Demonstraten in Shingal fordern internationalen Schutz für Christen und Eziden
Demonstraten in Shingal fordern internationalen Schutz für Christen und Eziden

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[S]hingal. In Shingal haben rund 100 Flüchtlinge im Gebirge für internationalen Schutz für Christen und Êzîden demonstriert. Die Demonstranten fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Minderheiten im Irak und Syrien vor Übergriffen terroristischer Organisationen wie dem „Islamischen Staat“ zu schützen. Seit Beginn des Genozid und der ethnischen Säuberungen gegen Minderheiten der Christen, Êzîden, Yarsanî und Shabak im Irak und Syrien, fordern Vertreter der Minderheiten eine internationale Schutzzone, die durch die UN errichtet werden soll. Zudem forderten die Demonstranten die Befreiung der êzîdîschen Frauen und Kinder in IS-Gefangenschaft.

In seinem Jahresbericht 2014 stellt Amnesty International fest, dass die internationale Gemeinschaft beim „Schutz der Zivilbevölkerung versagt“ habe. Das gewachsene Ausmaß an Gewalt in der Welt hat zu einer Flüchtlingskatastrophe geführt, die größte seit dem 2. Weltkrieg. Die UN, fordert Amnesty, solle bei „schweren Menschenrechtsverletzungen“, etwa im Falle eines drohenden Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen, unverzüglich handeln. Die ständigen Mitglieder sollten daher verbindlich auf ihr Vetorecht verzichten, wenn eine der genannten Verbrechen verübt wird, so Amnesty weiter.

© ÊzîdîPress, 27. Februar 2015