êzîdîsche Familien ihre vermissten weiblichen Angehörigen telefonisch zu erreichen. In vielen Fällen haben Terroristen des IS abgehoben und höhnisch erklärt, dass man die Frauen in Mosul verkaufen werde. Einige sollen bereits mit Flugzeugen und Helikoptern verschleppt worden sein. Dies bestätigte auch die êzîdîsche Abgeordnete Viyan Dexil (PDK).

+++22:00 Uhr+++
Immer mehr Juden bekunden Solidarität mit Êzîden

Während im Irak ethnische Säuberungen stattfinden, Kinder den vierten Tag ohne Wasser und Nahrung auf den Bergen zu Dutzenden vor sich hinsterben, schweigt die Welt. Solidarität bekunden in großem Ausßmaß bisher nur Juden mit den Êzîden. Auf Twitter, Facebook und in vielen Artikeln bekunden Juden aus den USA und aus Israel ihre Solidarität mit Êzîden, verurteilen den Genozid an den Êzîden und wollen „nicht schweigen“. Die ISIS sei „ebenso brutal wie die Nazis im Dritten Reich“, schreibt der jüdische Blogger Cameron Grey aus den USA via Twitter.

+++16:15 Uhr+++
YPG Einheiten retten rund 1.000 Flüchtlinge

Einheiten der #YPG ist es gelungen zu Flüchtlingen in den Bergen von Shingal durchzudringen und rund 1.000 Flüchtlinge zu evakuieren. Die Rettungsoperationen laufen derzeit noch.

+++14:50 Uhr+++
Der êzîdîsche Reporter Berekat Îsa bricht während eines Berichtes auf RûdawTV über die Flüchtlinge und deren katastrophale Lage in Tränen aus.

+++14:40 Uhr+++
Pêşmerga, YPG, PKK, HPG, YBŞ und QŞ Einheiten haben mit einer großen Offensive gegen die IS-Terroristen in Shingal begonnen.

+++14:20 Uhr+++
HPG/PKK Einheiten töten 30 IS-Terroristen in êzîdîschem Dorf Gohl Bel

Während einer Operation im êzîdîschen Dorf Gohl Bel nördlich des Shingal-Gebirges haben Einheiten der kurdischen HPG/PKK rund 30 IS-Terroristen getötet. Gohl Bel liegt unweit der Stadt Sinune und gehörte zu jenen Dörfern, die bereits vor der Übernahme Shingals durch IS-Terroristen angegriffen wurde.

+++13:30 Uhr+++
YPG/YBŞ befreien Dorf Dugurê in Shingal

Die Verteidigungseinheiten der YPG sowie der êzîdîschen Widerstandseinheit Shengal YBŞ haben das Dorf Dugurê in Shingal befreit. Dies teilten uns unsere Korrespondenten in Shingal mit. Außerdem seien die Einheiten auf dem Vormarsch und dabei, weitere Dörfer zu befreien.

+++11:20 Uhr+++
IS-Terroristen: „Wir werden alle êzîdîschen Frauen in unserer Gewalt töten“

Auf einem ihrer zahlreichen Twitter Accounts ließ der Islamische Staat (IS) mitteilen, dass man die in Shingal gefangen genommenen êzîdîschen Frauen nicht „verkaufen, sondern alle töten“ werde. Über die Zahl der Frauen machten die Terroristen keine Angaben. Vermutet werden 500 bis 1.500 êzîdîschen Frauen, die sich in der Gewalt der Terroristen befinden. Entgegen anderer Religionsgemeinschaften, seien die Êzîden „größte Ungläubig und Anbeter des ******“, deshalb sei es Pflicht, die Frauen zu töten.

Frauen in der Gewalt des IS werden vergewaltigt, als Sklavinnen gehalten und anschließend getötet.

07. Aug. 2014

+++23:10 Uhr+++
Êzîdîsche Frau in den Bergen von Shingal: „Wenn wir nicht vor Durst oder Hunger sterben, dann spätestens, wenn die Terroristen uns umbringen. Und wenn wir leben wollen, müssen wir konvertieren. Wir verhungern und verdursten daher lieber, als unseren Glauben aufzugeben.“

+++22:50 Uhr+++
Telefonisch mehrfach bestätigt: Auch die letzten Bewohner der Dörfer in und um Babire sind geflüchtet. Babire liegt nördlich der Stadt Til Kef.

+++22:20 Uhr+++
Angriffe der IS-Terroristen lösen erneut Massenflucht aus

Erneut sind Tausende Êzîden und nun wiedermal auch Christen auf der Flucht, nachdem IS-Terroristen die Stadt Til Kef angegriffen haben. Christen sowie Êzîden aus Til Kef befinden sich auf der Flucht. Ob die Terroristen die Kontrolle über die Stadt eingenommen haben, können wir derzeit nicht bestätigen. Aus Angst sind ebenso Êzîden aus den umliegenden Dörfern sowie aus Mahat, Babire, Sharya und Sigar größtenteils auf der Flucht. Berichte, dass auch die Bewohner aus Bashiq und Bahzan flüchten, können wir nicht eindeutig bestätigen.

Alleine in Sharya waren rund 35.000 Êzîden aus Shingal untergekommen, nachdem IS-Terroristen eine Massenflucht ausgelöst hatten. Auch diese Flüchtlinge befinden sich nun wieder auf der Flucht.

+++22:00 Uhr+++
Die êzîdîsche Verteidigungseinheit unter der Führung von Qasim Şeşo ist von der irakischen Armee massiv aufgerüstet worden.

Irakische Armeegeneräle haben Militärhelikopter zur Aufrüstung der êzîdîschen Widerstandsbewegung nach Shingal entsendet, die auch den YPG/PKK Einheiten zugute kommen.

In Shingal finden derzeit schwere Gefechte statt, weitere Einzelheiten können wir aufgrund der Bedrohungslage nicht bekanntgeben.

+++21:20 Uhr+++
Deutsche Unternehmen liefern Hilfsgüter nach Shingal

Deutsche Unternehmen haben im Auftrag von Hilfsorganisationen Hilfsgüter nach Shingal transportiert. Weitere Hilfsgüter sollen dem Auswärtigen Amt nach in den kommenden Tagen in Shingal ankommen. Besonders Bundestagsabgeordneter Dennis Rohde, SPD setze sich für die Flüchtlinge in Shingal ein.

+++21:00 Uhr+++
Flüchtlnge bestätigen êzîdîPress telefonisch, dass Einheiten der YPG und Pêşmerga nun auch die Pilgerstätte Sherfedîn, die tagelang von der êzîdîschen Verteidigungseinheiten von Qasim Şeşo verteidigt wurde, erreicht haben.

Trotz massiver Angriffe auf die Pilgerstätte, ist es den IS-Terroristen damit nicht gelungen, die Stätte zu zerstören.

+++20:30 Uhr+++
Hoher PDK Funktionär auf RûdawTV: Kinder und Frauen dem Terror des IS auszusetzen und sie auf die Berge zu treiben, wo sie ohne Wasser und Nahrung sind, ist keine Strategie der Pêşmerga Armee. Wir verurteilen dies und werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, im Moment konzentrieren wir uns jedoch darauf, den Flüchtlingen zu helfen und die Gebiete zurückzuerobern. PUK Funktionär versucht zu beschwichtigen, dass die Pêşmerga Kommandanten in Shingal fahrlässig gehandelt haben.

+++20:25 Uhr+++
ÊzîdîPress Korrespondent bestätigt: die Hilfsgüter erreichen nun immer mehr Flüchtlinge auf den Bergen. Helikopter haben große Mengen an Nahrung und Wasser in die Berge transportiert.

+++20:20 Uhr+++
Can Polat bestätigt: zwei Einheiten der HPG/PKK sind direkt bei den Flüchtlingen in den Bergen angekommen.

+++20:05 Uhr+++
ÊP Korrespondent in Shingal: Große Einheiten der YPG, PKK, Pêşmerga, YBŞ und QŞ kurz vor Sinune und den Bergen. Kleinere Einheiten erreichen bereits die Flüchtlinge. Viyan Dexîl berichtet, dass große Mengen an Hilfsgüter die Flüchtlinge erreicht haben.

+++19:50 Uhr+++
Berekat Îsa, êzîdîscher Reporter, RûdawTV: „Die IS-Terroristen haben Frauen und Kinder aus dem Dorf Siba Sheikh Khider getötet und teilweise erhängt.“

+++19:30 Uhr+++
StêrkTV: YPG/PKK und Widerstandseinheit Shingals (YBŞ) haben das Dorf Dugira in Shingal befreit.

