Mûrat Karayilan
Mûrat Karayilan

Bahdinan (Südkurdistan) – Das PKK-Führungsmitglied und Oberkommandeur der HPG Verteidigungskräfte Murat Karayilan erklärte in einem Interview mit ANF, dass die Guerilla zur Verteidigung von Kerkuk und Shingal bereit ist, Seite an Seite mit den Pêşmerga zu kämpfen. Karayilan erkärte: „Vor allem in den Regionen Kerkuk und Shingal besteht die Möglichkeit, dass die HPG und die Pêşmerga zur Verteidigung zusammenarbeiten“. Karayilan richtetet seinen Aufruf an die zwei großen südkurdischen Parteien der PDK und der PUK, denen die Befehlsgewalt über die Pêşmerga Armee obliegt.

„Die Ereignisse haben einen Prozess ausgelöst, der den gesamten Nahen Osten von Grund auf verändern könnte“, so Karayilan. Die erfahren PKK-Guerilla könne für einen effektiven Schutz gegen die Angriffe der ISIS sorgen. Karayilan erklärt weiter, dass ohne die HPG-Kräfte die ISIS im Norden Syriens bereits ihren „Islamischen Staat“ ausgerufen hätte.

Im syrisch-irakischen Grenzgebiet Rabia gab es bereits erste gemeinsame Aktionen der YPG, der kurdischen Verteidigungskräfte in Syrien, und der Pêşmerga Armee. Das zuvor belastete Verhältnis zwischen der südkurdischen Partei PDK und der nordkurdischen PKK könnte nach den Ereignissen im Irak eine erste Entspannungsphase hervorrufen.

Die Pêşmerga hat weite Teile Kerkuks unter ihre Kontrolle gebracht und kämpft gegen den Ansturm der ISIS Terroristen erfolgreich an. In Shingal leben vor allem Êzîden, durch deren Gebiete die Versorungslinie der ISIS läuft. Mehrer tausend Pêşmerga haben die Region unter ihre Kontrolle gebracht und wichtige Grenzstädte wie Rabia von den Terroristen der ISIS befreit.

Eine Zusammenarbeit zwischen der Pêşmerga und den PKK bzw. HPG/YPG Kräften könnte eine grenzüberschreitenden Schutz der Bevölkerung bedeutend. Die Pêşmerga erweisen sich im Ansturm der ISIS Terroristen als einzig verlässliches Verteidigungsbollwerk. Eine Untersützung durch die erfahrene PKK bzw. HPG/YPG könnte den Grad an Sicherheit für Kerkuk, Shingal und die Bevölkerung erhöhen.

êzîdîPress, 17.06.2014