Stundenlang harrten die êzîdîschen Flüchtlinge aus Furcht auf einem Feld aus (Anna Norona)
Stundenlang harrten die êzîdîschen Flüchtlinge aus Furcht auf einem Feld aus (Anna Norona)


Nea Kavala. In dem griechischen Flüchtlingslager Nea Kavala ist es erneut zu einem Übergriff auf êzîdîsche Flüchtlinge gekommen. Am vergangenen Mittwoch seien zahlreiche Islamisten in das Flüchtlingslager der Êzîden eingedrungen und bedrohten diese, teilten mehrere Hilfsorganisationen, unter ihnen „Eziden Weltweit“, mit. Rund 430 Êzîden lebten bis Mittwoch in dem Camp. Noch am selben Tag waren die Hilfsorganisationen aus Sicherheitsgründen gezwungen, das Lager zu verlassen. Örtliche Journalisten sowie das Kollektiv AYS bestätigten den Vorfall.

Die griechische Polizei musste anrücken, um weitere Angriffe zu verhindern. Aus Furcht verließen die Êzîden das Flüchtlingslager und harrten für Stunden auf einem Feld nahe des Lagers aus. Später wurden sie in ein anderes Flüchtlingslager gebracht.

Immer wieder kommt es zu ähnlichen Angriffen auf Êzîden und Christen, die in den Lagern in der Unterzahl sind und aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zur Zielscheibe der Aggressionen radikaler muslimischer Flüchtlinge werden. So etwa bereits in Cherso and Leros, wo ebenfalls Islamisten die êzîdîschen Flüchtlinge attackierten.

Die Meisten der êzîdîschen Flüchtlinge stammen aus der nordirakischen Region Shingal. Dort verübte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ am 3. August 2014 einen bis heute anhaltenden Völkermord, wie die UN bestätigte.

© ÊzîdîPress, 05. August 2016