Duhok (Kurdistan) – In der kurdischen Stadt Duhok wurde gestern das neue Gebäude des größten êzîdîschen Verbandes Bingeha Laliş feierlich eingeweiht. Bei der Eröffnungsfeier des neuen Zentrums waren hohe geistliche und intellektuelle Vertreter der Êzîden anwesend, darunter Mîr Tahsîn Beg, das weltliche Oberhaupt der Êzîden. Mîr Tahsîn Beg gratulierte zur Eröffnung und bedankte sich bei der kurdischen Regionalregierung für die Unterstützung zum Bau des neuen Zentrums.
Der Vorsitzende von Bingeha Laliş, Sheikh Shamo, dankte während seiner Erföffungsrede dem Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan Mesûd Barzanî und dem kurdischen Ministerpräsidenten Neçirvan Barzanî, die die Realisierung des neuen Zentrums ermöglicht haben.
Sheikh Shamo empfing auch herzlich eine Delegation der Êzîden aus Georgien, die unter der Leitung von Pîr Dîma nach Kurdistan reiste. Die Delegation aus Georgien wird für mehrere Tage in Kurdistan verbleiben und Gespräche mit verschiedensten Vertretern der Êzîden führen.
Bingeha Laliş wurde im Jahr 1993 gegründet und hat rund 7.600 Mitglieder, verteilt auf acht große Zweigstellen in Shingal, Sheikhan, Sinune, Khanik, Shariya, Baadre, Bashiq und Bahzan. Damit ist Bingeha Laliş die größte êzîdîsche Vereinigung weltweit. Insgesamt verfügt Bingeha Lalish über 27 Büros, vorwiegend in von Êzîden bewohnten Regionen und auch außerhalb Kurdistans, bspw. in Deutschland. Bingeha Lalish publiziert unter anderem die Zeitungen Dengê Laliş, dt. die Stimme Lalishs, Dîwan Lalish, dt. der Rat von Lalish und Shingal Laliş.
Neben der Erarbeitung der Schulbücher für êzîdîschen Religionsunterricht für die Klassenstufen 1-12 an Schulen der kurdischen Autonomieregion, hat der Verein auch zahlreiche Bücher bezüglich der êzîdîschen Relgion, Kultur und Geschichte publiziert und fungiert vielerorts als Ansprechpartner für Êzîden. Jährlich werden mehrere Seminare und Kongresse veranstaltet.
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êzîdîPress, 16.05.2014