+++19:20 Uhr+++
Schwere Gefechte in Sinune (Nord-Shingal)

Unsere Korrespondenten bestätigen, dass sich Pêşmerga, YPG und êzîdîsche Verteidigungseinheiten in Sinune in schwere Gefechte mit IS-Terroristen befinden.

+++19:00 Uhr+++
Rûdaw Korrespondent: wir sind Augenzeuge einer großen humanitären Katastrophe in den Bergen von Shingal, wo die Menschen noch immer auf Hilfsgüter warten.

+++17:50 Uhr+++
ÊP Korrespondent in Shingal: Schwere Gefechte nahe der Pilgerstätte Sherfedîn. Die êzîdîsche Verteidigungseinheiten haben rund 40 IS-Terroristen getötet, ein Kämpfer starb auf êzîdîscher Seite.

+++17:20 Uhr+++
UNICEF: Die Zahl der Kinder auf den Bergen von Shingal beträgt rund 25.000, die dringend Hilfe benötigen.

+++17:00 Uhr+++
Ivar Ibrahim, kurdischer Abgeordneter, gegenüber Rûdaw: Terroristen des IS haben in den letzten zwei Tagen in Shingal über 500 êzîdîsche Frauen entführt.

+++15:20 Uhr+++
Kampfjets der irakischen Luftwaffe bombardieren derzeit Stellungen der IS-Terroristen in Shingal und auch in Zumar.

+++15:00 Uhr+++
Nach Drohung: Êzîden aus Bashiqa flüchten

Auch in der Sheikhan Region sind wieder Tausende Êzîden auf der Flucht. Nachdem die IS-Terroristen drohten, ihren „Islamischen Staat auch nach Sheikhan, der Region der ********anbeter“, auszuweiten, sind Tausende weitere Êzîden nun aus Angst auf der Flucht. Wie uns Augenzeugen mitteilten, brach eine Massenpanik in der êzîdîsch, christlich geprägten Stadt aus.

+++10:40 Uhr+++
Telefonischer Kontakt mit Flüchtlingen in den Bergen

Ein Augenzeuge berichtete êzîdîPress, dass sich die Lage der Flüchtlinge auf den Bergen dramatisch verschlechtert hat. Seit vier Tagen sind Tausende Flüchtlinge ohne Wasser und Nahrung.

„Hunderte Kleinkinder und Alte sind heute gestorben. Alles was die Flüchtlinge an Wasser und Nahrung noch mitnehmen konnten, ist aufgebraucht. Die Zahl der Toten wird sich in den nächsten Stunden stark erhöhen. Hier findet eine Katastrophe statt.“

+++10:00 Uhr+++
êzîdîPress Korrespondent in Shingal über die Zahl der Opfer in der vergangenen Nacht:

„Alleine in dieser Nacht starben wieder rund 120 Menschen. Es ist grausam. Sie sterben alle vor sich hin, haben nichts zu essen, nichts zu trinken. Es ist einfach grausam.“

+++09:20 Uhr+++
Weiterer Erfolg für êzîdîsche Verteidigungseinheit von Qasim Şeşo

Der êzîdîschen Verteidigungseinheit unter der Führung von Qasim Şeşo ist es gelungen, an einer Stelle des Shingal Gebirges die IS-Terroristen zu vertreiben. Damit ist ein weiterer Weg zu den Flüchtlingen frei, die noch immer auf dringend benötigte Hilfe warten.

+++08:40 Uhr+++
IS-Terroristen greifen Flüchtlinge auf den Bergen an!

Wie wir soeben erfahren haben, haben Terroristen des IS damit begonnen auf die Flüchtlinge in den Bergen von Shingal zu schießen. Mit Mörsergranaten bombardieren sie die Flüchtlinge in den Bergen, die den vierten Tag in Folge noch immer zu Tausenden ohne Versorgung sind. Die IS-Terroristen kesseln die Flüchtlinge systematisch ein und treiben sie mit dem Granatenbeschuss in die Enge.

Viele Kinder sind auch in dieser Nacht vor Durst und Hunger gestorben, alte und kranke Menschen stehen kurz vor dem Tod. Noch immer ist an vielen Stellen des Gebirges keine Hilfe in Sicht.

+++08:00 Uhr+++
„Kinder sterben auf den Bergen, auf den Straßen“, sagt Marzio Babile, Irak Vertreter des Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF). „Dort gibt es kein Wasser, keine Nahrung, sie sind vollständig abgeschottet und vom Islamischen Staat umzingelt. Es ist eine Katastrophe, eine totale Katastrophe.“

The Washington Post

+++06:30 Uhr+++
Ein êzîdîscher Flüchtling gegenüber der britischen IBT:

„Letzte Nacht [Sonntag] nahmen sie fünf meiner Cousins fest und töteten sie, weil sie für die Stadtgemeinde gearbeitet haben und nun haben sie damit begonnen die Häuser der Flüchtlinge zu zerstören.“

+++05:50 Uhr+++
PressTV, staaatlicher iranischer Fernsehsender, berichtet über êzîdîsche Flüchtlinge in der Stadt Shariya nahe Duhok.

„Überall auf den Straßen lagen Leichen, in schwarz gekleidete Männer haben die Menschen in ihren Häuser abgeschlachtet, es war einfach barbarisch!“.

„Sie haben unsere Häuser zerstört, wir haben nichts mehr. Nicht mal was zu essen haben wir, nur noch die Kleidung die wir tragen.“

„Sie haben unsere Frauen und Töchter verschleppt und schicken sie tot zurück, wo sind all die humanitären Organisationen?“

„Meine Familie versteckt sich auf den Bergen von Shingal, mein Vater ist 80 Jahre alt, sie haben keine Nahrung, kein Wasser, nichts. Worauf wartet die internationale Gemeinschaft?“

+++05:00 Uhr+++
In Kurdistan haben verschiedenste bekannte Persönlichkeiten ihre Solidarität mit Shingal bekundet. Darunter beispielsweise der Sänger Bilind Îbrahim, der sagte, „dass der Bevölkerung von Shingal geholfen werden muss.“

+++04:10 Uhr+++
Dirk Niebel
 (FDP), ehemaliger Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, äußert sich via Facebook zu der aktuellen Verfolgung der Êzîden im Irak.

Niebel fragt, „Wo sind eigentlich all die Tugendwächter, Gutmenschen und Friedensbewegten, die die letzten Wochen gegen Juden und Israels Recht auf Selbstverteidigung demonstriert haben? Warum sind Lüders und Todenhöfer nicht in Mossul?“

+++02:40 Uhr+++
Der Präsident der kurdischen Autonomieregion Mesûd Barzanî kündigt an, gegen mehrere Kommandanten der Pêşmerga Armee, die in Shingal stationiert waren und sich zurückgezogen haben, Untersuchungen einzuleiten.

+++02:00 Uhr++
Immer mehr Fälle von Vergewaltigungen êzîdîscher Frauen durch IS-Terroristen
Viele Angehörige êzîdîscher Flüchtlinge aus Deutschland berichten êzîdîPress von Vergewaltigungen ihrer weiblichen Angehörigen.

„Wir rufen unsere Verwandten im Irak an, wenn sie drangehen weinen sie und schildern uns, dass sie vergewaltigt worden sind. Die IS-Terroristen stehen daneben und hören zu, dann sagen sie `Das sind nicht eure Frauen und Kinder, sondern unsere´.“

In einem anderen Fall hat sich ein êzîdîsche Mädchen selbst umgebracht, nachdem sie von IS-Terroristen vergewaltigt wurde. Zuvor hatte der Bruder des Mädchen sie telefonisch kontaktiert, woraufhin sich IS-Terroristen über das weinende Mädchen lustig machten.

+++01:30 Uhr+++
Befehlsführer der Widerstandseinheit Shingal (YBŞ) erklären êzîdîPress gegenüber, dass die Einheit sich in Syrien unter Hilfe der YPG neu mobilisiert und in der Nacht rund 1.000 weitere Kämpfer bewaffnet hat. Diese Einheit befinden sich nun auf dem Weg nach Shingal, ein Teil der Einheit ist bereits eingetroffen.

Ziel der Operation ist es, Wege für die Flüchtlinge in den Bergen freizumachen, die seit Tagen dort verharren.

+++01:20 Uhr+++
Die Êzîdîsche Verteidigungseinheit von Qasim Şeşo hat in Shingal drei IS-Terroristen festgenommen. Bei den Terroristen handelt es sich um kurdische Extremisten.

+++01:00 Uhr+++
Mehrere Êzîden verbrennen ihre PDK-Mitgliedsausweise, weil sie die PDK-Kommandanten der Pêşmerga für die Situation in Shingal verantwortlich machen.

