Richter Kheri Khidir überreicht êzîdîschen Studenten finanzielle Hilfe
Richter Kheri Khidir überreicht êzîdîschen Studenten finanzielle Hilfe


[D]uhok. Auf Anordnung des weltlichen Oberhauptes der Êzîden hin, Mîr Tahsîn Saîd Beg, haben 15 êzîdîsche Studenten aus Shingal finanzielle Hilfe erhalten. Die StudentInnen, die derzeit an der juristischen Fakultät der Universität von Duhok ihr Studium fortsetzen, erhielten jeweils 100.000 irakische Dinar, was etwa 75€ entspricht.

In Vertretung überreichte der êzîdîsche Richter Kheri Khidir den Studenten das Geld. Zwar konnten viele êzîdîsche Studenten aus Shingal erfolgreich ihr Studium an den Universitäten der Autonomen Region Kurdistan fortsetzen, aufgrund der Flucht und der verlorengegangenen Existenzgrundlage fehlt es vielen jedoch an finanziellen Mitteln. Nahezu alle Studenten arbeiten neben dem Studium, um ihr Studium zu finanzieren aber auch um ihre Flüchtlingsfamilien zu unterstützen. Der Zentralrat der Yeziden in Deutschland e.V. beteiligte sich an der finanziellen Hilfe für die Studenten und überreichte drei weiteren Studenten finanzielle Hilfe.

Richter Kheri Khidir und der Generalsekretär des Zentralrates der Yeziden in Deutschland e.V., Shahap Dag, erinnerten die Studenten an die essentielle Bedeutung der Bildung für die êzîdîsche Gemeinschaft und versprachen weitere Unterstützung.

Êzîdîsche Studenten an der Universität von Duhok
Êzîdîsche Studenten an der Universität von Duhok


An der Universität Duhok sind nach Angaben der Direktion etwa 45 der besten 100 Studenten Êzîden. Die Zahl der Êzîden ist dort deutlich gestiegen, nachdem sich Studenten aus Shingal erfolgreich an der Universität in Duhok immatrikulieren konnten.

Bisher studierten die jungen Êzîden aus Shingal vor allem in Mosul, wo sie bereits vor der Machtübernahme des „Islamischen Staates“ immer wieder Ziel von Islamisten wurden. Morddrohungen und islamistisch motivierte Übergriffe führten alleine im Jahr 2013 dazu, dass rund 1.500 êzîdîsche Studenten ihr Studium in Mosul nicht mehr fortsetzen konnten.

© ÊzîdîPress, 09. Juni 2015