Erbil (Südkurdistan) – Die Regierung der Autonomen Region Kurdistan reagiert auf die massive Kritik der Êzîden. Nach den letzten Parlamentswahlen von 2013 stand fest, dass erstmals seit der Gründung des kurdischen Parlamentes kein êzîdîscher Abgeordneter vertreten sein würde.
Sheikh Shamo, der für die Liste der Regierungspartei Demokratische Partei Kurdistans (kurd. PDK) antrat, musste seinen errungen Parlamentssitz aufgrund der Frauenquote räumen. Weil Shamo der einzige êzîdîschstämmige Kandidat war, reagierten die Êzîden mit Empörung über das Fehlen eines êzîdîschen Abgeordneten. Sheikh Shamo soll nun am 29. Juli als Abgeordneter vereidigt werden. Dies gaben mehrere führende PDK Funktionäre bekannt. Erst vor zwei Wochen konstituierte sich das neugewählte kurdische Parlament in Erbil.
Für Sheikh Shamo wird ein PDK Parlamentsabgeordneter zurückgetreten. Die Zahl êzîdîscher Abgeordneter sank von drei im Jahr 2005, auf einen im Jahr 2009. Mit den Wahlen von 2013, drohte es das erste kurdische Parlament ohne einen êzîdîschen Abgeordneten zu werden.
Im gesamten Irak leben rund 700.000 Êzîden. Die absolute Mehrheit dabei außerhalb der offiziellen Grenzen der Autonomen Region Kurdistan. In Shingal hat jedoch die Pêşmerga Armee der Autonomen Region Kurdistans mit Beginn des ISIS Konfliktes im Irak, die Kontrolle über die Region übernommen.
êzîdîPress, 26.06.2014