06. Aug. 2014

+++22:10 Uhr+++
Die Widerstandseinheit Shingal (YBŞ) hat damit begonnen, die Terroristen in der Stadt Shingal anzugreifen und bereits vier IS-Terroristen getötet.

+++21:50 Uhr+++
Êzîdîscher Aktivist Khader Khalat: Eine hochschwangere êzîdîsche Frau, die auf die Berge von Shingal flüchten musste, ist bei der Geburt ihres Kindes aufgrund starker Blutungen gestorben. Auch das Baby starb.

++21:30 Uhr+++
Mehrere Tonnen Hilfsgüter sind zu den Flüchtlingen in den Bergen Shingals gelangt. Doch noch immer sind Tausende ohne jegliche Versorgung und das seit Tagen.

+++21:10 Uhr+++
Êzîdîsche Frau auf den Bergen Shingals: „Ich stürze mich lieber von den Klippen, als von den IS-Terroristen vergewaltigt zu werden.“

+++20:50 Uhr+++
Pêşmerga Kommandant: „Wir versprechen, dass wir die ISIS in 48 Stunden von kurdischem Boden vertreiben werden“.

+++20:30 Uhr+++
Verteidigungsfront der Êzîden unter Führung von Qasim Şeşo: „Wir haben 6 Terroristen getötet und 4 festgenommen“. gegenüber VoiceOfAmerica

+++20:10 Uhr+++
Êzîden aus Khanasor, langjährige Freunde unserer Redaktion:
„Sie werden heute Nacht alle sterben, wir werden keine Gefangenen machen. Entweder sterben sie oder wir heute Nacht.“

+++20:00 Uhr+++
Massenproteste in Kurdistan. Êzîden sind verzweifelt und verlangen Waffen, um sich selbst zu verteidigen.

+++19:40 Uhr+++
Wir konnten soeben einen Flüchtling in den Bergen von Shingal erreichen:

„Die Situation wird immer schlimmer. Wir haben hier bisher niemanden gesehen. Die Kinder haben Durst und Hunger, wenn wir keine Hilfe bekommen, werden wir hier alle sterben.“

+++19:25 Uhr+++
Unicef: 40 Kinder der Jesiden-Minderheit im Irak getötet

+++19:10 Uhr+++
Es ist derzeit sehr schwer einen Überblick über die aktuellen Ereignisse in Shingal zu erhalten. Unsere Korrespondenten befinden sich entweder im Kampf oder versuchen sich in Sicherheit zu bringen und sind für uns deshalb nicht immer zu erreichen. Lediglich die Flüchtlinge, die sich in Duhok und andernorts befinden sind für uns derzeit erreichbar.

Die êzîdîsche Verteidigungseinheit leistet Widerstand, es mangelt ihr jedoch an Waffen. Die erneut in Rabia ausgebrochenen Kämpfe haben zudem eine zusätzliche Front geschaffen, sodass die Kräfte für den bedeutenden Kampf im Süden Shingals, dort wo sich die Flüchtlinge derzeit befinden, nicht gebündelt werden können. Viele Hoffnungen liegen derzeit bei den erfahrenen Kämpfern der HPG/PKK, die bestens im unwegsamen Gebirge zurecht kommen und so auch zu Flüchtlingen durchdringen könnten, die bisher von Hilfsgüterlieferungen ausgeschlossen sind. Die Zeit drängt, hunderte Kinder stehen kurz davor, vor Durst zu sterben. Teilweise sind sie seit drei Tagen praktisch völlig vom Zugang zu Trinkwasser und Nahrung abgeschnitten. Die Zahl der Toten steigt kontinuierlich, ohne dass wir uns in dieser chaotischen Situation auf eine Zahl festlegen wollen.

+++18:40 Uhr+++
HPG/PKK bestätigt: Einheiten unterwegs nach Shingal

Mehrere Einheiten der HPG/PKK Verteidigungskräfte befinden sich auf dem Weg nach Shingal, um die Êzîden dort bei ihrem Widerstand gegen die Terroristen des IS zu unterstützen.

+++18:20 Uhr+++
IS Terroristen veröffentlichen Bilder von Dutzenden getöteten Êzîden.

+++18:10 Uhr+++
Aktuelle Situation:
Die Lage ist noch immer unübersichtlich, zudem sind nun auch in der Grenzstadt Rabia im Norden Shingal erneut Kämpfe ausgebrochen. Die Stadt wurde zuvor von YPG/Pêşmerga Kräften und der êzîdîschen Verteidigungsfront zurückerobert. Die êzîdîsche Verteidigungsfront benötig vor allem weitere Waffen und Munition, die immer knapper wird. Immer mehr Êzîden schließen sich der Verteidigungseinheit an, aus Duhok und Silêmanî sind Êzîden auf dem Weg zur Front in Shingal.

Im Süden von Shingal, in der Stadt Shingal und der Umgebung, hat die 10.000 Mann starke Pêşmerga Division die Terroristen des IS umzingelt. Nur schleppend rückt die Pêşmerga Division immer näher in das Zentrum von Shingal.

Die Flüchtlinge auf den Bergen sind teilweise den dritten Tag in Folge ohne Versorgung. Meldungen von Toten erreichen uns stündlich, genaue Angaben können jedoch nicht gemacht werden. Weitere Helikopter mit Hilfsgütern aus Kurdistan sollen sich nach Angaben von Rûdaw auf dem Weg zu den Flüchtlingen befinden.

+++18:10 Uhr+++
Can Polat, YPG-Kommandant: Wieder Gefechte in Rabia

In der kürzlich von YPG Kämpfern und der êzîdîschen Verteidigungsfront eingenommenen Grenzstadt Rabia sind erneut Kämpfe mit den Terroristen des IS ausgebrochen. Eine neue Front bedeutet weniger Kapazitäten für den Kampf im Süden, wo allerdings die Pêşmerga Division langsam vorrückt.

+++18:00 Uhr+++
Êzîden bereit zum Kampf: 30 Fahrzeuge unterwegs

Von Duhok aus sind rund 30 Fahrzeuge mit kampfwilligen Êzîden auf dem Weg nach Rabia, wo die YPG die Kontrolle erlang hat, um von dort zur êzîdîschen Verteidigungsfront in Shingal zu gelangen. Dies teilten Flüchtlinge aus Duhok êzîdîPress mit. Weiterhin gibt es schwere Gefechte. Es fehlt vor allem an Waffen.

+++14:00 Uhr+++
Vor allem der Mangel an Waffen lässt den Vormarsch der êzîdîsche Verteidigungsfront ins Stocken geraten. Die Einheit ist nicht in der Lage, ihre Kapazitäten zu erhöhen. Schon vor Monaten forderten êzîdîsche Führer eine Bewaffnung der Êzîden, was von der KRG immer abgelehnt worden ist.

+++13:50 Uhr+++
Telefonischer Kontakt mit der êzîdîschen Verteidigungsfront unter Führung von Qasim Şeşo in Shingal

Zwischen der êzîdîschen Verteidigungsfront und den IS-Terroristen sind schwere Kämpfe ausgebrochen. Der êzîdîschen Verteidigungsfront gelang es, mehrere IS-Terroristen zu töten und haben sowohl Fahrzeuge als auch Waffen der IS-Terroristen beschlagnahmt. Gekämpft wird derzeit in dem Dorf Shemal, Die Zahl der Kämpfer der êzîdîschen Verteidigungsfront beträgt rund 3.000. Hunderte weitere Êzîden schließen sich der Verteidigungsfront an, es fehlt jedoch an Waffen, wie uns Kämpfer erklären. An der êzîdîschen Pilgerstätte in Shingal „Sherfedîn“ hat die Verteidigungsfront einen Stützpunkt errichtet, wo sie sich immer wieder neu mobilisiert.

Die Verteidigungsfront hat zudem mit Angriffen auf das Dorf Borek begonnen, das noch unter der Kontrolle der IS-Terroristen steht.

Die Karte dient nur zu einer groben Orientierung, genauere Daten sind aufgrund des derzeitigen Durcheinanders schwer zu bestimmen.

+++12:45 Uhr+++
Entgegen vieler Meldungen großer Nachrichtenagenturen: die Stadt Shingal ist nicht unter der Kontrolle der YPG/Pêşmerga, sie wird derzeit mit Artillerie beschossen, noch immer befinden sich in der Stadt Terroristen des IS. Doch nach neusten Augenzeugenberichten haben sich die Pêşmerga Kräfte im Westen, Süden und Osten in Gang gesetzt, die YPG Kräfte und Êzîdîsche Verteidigungseinheiten marschieren gen Norden auf Shingal zu.

