Êzîdîsches Mädchen, das aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen fliehen konnte
Êzîdîsches Mädchen, das aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen fliehen konnte


Duhok. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat heute in der Millionenstadt Mosul drei êzîdîsche Frauen und einen Schlepper hingerichtet. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch wurden die Frauen und der Schlepper in einem Nachbarort der Stadt von IS-Terroristen aufgegriffen und anschließend öffentlich getötet, berichten unabhängige Journalisten aus dem Umfeld Mosuls.

Die Frauen wurden im August vergangenen Jahres aus der Shingal-Region im Westen Mosuls vom IS verschleppt und befanden sich 418 Tage in Gefangenschaft. Über Schmuggler und Schleuser gelingt es immer wieder, Frauen und Kinder aus der Sklaverei des IS zu befreien. Das Risiko während der Flucht entdeckt zu werden ist nicht unwahrscheinlich.

Nach Angaben der UN wurden über 5.000 Êzîden getötet und bis zu 7.000 Frauen, Kinder und Mädchen entführt und versklavt. In Gefangenschaft sind die Frauen und Mädchen, darunter oftmals Kinder, systematischer sexueller Gewalt ausgesetzt. Jungen und männliche Jugendliche werden in militärischen Ausbildungslagern zu neuen Dschihadisten gedrillt.

Über 400.000 Êzîden mussten aus ihrer Heimatsregion Shingal flüchten und leben seitdem in Flüchtlingslagern. Die Menschenrechtskommission der UN klassifiziert die Taten des IS an Êzîden als Völkermord. Noch immer befinden sich tausende Frauen, Mädchen und Kinder in der Gewalt der Terrormiliz.

© ÊzîdîPress, 25. September 2015