Ministerpräsident Nechirvan Barzanî
Ministerpräsident Nechirvan Barzanî

Nachdem der Ministerpräsident der Autonomen Region Kurdistan Nechirvan Barzanî über die Aktivität des Hauses der Êzîden in Georgien und dem Bau eines êzîdîschen Zentrums informiert wurde, orderte er eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 100.000$ an, die von einer Delegation des Ministerpräsidenten übergeben wurde.

Das Treffen der Ministerpräsidentenvertreter fand gemeinsam mit dem Geistigen Rat der Êzîden in Georgien (GRÊG) und dem Vorstand des Hauses der Êzîden in Georgien am 18. Januar 2014 statt. Weitere geistliche und intellektuelle Vertreter nahmen an dem Treffen teil: Der Vorsitzende des Hauses der Êzîden in Georgien Agit Mirzoev, der Vorsitzende des GRÊG Dimitri Pîrbarî sowie der êzîdîsche Unternehmer und Philantroph Suliko Simaev, der Unternehmer Isko Daseni, der Leiter des Akademischen Rates Prof. Kerim Amoev, Künstler Ando Cheldargushi, die Vorsitzende der Êzîdîschen Frauen Lila Safarova sowie weitere Mitglieder des Hauses der Êzîden und des Geistigen Rates als auch die ehemaligen Mitglieder des kurdischen Parlamentes Herr Sabah Akrevi und Herr Dilshad Akrevi.

Herr Sabah und Dilshad Akrevi wurden vom Ministerpräsidenten Nechirvan Barzanî nach Georgien delegiert, um die Spende dem Haus der Êzîden zu übergeben. Herr Sabah Akrevi betonte, dass die Spende mit keiner politischen Agenda behaftet sei, sondern eine reine Geste des guten Willens und der Wertschätzung sei, da das „Haus der Êzîden die êzîdîsche Kultur und die kurdische Sprache pflegt“. Agit Mirozev betonte, dass das Haus der Êzîden in Georgien eine öffentliche Organisation sei, die keine politischen Ziele verfolgt und in Zukunft auch keine politischen Ziele verfolgen wird. Schließlich liegt es bei jedem selbst, eine Spende aus gutem Willen heraus zu tätigen.

Auch der Vorsitzende des GRÊG Dimitri Pirbari erklärte êzîdîPress gegenüber, dass die Erhaltung und die Pflege der êzîdîschen Religion nicht nur von den Êzîden alleine getragen werden könne, sondern von der gesamtkurdischen Gesellschaft, demnach auch von muslimischen Kurden, da „das Êzîdentum seinen Ursprung in Kurdistan hat und Teil der nationalen Vielfalt ist.“

Darüber hinaus wurde mit den Ministerpräsidentenvertretern über die Möglichkeit diskutiert, den êzîdîschen Jugendlichen weitere Chancen einzuräumen, um ihre Muttersprache an den Hochschulen der Universitäten Kurdistans studieren zu können, die von der lokalen Regierung gefördert werden soll.

Bereits in der Vergangenheit gab es mehrere Spenden an das Haus der Êzîden in Georgien. Der irakische Staatspräsidenten Jalal Talabani ließ über seinen bevollmächtigen Botschafter Herr Taiba Muhammed Barwari eine Spende in Höhe von 40.000$ überreichen. Auch seine Hoheit Mîr Tahsîn Beg, das weltliche Oberhaupt der Êzîden, spendete 20.000$ an das Haus der Êzîden in Georgien.

Die Aktivitäten des Hauses werden abgesehen von den Spenden hauptsächlich durch den êzîdîschen Philantropen Suliko Simaev in Georgien unterstützt, durch dessen Hilfe der Bau des bisher größten wissenschaftlichen und kulturellen Zentrums der Êzîden weltweit ermöglich wurde. Das Zentrum verfolgt das Ziel, Ansprechpartner der Êzîden sowie des Êzîdentums auf postsowjetischem Raum zu sein und die Einheit zu stärken.

êzîdîPress, 19.01.14