Die Êzîdîschen Verteidigungseinheiten haben sich zunächst und völlig zurecht auf die Verteidigung der Flüchtlinge in den Bergen konzentriert, zumindest auf einen Teil. Weiterhin leiden Tausende unter Durst, Hunger und sind derzeit schutzlos. Die ankommenden Hilfsgüter reichen nicht aus und erreichen vor allem in dem sehr schwierig durchschaubaren Gebirge nicht alle Flüchtlinge.

Die IS-Terroristen verfahren zudem nach dem üblichen Muster, zeichnet sich eine Niederlage ab, beginnen sie damit möglichst viele Zivilisten zu massakrieren.

+++12:35 Uhr+++
Pêşmerga Kommandanten: „Wir werden Shingal bis aufs Letzte verteidigen“

+++12:30 Uhr+++
Heftiger Disput zwischen der êzîdîschen Juristin und PDK Politikerin Viyan Dexîl mit anderen PDK und Abgeordneten weiterer Parteien, nachdem Fr. Dexîl in einer Erklärung für das kurdische Parlament äußerte, die „Êzîden werden in Shingal unter dem Banner ´Es gibt keinen Gott außer Allah´hingerichtet“.

+++12:10 Uhr+++
IS-Terroristen verwenden Pêşmerga und YPG Uniformen, um die Zivilisten zu verwirren. Dies melden mehrere Agenturen.

+++12:00 Uhr+++
Die PKK/HPG hat uns nach unserer Anfrage nicht bestätigt, dass PKK/HPG Einheiten bereits in Shingal eingetroffen sind, was von verschiedensten Medien bisher so behauptet worden ist. In den nächsten Stunden soll sich aber was tun, wir bleiben in Kontakt.

+++11:40 Uhr+++
In einer Erklärung ruft YPG Kommandant Can Polat die Jugend in Südkurdistan dazu auf, dass sie sich zweck des Widerstandes mit ihnen vereinen sollen. Êzîden wie Muslime.

+++11:20 Uhr+++
Wir haben soeben Kontakt zur PKK/HPG aufgenommen und haben nachgefragt, ob die versprochenen Einheiten in Shingal eingetroffen sind. Die Antwort steht noch aus.

+++11:00 Uhr+++
Telefonischer Kontakt zu den Flüchtlingen in den Bergen: soeben sind weitere Helikopter mit Hilfsgütern eingetroffen. Aber noch immer werden nicht alle Flüchtlinge auf den Bergen versorgt, es ist schwierig, da die Flüchtlinge im Gebirge verteilt sind.

+++10:10 Uhr+++
Rûdaw berichtet: 

50.000 Êzîden wurden wegen der Bedrohung durch die ISIS gezwungen in den Bergen Schutz zu suchen. Sie werden von bewaffneten Êzîden am Fuße des Gebirges beschützt.

Die gestrigen Nahrungsmittellieferungen reichen nicht aus, um alle Flüchtlinge zu versorgen.

+++09:50 Uhr+++
„Die Pêşmerga haben uns verraten und im Stich gelassen. In den Bergen sind noch über 100.000 Menschen, die verdursten und verhungern, wo sind die 10.000 Pêşmerga?“, êzîdîscher Aktivist Anwar Khanasorî.

+++09:30 Uhr+++
IS-Terroristen greifen Flüchtlinge auf den Bergen an

Ratlosigkeit und Zorn in Shingal. Immer mehr Leichen, die IS-Terroristen haben zudem damit begonnen, die Menschen auf den Bergen anzugreifen. Wohl aus Rache wegen den Verlusten durch YPG/Pêşmerga und Êzîdîschen Verteidigungseinheiten.

+++09:10 Uhr+++
„Wir haben nie für irgendetwas Rache gefordert oder gewollt, wir haben nie Kriege geführt, niemanden überfallen, niemanden beleidigt. Aber das hier geht zu weit. Wir werden uns rächen, für jeden einzelnen der getötet worden ist. Shingal ist êzîdîsch und wird es auch bleiben, wir leben hier seit Jahrtausenden, niemand konnte und wird uns besiegen können. Wir werden uns rächen.“

Êzîdîscher Soldat der Heydar Qasim Şeşo Verteidigungseinheit in Shingal gegenüber êzîdîPress Korrespondent in Shingal, nachdem er Leichen von verdursteten Kindern entdeckte.

+++08:50 Uhr+++
„Die IS-Terroristen töten wie Wilde! Wir sind auf dem Berg, hier ist nichts und niemand, nur die ISIS. Wir verdursten“, êzîdîscher Flüchtling Amîn Ilyas.

+++08:30 Uhr+++
Êzîdîsche Lobby in Russland wendet sich direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der sich in der UN für eine Lösung der katastrophale Situation êzîdîscher Flüchtlinge einsetzen soll.

+++08:05 Uhr+++
Einige Hilfsgüter und YPG/Pêşmerga Einheiten haben die êzîdîschen Flüchtlinge in den Bergen erreicht, das Gebirge von Shingal ist jedoch sehr ausgedehnt und schwer zugänglich, weshalb die Flüchtlinge auch in diese Berge geflüchtet sind. Zudem haben sich die Flüchtlinge nicht zentral auf eine Stelle konzentriert, sonder sind entlang des Gebirges zerstreut. Weitere Tausend sind den zweiten/dritten Tag in Folge ohne Versorgung.

+++07:50 Uhr+++
Dienstagnacht: Plünderungen êzîdîscher Häuser durch IS-Terroristen nahe der Stadt Khanasor im Norden Shingals.

+++07:20 Uhr+++
350 Familien in den Bergen ohne Versorgung!

Dringende Hilferufe aus den Gebirgen von Shingal erreichen uns vor wenigen Minuten, wonach weiterhin 350 Familien ohne Trinkwasser und Nahrung sind. Viele seien kurz davor, zu verdursten.

Merwan Alresam: „Wir sind 350 Familien auf den Bergen und ohne Wasser und Nahrung, die Zahl der Toten durch Verdursten steigt. Bitte helft uns, Ich schreibe diesen Hilferuf nahe des Gipfels vom Gebirge in Shingal. Mein Akku hält nicht mehr lange.“

+++07:00 Uhr+++
UN Beauftragter Nickolay Mladenov im Interview mit der BBC: „Rapide Verschlechterung“, 200.000 Êzîden auf der Flucht, die Situation der Flüchtlinge auf den Bergen ist „extrem kritisch, weil sie keinen Zugang zu Trinkwasser, Nahrung und Medikamenten“ haben. Es ist eine „humanitäre Katastrophe“.

„Wir müssen uns darauf konzentrieren, Wege zur Notversorgung der Flüchtlinge mit Wasser und Medikamente zu finden“.

+++06:20 Uhr+++
Über 100 êzîdîsche Familien vom IS verschleppt.

Mohammed al-Khuzai, Sprecher des Irakischen Roten Halbmond, berichtet in einem Interview mit der New York Times, dass die IS-Terroristen über 100 êzîdîsche Familien zum Flughafen in Tal Afar verschleppt haben. Die Terroristen haben die Männer getötet, die Frauen werden nun vermutlich mit IS-Terroristen zwangsverheiratet.

„ISIS hat alle Männer getötet und plant, die Frauen für die Djihad-Ehe zu halten“, erklärt Mohammed al-Khuzai.

Mohammed al-Dulaimi, ein Êzîdî aus Shingal berichtet der New York Time: „Ich habe gesehen, wie sie Familie diese Familien verschleppt haben. Sie behaupten, sie seien Ungläubige und verdienen es zu sterben“.

+++05:35 Uhr+++
Solidaritätsbekundungen für Shingal und Êzîden auf Twitter und Facebook einen die kurdische Bevölkerung. Von der internationalen Gemeinschaft weitestgehend im Stich gelassen, sind die Kurden derzeit im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) auf sich selbst gestellt. Trotz massiver Erfolge der Terroristen, die den gesamten Nahen Osten bedrohen.

Die Krise in Shingal beweist, dass die kurdische Gemeinschaft entweder selbst in Einheit oder gar nicht in der Lage sein wird, ihre Heimat zu verteidigen. Shingal konnte seit über 1.000 Jahren von feindlichen Mächten nicht eingenommen werden und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Auf Twitter werden unter dem Hashtag #PeacocksUpForSingal Bilder mit stilisiertem Pfausymbol gepostet, um Solidarität mit Shingal zu bekunden.Weitere Hashtags sind #ShingalSOS#Shingal.

