Shingal. Während in der befreiten Stadt Shingal im Nordirak weiterhin Minen und Sprengfallen entschärft werden, finden sich immer mehr Zeugnisse der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), die über ein Jahr lang in der Stadt wütete. Ein ÊzîdîPress-Redakteur entdeckte gestern in der Stadt mehrere, mit russischer Schrift beschmierte Fassaden und Wände. 

Unsere Redakteure aus Russland konnten diese übersetzen und erklärten, dass es sich dabei um IS-Terroristen aus Dagestan, Russland und womöglich auch aus Tschetschenien handelt. An einer Wand etwa steht „Dagestan-Islam war hier“. Bisher wurde davon ausgegangen, dass vor allem IS-Terroristen aus der Umgebung sowie ehemalige Nachbarn der Êzîden innerhalb der Stadt auf Seiten der Terrorgruppe kämpften.
 
Russischen Behörden zufolge haben sich mehrere Tausend Personen aus dem Nordkaukasus der Terrormiliz IS in Syrien und Irak angeschlossen, darunter auch russische Staatsbürger. Vor allem aus den Regionen Tschetschenien und Dagestan sollen sich viele auf den Weg nach Syrien und Irak, in das Gebiet des „Kalifats“, begeben haben. Der bekanntesten Kaukasus-Terroristen ist Omar al-Shishani, der heute einer der hochrangigen Militärkommandeure der Terrormiliz ist.