Êzîdîscher YBŞ-Kämpfer in Shingal (YBŞ/YJŞ)
Êzîdîscher YBŞ-Kämpfer in Shingal (YBŞ/YJŞ)


Hayalê. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat am Dienstagmorgen zwei Dörfer in der nordirakischen Shingal-Region angegriffen. Im Südwesten des Shingal-Gebirges attackierten die IS-Terroristen die êzîdîschen Dörfer Sikeniyê und Hayale, die an der wichtigen Verbindungsstraße von Mossul nach Syrien liegen. Gegen elf Uhr Ortszeit rückten mehrere IS-Einheiten aus dem arabischen Dorf al-Tawra aus und versuchten die beiden Dörfer einzunehmen. Widerstandskämpfer der Widerstandseinheit Shingals (YBŞ), die beide Dörfer kontrollieren, wehrten den Angriff ab und töteten nach eigenen Angaben elf Terroristen. Die schweren Kämpfe dauerten über zwei Stunden an, wie ein YBŞ-Kämpfer gegenüber ÊP erklärte.

Ziel der IS-Terrormiliz war offenbar die Kreuzung Shilo, die wenige Kilometer westlich der beiden êzîdîschen Dörfer liegt und den Süden mit dem Norden der Shingal-Region verbindet. Die IS-Terroristen sollen während der Gefechte Drohnen zur Überwachung der Truppenbewegungen der YBŞ eingesetzt haben. Eine der Drohnen konnte von YBŞ-Kämpfern abgeschossen werden, wie die Einheit mitteilte. Nachdem die IS-Terroristen zurückgedrängt wurden, starteten die YBŞ-Kämpfer eine Gegenoffensive und drangen mehrere Kilometer südlich der Dörfer in IS-Gebiet vor und belagerten das arabische Dorf al-Tawra. Die IS-Terrormiliz zog sich schließlich zurück.

Auch nach über zwei Jahren befinden sich zahlreiche Dörfer im Süden Shingals weiterhin unter der Kontrolle des IS. Darunter jene Dörfer, die am 3. August 2014 als erste von der IS-Angriffswelle betroffen waren. Obwohl der IS mittlerweile aus einem Großteil der Region zurückgedrängt werden konnte, besteht noch immer die Gefahr von weiteren Angriffen.

© ÊzîdîPress, 22. März 2017