+++04:20 Uhr+++
Die irakische Luftwaffe bombardiert derzeit massiv die von IS-Terroristen kontrollierten Gebiete im Süden Shingal. Mehrere Dutzend Terroristen wurden gestern Abend getötet, als die Luftwaffe eine Moschee bombardierte, in der sich die IS-Terroristen zum Gebet eingefunden hatten.

+++03:00 Uhr+++
Telefonische Bestätigung: Hilfsgüter haben einige der Flüchtlinge in den Bergen erreicht.

+++02:50 Uhr+++
Viele Hilfsgüter aus Kurdistan sind per Helicopter in den Bergen angekommen, auch Êzîden aus dem Norden Shingals haben Nahrungsmittel in die Berge gebracht. Die YPG Kämpfer haben im Norden eine Schneise geschlagen, sodass nun auch die Flüchtlinge in den Bergen in sicherere Gebiete entkommen können. Pêşmerga Einheiten der Zerevanî befinden sich bei den Flüchtlingen und versorgen sie. Ob das für alle Flüchtlinge zutrifft, können wir zu diesem Zeitpunkt nicht mit Sicherheit bestätigen.

+++02:00 Uhr+++
Zur Information: die Region Shingal besteht aus Hunderten Dörfern und größeren Gemeinden, in denen über 500.000 Êzîden leben. Die Stadt Shingal ist ein größeres Zentrum, ähnlich einer Landeshauptstadt. Viele Ortschaften sind noch immer von den IS-Terroristen besetzt, die Meldung, dass die Stadt Shingal zurückerobert worden ist, müssen wir aufgrund einer Verwechslung widerrufen. Es sind zwar weitere Dörfer unmittelbar nahe der Stadt Shingal befreit worden, in der Stadt Shingal selbst wird aber noch gekämpft. Wir wollen sichergehen und warten deshalb auf Meldungen weiterer Korrespondenten vor Ort und hoffen, dass die Stadt möglichst schnell zurückerobert wird.

+++01:40 Uhr+++
Osman Baydemîr via Twitter: „Derjenige, der sich Kurde nennt, dessen Ehre ist Shingal.“

+++01:30 Uhr+++
45 Kinder sind in den letzten zwei Tagen nach Angaben von êzîdîschen Flüchtlingen in Shingal auf der Flucht vor dem IS-Terror auf den Bergen gestorben

+++01:10 Uhr+++
Assyrische Milizen der MFS (Mawtbo Fulhoyo Suryoyo) aus Westkurdistan/Rojava erreichen soeben Shingal. Zusammen mit den YPG Kräften verteidigen nun auch Assyrische Kräfte der MFS aus Westkurdistan/Rojava Êzîden in Shingal.

+++01:10 Uhr+++
IS-Terroristen veröffentlichen Bilder von enthaupteten Êzîden aus Shingal.

+++01:00 Uhr+++
Irakische Luftwaffe bombardiert mehrere Orte in Shingal, in denen IS-Terroristen sind befinden. Unter anderem eine Moschee, in der viele IS-Terroristen sich verschanzt hatten.

+++00:45 Uhr+++
Flüchtlinge: arabische Stämme haben die IS-Terroristen unterstützt und unsere Häuser geplündert.

+++00:30 Uhr+++
Flüchtlinge: arabische Stämme haben die IS-Terroristen unterstützt und unsere Häuser geplündert.

+++00:20 Uhr+++
Êzîdîsche Flüchtlinge in Duhok bedanken sich bei der YPG dafür, dass sie ihnen bei der Flucht Feuerschutz gaben und ihnen die Fluchtwege freigehalten haben.

+++00:15 Uhr+++
Heyder Qasim Şeşo, Befehlshaber einer êzîdîschen Verteidigungsfront, gelingt es mit bewaffneten Êzîden mehrere IS-Terroristen im Norden von Shingal festzunehmen. VIDEO

+++00:10 Uhr+++
Êzîdîsche Verteidigungseinheit Shingal befreit das Dorf Çil Mîra von IS-Terroristen und töten den IS-Terrorfürsten Mashud.

4. Aug. 2014

+++23:50 Uhr+++
Zerevanî Kommandant Simê Boselî, der sich auf den Bergen bei den Flüchtlingen in Shingal befindet, bestätigt, dass Dutzende Kleinkinder und Greise in den Bergen von Shingal aufgrund des Wasser- und Nahrungsmittelmangels gestorben sind.

+++23:30 Uhr+++
Hilfsgüter erreichen per Helikoptern die Flüchtlinge in den Bergen von Shingal.

+++23:10 Uhr+++
Spezialeinheiten der PKK befinden sich auf dem Weg nach Shingal und werden voraussichtlich heute Nacht eintreffen.

+++23:00 Uhr+++
Êzîden aus dem Norden Shingals machen sich auf den Weg in den Süden, um die Flüchtlinge auf den Bergen zu versorgen. Die Stadt Shingal soll nach unbestätigten Angaben fast vollkommen befreit worden sein.

+++22:50 Uhr+++
Murat Karayilan, Oberkommandeur der HPG/PKK, in einer Erklärung auf StêrkTV: „Wir werden gegen die IS-Terroristen in Shingal so lange kämpfen, wie wir nur können“

Murat Karayilan, Oberkommandeur der HPG/PKK: „Wir werden nicht zulassen, dass es zu einem 73. Massaker an den Êzîden kommt“.

+++22:20 Uhr++
Einflussreiche Êzîden in Russland erklären gegenüber der russischen êzîdîPress Ausgabe: „Wir werden unsren Einfluss nutzen, um unseren Geschwister in Shingal zu beschützen. Wir sind bereit, alles dafür zu tun.“

Êzîden aus Russland gegenüber êzîdîPress Redakteuren in Russland: „Wir werden uns um die Bewaffnung der Êzîden im Irak kümmern. Wir sind vor über 100 Jahren aus den selben Gründen ins Exil geflohen, nochmal werden wir so etwas nicht dulden“

„Lange haben wir zugesehen und uns zurückgehalten, weil wir geglaubt haben, wir können uns auf andere verlassen. Aber nun wurde eine Grenze überschritten. Alles was nötig ist zur Verteidigung der Êzîden, werden wir in die Wege leiten.“, êzîdîsche Lobby in Russland gegenüber der russischen êzîdîPress Ausgabe.

+++22:00 Uhr+++
êzîdîPress Korrespondent in Shingal mit Kämpfern der êzîdîschen Verteidigungseinheit: „Wir werden keinen der Terroristen am Leben lassen, sie sind Dämonen und eine Schande für die Menschheit. Jemand der bewusst unschuldige Kinder tötet verdient keine Gnade.“

+++21:50 Uhr+++
Schwere Kämpfe in Shingal, Tausende Êzîden sinnen an der Seite der YPG Kräfte auf Rache. Die IS-Terroristen sind von Pêşmerga Einheiten im Osten, Westen und Süden und von YPG Einheiten im Norden umzingelt. Die irakische Regierung kündigte Luftangriffe an, sollten die Terroristen die Oberhand erlangen.

+++21:05 Uhr+++
Der êzîdîsche Anführer Heyder Qasim Şeşo einer êzîdîscher Verteidigungseinheiten in Shingal fordert die Bestrafung der Pêşmerga Kommandanten, die sich gestern aus Shingal für mehrere Stunden zurückgezogen haben. „Sollten sie nicht bestraft werden, werde ich mich persönlich darum kümmern!“, erklärte er gegenüber VoiceOfAmerica.

+++21:00 Uhr+++
Weitere Großverbände der #YPG und #Pêşmerga aus dem Norden Shingal auf dem Weg in die umkämpften Gebiete im Süden.

+++20:55 Uhr+++
IS-Terroristen griffen mit mehreren ihrer Terrorkommandos die zentrale Pilgerstätte „Sherfedîn“ in Shingal an. Die dort stationierten 3.000 bewaffneten êzîdîschen Verteidigungseinheiten konnten den Angriff abwehren, woraufhin die Terroristen flüchteten. Alleine aus der êzîdîschen Großfamilie Pir Avdo kämpfen 700 bewaffnete Êzîden für die Verteidigung ihrer Heimat und Kultur.

+++20:40 Uhr+++
Korrespondent: mehrere Dörfer im Norden von Shingal von YPG und Pêşmerga befreit! Dutzende IS-Terroristen wurden getötet, der Rest ergriff die Flucht.

+++20:20 Uhr+++
Rund 10.000 Pêşmerga und große Einheiten der YPG Kräfte haben die IS-Terroristen in Shingal umzingelt. Eine Spezialeinheit der Pêşmerga soll einen Weg zu den Flüchtlingen in den Bergen erkämpft haben. In der kurdischen Stadt Silêmanî und andernorts haben Tausende Kurden für die Menschen in Shingal Hilfsgüter bereitgestellt, die nun per Helikopter und über vor Ort stationierte Pêşmerga Soldaten an die Flüchtlinge verteilt werden sollen.

