Êzîden aus Shingal auf der Flucht vor der IS-Terrormiliz (Aug. 2014)
Êzîden aus Shingal auf der Flucht vor der IS-Terrormiliz (Aug. 2014)

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[S]hingal. Erneut konnten zehn Êzîden aus der Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) entkommen. Die Familie entkam während schweren Gefechten nahe der Region Hardan und Tal Afar. Unter ihnen sind ersten Angaben zufolge sechs Kinder, zwei Frauen sowie zwei Männer.

Die Familie von Khalaf D. wurde im August vergangenen Jahres von IS-Terroristen aus der Gemeinde Duhola verschleppt. Khalaf D. half zuvor dutzenden Êzîden aus der Gefangenschaft des IS zu fliehen. Gestern Abend gelang dann auch ihm zusammen mit seiner Familie die Flucht, am Morgen erreichten sie die ersten Widerstandseinheiten und befinden sich nun in Sicherheit.

Aufgrund der anhaltenden und intensivierten Kämpfe in der Region Shingal und Tal Afar können immer mehr Gefangene die Situation ausnutzen, um aus der Gefangenschaft zu fliehen.

Im August 2014 entführte die IS-Terrormiliz bis zu 7.000 Êzîden, überwiegend Frauen und Kinder, von denen sich ein Großteil weiterhin in der Gewalt der Terroristen befindet. In der Gefangenschaft sind die Frauen, Mädchen und selbst Kinder systematischer Vergewaltigungen ausgesetzt, wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in einem Bericht darlegt. Die genozidalen Verbrechen der IS-Terroristen, die Minderheit der Êzîden als „Gruppe zu vernichten“, sei als Völkermord zu bewerten.

© ÊzîdîPress, 26. April 2015