+++20:05 Uhr+++
YPG Kommandant und Pressesprecher Polat Can gegenüber êzîdîPress: „Mit Hilfe und unter dem Schutz der YPG sind bis jetzt Zehtausende êzîdîsche Kurden aus Shingal nach Rojava und von hier aus nach Südkurdistan gelangt.“

+++19:58 Uhr+++
Kommandanten der Pêşmerga Armee, deren Soldaten in Shingal stationiert waren und sich zurückgezogen haben, sollen bestraft werden. Kommandanten der PDK und PUK Pêşmerga Einheiten beschuldigen sich gegenseitig. Siehe unter anderem hier.

+++19:30 Uhr+++
Zahl der Flüchtlinge im Gesamten: ≈ 250.000
Zahl der Flüchtlinge auf den Bergen: ≈ 70.000

Alleine die zentrale Pilgerstätte in Shingal „Sherfedîn“ wird von rund 3.000 bewaffneten êzîdîschen Zivilisten bewacht, weitere Tausend Êzîden haben sich zu den Einheiten „Qasim Simêr“ und „Qasim Şeso“ vereint. Die Zahlen werden vom Religiösen Rat der Êzîden im Irak bestätigt, auch unsere Korrespondenten vor Ort bestätigen diese Zahlen.

+++19:10 Uhr+++
Mesûd Barzanî, Präsident der Autonomen Region Kurdistan, kündigt eine Untersuchung zu dem zeitweisen Rückzug der Pêşmerga aus Shingal vom 3. August an.

+++19:00 Uhr+++
Rund 10.000 Pêşmerga sind nach Angaben des Pêşmerga Ministeriums und einem Bericht von Rûdaw zufolge in Shingal angekommen. Eine große Pêşmerga Einheit soll einen Weg zu den Flüchtlingen in den Bergen erkämpft haben.

+++18:00 Uhr+++
In Shingal wurde soeben die Gründung der Yekîneyên Berxwedana Şengalê – Verteidigungseinheit Shingals bekannt gegeben.

In einer arabischsprachigen Erklärung gibt die Organisation ihre Beweggründe sowie Ziele der Organisation bekannt. Die Organisation ist eine Reaktion auf das nicht gehaltene Versprechen des kurdischen Ministerpräsidenten N. Barzanî, eine Pêşmerga Einheit von 600 Mann Stärke zur Verteidigung der Êzîden in Shingal zu stationieren, nachdem Tausende Êzîden aus Rabia vertrieben worden sind. In der Erklärung heißt es unter anderem (zur gesamten arabischsprachigen Erklärung):

„An die Bevölkerung von Shingal,
die Umstände, unter denen wir momentan leben und die Ereignisse in unseren Gebieten haben uns gezeigt, wie wichtig Selbstverteidigung ist. Die Umstände haben uns auch gezeigt, dass wir als Organisation uns selbst schützen müssen, um die Angriffe, die unsere Existenz bedrohen, abzuwehren. […]

Wir haben mehrfach auf die Gefahr und die Bedrohung hingewiesen und uns an alle kurdischen Parteien gewendet. Damit sie eine Spezialeinheit zur Verteidigung Shingals, bestehend aus Êzîden in Shingal aufbauen. Doch unsere Warnungen und Hilferufe stießen nur auf taube Ohren. […] Wir haben beschlossen, uns selbst gegen die Terroristen zu verteidigen.[…]“

+++17:20 Uhr+++
êzîdîPress Korrespondent in Shingal: „Rund 3.000 bewaffnete Êzîden schützen das Heiligtum von Sherfedîn in Shingal. Sie sind bereit, ihr Leben für die Verteidigung Shingals zu geben.

+++17:15 Uhr+++
Erste Hilfsgüter sollen einem Bericht von PUK-Media zufolge in den Bergen von Shingal eingetroffen sein. Der Religöse Rat der Êzîden erklärt, dass die Hälfte der in Shingal lebenden Êzîden bereits nach Kurdistan geflüchtet ist, die andere Hälfte befindet sich noch immer in Shingal.

+++17:00 Uhr+++
Bestätigt: YPG Kämpfer vertreiben IS-Terroristen aus Rabia und nehmen Kontrolle über die Stadt ein.

+++16:55 Uhr+++
Mîr Tahsîn Beg, weltliches Oberhaupt der Êzîden, fordert vom kurdischen Präsidenten Mesûd Barzanî eine Bewaffnung der Êzîden, sodass sie sich selbst gegen die Terroristen des IS verteidigen können. Aber, so erklärt Mir Tahsîn Beg gegenüber Rûdaw weiter, dass er „bisher keine Antwort erhalten habe, die Êzîden sind auf sich alleine gestellt.“

„Die Êzîden befinden sich in einer schlimmen Lage, wir möchten, dass die Situation dort geklärt wird. Pêşmerga Soldaten müssen in die Regionen einmarschieren und uns aus dieser Lage befreien, die IS-Terroristen werden jeden töten. Sie enthaupten Kinder, entführen unsere Frauen. Allgemein ist die Situation in Shingal sehr besorgniserregend.“
Quelle

+++16:30 Uhr+++
Noch immer warten Tausende êzîdîsche Flüchtlinge in den Bergen von Shingal auf Hilfe. Seit gestern haben viele der Flüchtlinge kaum bis kein Trinkwasser und Nahrung zu sich genommen. Unsere Korrespondenten in Shingal verifizieren derzeit Berichte über den Beschuss der Flüchtlinge durch Mörsergranaten des IS.

+++15:50 Uhr+++
Interview mit YPG Kommandant und Sprecher Can Polat über die Lage in Shingal. Zum Interview

+++15:20 Uhr+++
Der êzîdîsche Journalist Alî Shingalî (Reporter für Badinan Sat) berichtet, dass IS-Terroristen êzîdîsche Zivilisten in Shingal als „menschlichen Schutzschild“ missbrauchen, nachdem die irakische Regierung androhte, die Region aus der Luft zu bombardieren.

+++15:00 Uhr+++
Verschiedene kurdische Medien berichten übereinstimmend, dass YPG und Pêşmerga Kräfte die Kontrolle über die Grenzstadt Rabia im Norden Shingals zurückerobert haben. Dies würde neue Kapazitäten für den Kampf im Süden Shingals freigeben.

+++14:45 Uhr+++
Bewohner von Tirbespi und Derik in Westkurdistan (Rojava/Syrien) nehmen êzîdîsche Flüchtlinge aus Shingal auf, bewacht werden die Flüchtlinge von YPG Kräften

+++14:25 Uhr+++
Nûçe TV, Ikram Balekanî: Die YPG hat damit begonnen, Routen für Flüchtlinge von Shingal nach Rojava (Westkurdistan) zu öffnen, die sie mit YPG-Kämpfern bewacht.

+++14:10 Uhr+++
In Shingal sind 67 Êzîden von Terroristen des IS hingerichtet worden, nachdem sie sich weigerten, zum Islam zu konvertieren. Dies berichtet die FAZ unter Berufung auf Augenzeugen. BasNews berichtet von 88 Opfern.

+++14:00 Uhr+++
Mesûd Barzanî: „Wir kämpfen ohne die Unterstützung der internationalen Weltgemeinschaft gegen den Terrorismus und werden jeden Zentimeter Shingals zurückerobern.“

+++13:45 Uhr+++
Unser Korrespondenten berichten, dass die Terrorgruppe IS in dem êzîdîschen Dorf Duhola ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt hat. Verwandte der Opfer versuchten ihre Angehörigen telefonisch zu erreichen, doch IS-Terrorist gingen ans Telefon. Das Dorf liegt unweit der syrisch-irakischen Grenzstadt Rabia, wo weiterhin schwere Gefechte zwischen YPG/Pêşmerga Kräften und den IS-Terroristen stattfinden.

+++13:30 Uhr+++
Wladimir van Wilgenburg via Twitter: Êzîdîsche Vertreter im Irak und Südkurdistan fordern, dass Hilfsgüter per Helikopter an die Flüchtlinge in den Bergen von Shingal gebracht werden müssen.

+++13:20 Uhr+++
Das Schicksal von rund 2.000 êzîdîschen Bewohnern des Dorfes Werdî ist ungewiss, es wird befürchtet, dass sie von der Terrorgruppe IS hingerichtete worden sind. Der Stammesführer Khalaf Elias berichtet Rûdaw, dass sie zuvor in das Dorf zurückgelockt worden seien.

+++13:10 Uhr+++
Vor allem êzîdîsche Kleinkinder in den Bergen von Shingal sind vom Trinkwasser- und Nahrungsmangel betroffen. Unsere Korrespondenten schildern, dass viele der Kinder “bereits halb tot” seien. “Wenn in den nächsten Stunden keine Hilfe kommt, werden viele dieser Kinder sterben.”

+++12:50 Uhr+++
Gemeindevorsteher von Sheikhan warnen: Sollten die Êzîden in Shingal nicht binnen 72 Stunden gerettet werden, ist niemand mehr in Sheikhan willkommen.

+++12:45 Uhr+++
Wir konnten soeben einen unserer Korrespondenten in den Bergen von Shingal erreichen, der sich bei den Flüchtlingen aufhält. Er bestätigt das Massaker im Dorf Ginia Miherkan und spricht von weiteren Dutzend Leichen unmittelbar außerhalb des Dorfes. Einige der Leichen konnte er identifizieren, es sind ihm bekannte êzîdîsche Dorfbewohner. Auf den Bergen herrsche ein humanitärer Notfall: “Es fehlt an Trinkwasser und Nahrung. Wenn in den kommenden Nächten keine Hilfe zu uns gelangt, werden Tausende sterben!”

+++12:30 Uhr+++
Flüchtling in den Bergen Shingals: “Wir haben kaum geschlafen, haben nur ein Stück Brot zu essen. Uns kümmert das nicht, aber unsere Kinder weinen vor Hunger.” Gestern starben bereits 10 Kinder und 5 ältere Frauen in den Bergen Shingals, weil es am allernötigsten fehlt.

+++12:10 Uhr+++
Augenzeugen berichten êzîdîPress Korrespondenten in Shingal von einem Massaker an êzîdîschen Zivilisten durch Terroristen des IS. Demnach waren sie gestern Nacht auf Schleichwegen zum Dorf Ginia Miherkan unterwegs, um Trinkwasser für die Flüchtlinge in den Bergen zu besorgen. Im Dorf zählten sie selbst 53 Leichen, etwa 30 weitere wurden zudem außerhalb des Dorfes aufgefunden. Nachdem IS-Terroristen sie entdeckten, flüchteten sie, ohne die Leichen identifizieren zu können.

+++12:00 Uhr+++
In der gleichnamigen Stadt #Shingal hat ein Häuserkampf zwischen Pêşmerga Spezialeinheiten und Terroristen des IS begonnen. Die Stadt wurde von #YPG / #Pêşmerga Einheiten umstellt, eine Spezialeinheit stürmte anschließend die Stadt selbst. Die umliegenden Dörfer, die der IS gestern nach dem zeitweisen Rückzug der Pêşmerga eingenommen hat, stehen noch immer unter der Kontrolle der Terroristen.

+++11:55 Uhr+++
Dem êzîdîschen Politiker Dr. Mirza Dinnayî zufolge sind bislang 20 êzîdîsche Kinder, die sich auf der Flucht vor den Terroristen befinden, gestorben. Die Zahl der Flüchtlinge ist auf rund 300.000 angestiegen.

+++11:40 Uhr+++
Im Norden Shingals, an der irakisch-syrischen Grenzstadt Rabia, können#YPG und #Pêşmerga Kräfte erste Erfolge erzielen. Erfolge in Rabia setzen neue Kapazitäten frei, die im Süden Shingals dringend benötigt werden.

+++11.30 Uhr+++
Trotz massiver Gefechte und dem Einsatz schwerer Artillerie in der Nacht, ist Shingal bzw. der Süden Shingals weiterhin unter der Kontrolle des IS.

Die Welternährungsorganisation kündigte an, Nahrungsmittel in die betroffenen Regionen liefern zu wollen. Das Leben von über 10.000 êzîdîschen Flüchtlingen, die noch immer auf den Bergen verharren, ist weiterhin gefährdet. Die UN spricht von einer “humanitären Tragödie”.

+++03:00 Uhr+++
Êzîdîsche Flüchtlinge aus Shingal suchen weiterhin Schutz in den Bergen.

+++02:30 Uhr+++
Flüchtling aus Shingal gegenüber unserem Korrespondenten in Lalish: “Wäre die YPG nicht in Shingal einmarschiert, wären wir jetzt alle tot.”

+++02:25 Uhr+++
Pêşmerga Einheiten bombardieren in diesen Minuten mit schwerer Artillerie die IS-Terroristen in Shingal.

+++01:45 Uhr+++
Ein Bewohner von Shingal teilte uns mit, dass aus seiner Großfamilie 5 Mädchen von IS-Terroristen entführt worden sind. Das älteste Mädchen ist 15 Jahre alt.

+++01:30 Uhr++
IS-Terroristen töten zwei Kinder bei einem Angriff auf ein ziviles Fahrzeug in Shingal, deren Insassen sich in Sicherheit bringen wollten.

+++01:20 Uhr+++
Fassungslosigkeit. In Shingal sind 10 êzîdîsche Kinder und 5 ältere Frauen wegen fehlender Versorgung und der extremen Hitze auf den Bergen gestorben. Weitere Dutzende Kinder und vor allem Greise sollen in einer schlechten Verfassung sein, das meldet die kurdische Nachrichtenagentur Rûdaw.

+++00:40 Uhr+++
Und nochmal eine Bestätigung unserer Korrespondenten in Shingal: Sie stehen nun vor der Pilgerstätte von Sherfedîn, welches nicht zerstört worden ist! Allerdings haben Extremisten des IS andere Pilgerstätten der Schiiten und Êzîden in Shingal zerstört.

+++00:40 Uhr+++
IS-Führung: Wenn die Êzîden nicht konvertieren, werden wir sie alle töten.

3. August 2014

+++23:28 Uhr+++
In den êzîdîschen Städten Bashiq und Bahzan (Sheikhan Region) haben sich Hunderte Êzîden bewaffnet, um ihre Städte zu verteidigen. Ein Großteil der Bevölkerung ist im Laufe des Tages gen Norden geflüchtet, nachdem die Terroristen des IS der Region immer näher gekommen sind und zuvor fünf Dörfer in Babire eingenommen hatten. Flüchtlinge aus Shingal werden derzeit im Lalish-Tal und den umliegenden êzîdîschen Dörfern untergebracht, Tausend Êzîden sitzen jedoch noch in den Gebirgen von Shingal fest.

+++22:35 Uhr+++
Die kurdische Politikerin Amîna Saîd ruft die Regierung in Badgad, die kurdische Regierung und humanitäre Hilfswerke dazu auf, die êzîdîschen Flüchtlingen und Familien in Shingal zu unterstützen. ”Einem Großteil der Menschen, vor allem den Mittellosen, ist es nicht möglich, die Stadt zu verlassen, die nun in der Kontrolle des IS steht”
Quelle

+++22:15 Uhr+++
Berichte über Massaker an der êzîdîschen Zivilbevölkerung in Regionen von Shingal nehmen zu. Dutzende Frauen und Kinder sollen alleine nahe Til Benat von Terroristen des IS massakriert worden sein. Die Lage ist weiterhin völlig unübersichtlich.

+++22:05 Uhr+++
Vertreter der Êzîden treffen sich in diesen Stunden mit dem Präsidenten der kurdischen Autonomieregion Mesûd Barzanî, um über Lösungsansätze der derzeitigen Krise zu diskutieren. Auch die amerikanische Botschaft wurde kontaktiert, die ihre Bereitschaft zu Hilfeleistungen signalisiert hat.

+++22:00 Uhr+++
Religiöse Rat der Êzîden bestätigt Entführungen von êzîdîschen Frauen in Shingal und fordert weitere Verstärkung für die Êzîden in den bedrohten Gebieten an. Von den 100 vermissten Mädchen und jungen Frauen fehlt weiterhin jede Spur. Zudem droht eine humanitäre Katastrophe: die Kämpfe in Shingal halten weiter an, die Menschen in den Bergen sind ohne Trinkwasser, Nahrung und sonstiges sich selbst überlassen.

+++20.00 Uhr+++
Tausende Flüchtlinge sind seit Stunden bei Temperaturen um die 40° ohne Trinkwasser und Nahrung.

“Wir Älteren halten das einen Tag aus, aber unsere Kinder schreien und weinen”, so eine êzîdîsche Mutter unter Tränen.

+++19:10 Uhr+++
IS-Terroristen sprengen êzîdîsche Pilgerstätte in Shingal.

Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Pilgerstätte “Quba Sheikh Sherfedin”, das neuen Berichten zufolge jedoch auch gesprengt worden sein soll. ZUM VIDEO

+++19:05 Uhr++
Über 100 êzîdîsche Mädchen und junge Frauen aus Shingal werden seit dem Sturm der IS-Terroristen auf die Stadt vermisst, dies berichten êzîdîsche Flüchtlinge aus Shingal, die sich derzeit in der Nähe von Sheikhan befinden.

+++19:00 Uhr+++
Êzîden aus Bashiq und Bahzan, sowie aus Khetar in Sheikhan flüchten nun ebenfalls aus ihren Städten und Ortschaften vor drohenden Angriffen der IS-Terroristen.

+++18:10 Uhr+++
Êzîden aus der Region Shariya melden sich zum Kampf gegen die IS-Terroristen in Shingal bereit.

Nach Shariya sind vor allem Êzîden der Region Babire geflüchtet, nachdem die IS-Terroristen die Stadt mit Mörsergranaten angegriffen und anschließen eingenommen hatte.

+++18:00 Uhr+++
Die Meldung, dass die Pilgerstätte “Quba Şêx Şerfedîn” von IS-Terroristen zerstört worden ist, ist nicht korrekt. Die Pilgerstätte steht weiterhin, dies teilten uns Êzîden in unmittelbarer Nähe der Pilgerstätte mit.

+++17:40 Uhr+++
Salih Muslim, Co-Vorsitzender der PYD, via Twitter:

“Die Verteidigung Shingals und der Kultur der Êzîden ist die Aufgabe aller Kurdistanîs, es ist der Tag der Ehre und des Stolzes”

+++17:20 Uhr+++
Laut einem UN Bericht sind rund 200.000 weitere Menschen im Irak auf der Flucht, die Mehrheit Êzîden aus Shingal und Sheikhan.

+++16:35 Uhr+++
IS-Terroristen haben den Dorfkomplex von Babire (fünf Dörfer) in der Nähe von Sheikhan eingenommen. Die Befürchtung der Êzîden, dass die IS-Extremisten bis zum zentralen Heiligtum Lalish vorrücken wächst.

+++16:25 Uhr+++
Gali Kurdistan TV zufolge sollen IS-Terroristen die êzîdîsche Pilgerstätte “Sherfedîn” in Shingal zerstört haben. Unsere Korrespondenten vor Ort können dies bislang nicht bestätigen.

+++16:15 Uhr+++
Großoffensive der YPG/Pêşmerga Kräfte in Shingal hat soeben begonnen. Weitere Tausend bewaffnete Êzîden kämpfen auf Seiten der YPG/Pêşmerga um ihre Heimat!

+++15:30 Uhr+++
Êzîdîsche Kinder, die aus Shingal geflüchtet sind, berichten unserer Korrespondentin in Duhok von dem Einmarsch der IS-Terroristen in Shingal: “Sie haben Pêşmerga Soldaten vor unseren Augen getötet. Ihnen in den Kopf geschossen. Wir hatten Angst und sind geflüchtet.”

+++15:25 Uhr+++
IS-Führer stellen YPG/Pêşmerga Kräften Ultimatum von zwei Stunden, um sich aus der Mosul-Talsperre, Shingal und Rabia kampflos zurückzuziehen. Ansonsten drohe eine Großoffensive der IS.

+++15:15 Uhr+++
Der Gouverneur von Mosul appelliert an die Weltöffentlichkeit: “in den nächsten Stunden werden Tausende Yeziden massakriert, verhungern oder verdursten, wenn wir nicht handeln.” “Tausende sind in den Händen von Mördern der ISIS, mehrere Tausende sind ohne Nahrung und Wasser in die Berge geflohen.”

+++14:40 Uhr+++
Die Nachrichtenagentur Xendan meldet, dass IS-Terroristen in Shingal bei einem Massaker über 30 Êzîden getötet haben.

+++14:15 Uhr+++
IS-Terroristen greifen Êzîden nun auch nahe Sheikhan an: Dort stationierte militärisch unterlegene Peshmerga Einheiten stellen Widerstand nahezu vollkommen ein. Weitere Dörfer nahe Babire sind bereits verlassen. Die Êzîden flüchten nach Sharya und Duhok. IS kündigte an, bis heute Abend alle Êzîden aus Shingal und Sheikhan vertreiben zu wollen!

+++14:05 Uhr+++
Das Peshmerga Ministerium kündigt den Start einer militärischen Intervention zur Befreiung Shingals an.

+++14:00 Uhr+++
IS-Terroristen nehmen êzîdische Pilgerstätten ein.

+++13:45+++
Unterdessen Berichten unsere Korrespondenten aus Shingal von Morden an der Zivilbevölkerung: “In Siba Sheikh Khidir sind viele Êzîden getötet worden, weil sie ihr Dorf auch nach dem Rückzug der Pêşmerga Kräfte nicht aufgegeben und weitergekämpft haben. Sie haben gekämpft bis zum Ende”.

+++13:40 Uhr+++
IS Terroristen nehmen in Shingal Männer und Jugendliche gefangen. Unterdessen erklärte #YPG Sprecher Can Polat, dass weitere YPG Kräfte nach Shingal verlagert werden. Tausende Êzîden kämpfen um die Befreiung ihrer Städte und Dörfer, aus dem Norden Shingal rücken immer mehr Êzîden in den Süden vor.

+++13:35 Uhr+++
Erste Berichte von zerstörten Heiligtümern der Schiiten in Shingal treffen ein: Die Grabstätte Seyid Zênabs wurde von ISIS Terroristen vollkommen zerstört.

+++13:00 Uhr+++
Nach der Zerstörung einer schiitischen Pilgerstätte in Shingal, marschieren Terroristen des IS nun auf êzîdîsche Heiligtümer zu, um sie zu zerstören. Währenddessen verbreiten die Terroristen in Shingal bereits ihren Terror.

+++12:30 Uhr+++
Weiterhin tausende Eziden auf der Flucht. Êzîdîsche Flüchtlinge aus Shingal suchen Schutz in den Gebirgen. Ohne Trinkwasser, Nahrung und Schutz müssen Kinder, Frauen und alte Greise in Angst Ruhe bewahren, um nicht von den Terroristen des IS entdeckt und ermordet zu werden! Zentralrat der Yeziden in Deutschland gibt unterdessen eine Presseerklärung zur aktuellen Lage der Yeziden in den betroffenen Gebieten ab.

+++12:20 Uhr+++
Erste Berichte von Massakern an êzîdîschen Zivilisten erreichen uns. Mehrere Êzîden solle in Til Aziz von Terroristen des IS getötet worden sein, eine Verifizierung durch unsere Korrespondenten vor Ort ist derzeit nicht möglich.

+++10:30 Uhr+++
Erste Großverbände der YPG und Pêşmerga treffen in den umkämpften Gebieten im Süden von Shingal ein, weitere sollen sich auf dem Weg befinden. Es kommt zu Kämpfen an mehreren Fronten.

+++10:00 Uhr+++
Die IS marschiert auf die Stadt Shingal zu, es kommt zu Kämpfen mit êzîdîschen Zivilisten. Verzweifelt versuchen Frauen, Kinder und Greise zu flüchten. Die êzîdîschen Männer bringen ihre Familien in Sicherheit und kehren zu den Kampfhandlungen zurück. Im Norden mobilisieren sich YPG und Pêşmerga Einheiten, um den Êzîden zur Hilfe zu eilen.

+++09:00 Uhr+++
Die Terroristen des IS übernehmen die Kontrolle über die Ortschaften Til Benat, Siba Sheikh Khidir, Til Keseb und Til Aziz. Tausende Êzîden flüchten aus ihren Dörfern in den Norden von Shingal und versuchen im Gebirge Schutz zu suchen. Êzîdîsche Zivilisten geben den Flüchtlingsströmen Feuerschutz.

+++07:30 Uhr+++
Die Pêşmerga Einheiten ziehen aus den umkämpften Gebieten ab. Alleine bewaffnete êzîdîsche Zivilisten leisten weiter Widerstand gegen die Terroristen. Panik macht sich in den betroffenen Ortschaften breit, weil sicher ist, dass die Êzîden alleine den Widerstand nicht lange halten können.

+++05:00 Uhr+++
Die Terroristen des IS gewinnen zunehmend die Oberhand. Die dringend benötigte Pêşmerga Verstärkung zur Verteidigung der êzîdîschen Ortschaften bleibt aus.

+++01:30 Uhr+++
Terroristen des Islamischen Staates (IS) greifen die êzîdîsche Ortschaften Siba Sheikh Khidir und die umliegenden Dörfer an. Bewaffnete êzîdîsche Zivilisten und vor Ort stationierte Pêşmerga leisten für mehrere Stunden Widerstand.